Quote bleibt bei 2,7 Prozent: Im Landkreis knapp 4000 ohne Job gemeldet - Blick auf die Situation bei der Ausbildung

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote jetzt bei 2,7 Prozent (Vormonat: 2,7 Prozent – Februar 2022: 2,4 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 3.955. Hier sind 2.326 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 21 weniger als im Vormonat.

Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1.629 arbeitslose SGB II-KundInnen registriert, 27 weniger als im Januar. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.619 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.815 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

„Ich freue mich, dass sich der Arbeitsmarkt in unserer Region weiterhin stabil zeigt. Die Zahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, ist im Februar leicht um 140 auf 8.860 zurückgegangen“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.

„Diese Entwicklung war vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) zu beobachten und ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich in den witterungsabhängigen Berufsgruppen Gartenbau sowie Hoch-/Tief- und (Innen)Ausbauberufe einige der Arbeitnehmer, die über die Winter-monate freigestellt waren, bereits wieder in Arbeit abgemeldet haben.“

Die Arbeitslosenquote liegt i ganzen Agenturbezirk unverändert bei 2,9 Prozent (Vorjahresmonat: 2,6) und damit unter der wichtigen Marke von drei Prozent, was landläufig der Definition von Vollbeschäftigung entspricht.

Schankweiler erklärt weiter: „Diese Entwicklung ist umso erfreulicher, da wir in diesem Monat nun leider bereits seit einem Jahr mit dem Krieg in der Ukraine konfrontiert sind, was auch Auswirkungen auf unsere Region hat.“ Die Situation habe dazu geführt, dass Frauen, Männer und Kinder aus der Ukraine hierher geflüchtet seien. Zu Beginn standen für die Menschen humanitäre Hilfen im Vordergrund – von der Wohnmöglichkeit bis hin zur medizinischen Betreuung. Die Agentur für Arbeit Rosenheim hat, wie schon während der Flüchtlingskrise 2015, eng mit ihren Netzwerkpartnern – Jobcentern, Kommunen und Kammern – zusammengearbeitet, um für die Menschen einen schnellen Informationsfluss in allen wichtigen Bereichen zu gewährleisten.

Doch der Krieg hält bis heute an. Deshalb heißt es für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen, sie müssen sich hier ein neues Leben schaffen: Ankommen in der Gesellschaft, Ankommen im neuen Alltag, Ankommen in der Schule und Ankommen auf dem Arbeitsmarkt, um selbst für sich zu sorgen.

Die Ukrainerinnen und Ukrainer, die über einen entsprechenden Arbeitsmarktzugang verfügen, können seit Juni 2022 Leistungen aus der Grundsicherung beantragen und werden dann durch die Jobcenter betreut.

Im Februar waren im Agenturbezirk Rosenheim 935 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.

Die Zahl war zunächst bis September des vergangenen Jahres ansteigend und sei seitdem wieder zurückgegangen.

Das liege zum einen daran, dass Ukrainerinnen und Ukrainer an Sprach- und Integrationskursen des BAMF (Arbeitslosenstatus ist beendet, Erfassung über die Unterbeschäftigung) teilnehmen.

Zum anderen sei bei einigen von ihnen die Integration in den Arbeitsmarkt, in der Regel in Berufsfeldern, bei denen geringe Sprachkenntnisse erforderlich sind (u.a. Lager, Hotellerie/Gastronomie), bereits geglückt. Schankweiler betont angesichts des guten Qualifikationsniveaus, das viele Ukrainerinnen und Ukrainer mitbringen, dass es wichtig sei, die Personen nicht nur frühzeitig und umfassend über die Angebote und Leistungen der Agentur für Arbeit und der Jobcenter aufzuklären. Genauso wichtig sei es, sie nach Möglichkeit auch ausbildungsadäquat zu beraten und zu vermitteln, damit erworbene Qualifikationen nicht verloren gehen.

Das A und O seien neben dem vorliegenden Arbeitsmarktzugang deutsche Sprachkenntnisse und die Anerkennung des Berufsabschlusses in Deutschland.

Der Agenturleiter weist darauf hin, dass diese Personengruppe wie viele Bewerberinnen und Bewerber von der weiterhin hohen Personalnachfrage der Betriebe profitieren.

„Mit 5.620 waren zuletzt in etwa so viele Stellenangebote gemeldet wie vor einem Jahr“, sagt Schankweiler und verweist auf Berufsgruppen wie die Kunststoff- und Holzherstellung und -verarbeitung, die Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe, Informatik/IT oder den Pflegebereich, in denen mehr Stellenangebote als Bewerber registriert sind.

