Eisstock-EM in Unterneukirchen mit hohem Altersunterschied bei Siegern
Peter Rottmoser ist ein echtes Original. Der gebürtige Schechener wohnt mit seiner Frau und den beiden Buben in Schonstett und lebt seinen sportlichen Traum. Seit seiner Jugend hat er große Freude am Stockschießen, sowohl Sommer als auch Winter ist er aktiv mit seinem Hobby beschäftigt. Und das enorm erfolgreich. Am vergangenen Wochenende erst wurde er zum Europameister im Weitschießen.
Das freute nicht nur ihn und seine Teamkollegen aus der deutschen Nationalmannschaft, sondern auch seine Familie. Die Veränderung des Austragungsorts von Österreich mit ursprünglich geplanter Eisfläche schlussendlich nach Unterneukirchen auf Asphalt machte ihm überhaupt nichts aus, heißt es von Rottmoser, der flexibel mit allen Voraussetzungen umzugehen weiß. „Wir waren einfach alle sehr glücklich, dass die EM überhaupt stattfinden konnte. Zunächst wurde sie ja abgesagt, dann sprang Unterneukirchen als Austragungsort aus. Das ist schon top“, so der amtierende Europameister, der schon in den 1990er-Jahren damals in der U16 Europameister-Titel gewann und so seine sportlichen Erfolge früh begann.
Die Begeisterung für diesen Sport lässt den 42-Jährigen nicht los. Vor allem die Kameradschaft bedeutet ihm viel und macht das Stockschießen – auch bei Wettbewerben – sehr besonders. International sei man gut vernetzt und pflege einen gelungenen gesellschaftlichen Austausch. „Egal ob das unter den nationalen Kameraden ist oder mit den Sportlern aus Österreich oder Italien, wir verstehen uns wirklich gut“, so Rottmoser. Seinem Verein, dem SV Schechen, bleibt er schon seit seiner Kindheit bis heute treu. „Da schieße ich quasi schon immer und das bleibt auch so“, lächelt der Wahl-Schonstetter glücklich.
Vorhaben geglückt: Gold im Team und Einzel
Natürlich fuhr er mit dem Ziel, eine Medaille zu erreichen, zu den Wettbewerben. Mitfavorit Markus Schätzl ging diesmal nicht an den Start, zudem wusste der leidenschaftliche Stockschütze, was er aktuell an Leistung abrufen könne. „Bereits am Samstag haben wir ja im Teamwettbewerb bereits gewonnen, dann haben meine Buben zu mir gesagt, ich muss noch eine weitere Medaille holen, weil ja schließlich beide Jungs eine in den Händen halten möchten“, witzelt Rottmoser.
Der EM ging eine monatelange Vorbereitung voraus. „Man trainiert natürlich lange auf so einen Höhepunkt hin“. Die Belohnung folgte und gibt dem erfolgreichen Stockschützen Recht.
Auch sonst ein geselliger Mensch
Neben Job, Familie und dem wichtigen Hobby des Stockschießens ist Peter Rottmoser noch aktiv bei der Faschingsgilde Vogtareuth. „Da bin ich der Hofmarschall“, plaudert der Schonstetter aus dem Nähkästchen. Seine Frau tanzte lange Zeit dort und ist als Trainerin tätig, es sei quasi ein Familienhobby. Außerdem ist er bei den Böllerschützen Schonstett dabei.
Stockschießen bleibt auch weiterhin wichtig im Alltag. Da ist sich der langjährige Sportler absolut sicher. „Solange ich gesund bleib, mach ich definitiv weiter. Ich hab so viel Freude daran“, bestätigt Peter Rottmooser.
Eigentlich hat er bereits alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt in dieser Sportart. „Was mich übrigens besonders freut ist, dass ich die jungen Mitsportler meistens noch gut in Schach halten kann, trotz meines Alters“, lacht Rottmoser mit seinen 42 Jahren.
Auch bei der Siegerehrung am Wochenende war der Altersunterschied deutlich: Rottmoser als Ü-40 gewinnt Gold, Silber geht an einen 20-Jährigen, Bronze an einen 23-Jährigen.
Seinen beiden Buben mit sieben und fünf Jahren hat er möglicherweise die Erfolgs-Gene in die Wiege gelegt. „Momentan spielen die beiden aber am liebsten Fußball, und das ist auch absolut richtig so. Jeder macht das, was er eben gerne hat“.
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