Die Welle reißt nicht ab - Frau hinterlegt Geldbetrag auf Parkplatz eines Lebensmittelmarktes in Rosenheim
Die Welle von Betrugsfällen am Telefon und so genannten Schockanrufen – sie reißt auch in der Region nicht ab. Erneut wurde eine Frau aus dem Raum Rosenheim Opfer von perfiden Betrügern, meldet das Polizeipräsidium am heutigen Montag-Nachmittag.
Einem weiteren Opfer aus dem Nachbar-Landkreis Miesbach kamen gerade noch rechtzeitig Zweifel und er konnte einen finanziellen Schaden abwenden.
Die Polizei warnt zum wiederholten Male eindringlich: Seien Sie vorsichtig und übergeben Sie weder Geld noch Wertgegenständen!
Eine 66-jährige Frau aus dem Raum Rosenheim hinterlegte am Freitag nach zahlreichen Telefonaten mit zwei vermeintlichen Polizeibeamten einen hohen vierstelligen Geldbetrag auf dem Parkplatz eines Lebensmittelmarktes in Rosenheim und wandte sich danach an die „echte“ Polizei. Als diese zum Parkplatz fuhren, war das Geld bereits nicht mehr vor Ort.
Gerade noch rechtzeitig bemerkte ein 87-jähriger Rentner aus dem Landkreis Miesbach, dass er Opfer einer bis dato nicht bekannten Betrugsmasche geworden war. Der Senior war über eine Woche lang von einem falschen Polizeibeamten kontaktiert worden. Die Masche, bei zwei Festgenommenen wäre eine Notiz mit seinem Namen und seiner Anschrift aufgefunden worden und er solle deshalb sein Geld in Sicherheit bringen, ist bekannt.
Neu dabei ist die Tatsache, dass der Mann aufgefordert wurde, einen fünfstelligen Betrag an einen Goldhandel zu überweisen und sich Goldbarren an seine Wohnadresse schicken zu lassen.
Es ist davon auszugehen, dass diese Goldbarren dann durch die falschen Polizeibeamten oder einem Mittelsmann abgeholt worden wären. Glücklicherweise wurde der 87-Jährige misstrauisch und konnte mit Hilfe seiner Bank die bereits getätigte Überweisung stoppen, so dass ihm kein finanzieller Schaden entstand.
Die perfiden Maschen der Betrüger sind zwar hinlänglich bekannt, dennoch werden leider immer noch vor allem Seniorinnen und Senioren Opfer der erfundenen Geschichten, wodurch sie teilweise horrende Summen verlieren.
Die Polizei wird nicht müde, immer und immer wieder vor diesen Betrugsmaschen zu warnen und rät eindringlich:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen, z. B. zu einem Einbruch in der Nähe oder einer dringend zu zahlenden Kaution!
- Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen! Legen Sie einfach auf!
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über ihr Hab und Gut, Ihr Bargeld und Ihre Wertgegenstände! Legen Sie einfach auf!
- Lassen Sie niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo Sie Geld oder Schmuck aufbewahren!
- Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Drücken Sie KEINE Wahlwiederholung. Legen Sie auf und wählen Sie dann den Notruf 110!
- Erstatten Sie immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei Ihrer Polizeiinspektion!
- Insbesondere die jüngere Generation wird ausdrücklich gebeten: Sprechen Sie offen über die perfiden Maschen der Telefonbetrüger und sensibilisieren Sie so Ihre nahestehenden Verwandten und Bekannten, die Opfer solcher hinterhältiger Anrufe werden könnten!