Bereichsleiter Fabian Wilhelm wendet sich mit Blick auf die benannten und weitere Berufe, in denen Arbeitsuchende gute Chance haben, an die sogenannte „stille Reserve“, Frauen und Männer, die nach einer Familienzeit in den Beruf zurückkehren wollen, und sagt:

„Die Agentur für Arbeit veranstaltet am Internationalen Frauentag, 8. März, von 9 bis 12 Uhr eine Info-Messe (wir berichteten – Anm. d. Red.). Ich möchte Sie einladen, das Angebot zu nutzen und sich dort bezüglich beruflichem Wiedereinstieg, Stellensuche, Bewerbungsverfahren, Weiterbildungsmöglichkeiten, Kinderbetreuung usw. zu informieren. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.“

Weitere Informationen unter web.arbeitsagentur.de
 
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt

Der Geschäftsführung der Rosenheimer Arbeitsagentur liegt die Ausbildung junger Menschen sehr am Herzen. Der stellvertretende Agenturleiter, Michael Vontra, sagt mit Blick auf den Ausbildungsmarkt:

„Viele Betriebe suchen nach wie vor händeringend nach Auszubildenden für den Starttermin im Herbst 2023. Im Februar waren noch 3.150 Ausbildungsstellen gemeldet, unter anderem für Kaufleute Einzelhandel (230) und Verkäufer (180), für Kaufleute Büromanagement (130), Medizinische Fachangestellte, Industrie-mechniker und Industriekaufleute (jeweils 90).

Aber auch in den Berufsgruppen Maschinenbau-  und Betriebs- sowie Fahrzeugtechnik, Bäcker oder Metzger sowie Sanitär, Heizung, Klimatechnik, im Lagerbereich sowie für Kaufleute Verkehr/Logistik und im Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbereich waren noch Ausbildungsplätze offen“, so der Geschäftsführer Operativ.

Dem gegenüber standen 1.600 junge Frauen und Männer, die als Bewerber für einen Ausbildungsplatz registriert waren.

Rein rechnerisch kommen somit knapp zwei Stellen auf einen Bewerber.

Vontra erklärt weiter: „Die Chancen, noch einen Ausbildungsplatz zu finden sind also – nicht nur rein rechnerisch – gut. Ich möchte die jungen Frauen und Männer, die noch einen Ausbildungsplatz ab Herbst suchen, einladen am besten gleich unter der Rufnummer 08031/202-222 bei unseren Be-rufsberater*innen anzurufen oder per Mail an rosenheim.berufsberatung@arbeitsagen-tur.de einen Termin zu vereinbaren. Die Kollegen unterstützen gerne bei der Studien-, bzw. Berufswahl und helfen bei der Suche nach passenden Angeboten und bei den Bewerbungen. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie Ihren beruflichen Weg finden!“
Tipp:
Die Bundesagentur für Arbeit stellt das Thema betriebliche Ausbildung unter dem Motto „Ausbildung ist Zukunft“ im Rahmen der Woche der Ausbildung vom 13. bis 19. März besonders in den Fokus. Informationen können unter “#ausbildungklarmachen“ abgerufen werden. Zeitgleich findet die bayernweite Woche der Ausbildung statt. Informationen und Veranstaltungen stehen unter www.ausbildungswochen.bayern/veranstaltungen. An einer Ausbildung interessierte Jugendliche, Eltern, Lehrer und Ausbildungsbetriebe und Partner der Allianz für starke Berufsbildung sollen speziell in diesem Zeitraum durch Kam-pagnen und Veranstaltungen angesprochen werden.

Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent (Vormonat: 4,6 Prozent; Februar 2022: 4,2 Prozent). Derzeit sind 1.689 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kund*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, sank die Arbeitslosenzahl um 19 auf 770. Für 919 arbeitslose SGB II-Kund*innen, 12 mehr als im Januar, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.068 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.612 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 2,2 Prozent (Vormonat: 2,3 Prozent; Februar 2022: 2,2 Prozent). Das entspricht 1.558 beschäftigungslosen Bürger*innen. Davon sind 894 Männer und Frauen, 80 weniger als vor einem Monat, in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 664 Betroffene, 9 weniger als im Januar, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.221 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.706 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.661 Bürger*innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 3,0 Prozent (Vormonat: 3,0 Prozent; Februar 2022: 2,6 Prozent) entspricht. Davon sind 1.008 arbeitslose Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen gemeldet, 20 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II – Empfänger*innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 653 Menschen arbeitslos gemeldet, 26 mehr als im Januar. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.321 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.056 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.