Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse präsentieren ihre Werke in einer Ausstellung

Wer an der FOS / BOS nach der 12. Klasse und somit dem Fachabitur noch ein Jahr draufsatteln – und damit das (fachgebundene) Abitur, also die Zulassung zu universitären Studiengängen – erreichen möchte, absolviert in der 13. Klasse ein sogenanntes Seminarfach, in dem eine wissenschaftliche Arbeit angefertigt wird.

Dieser Aufgabe stellten sich auch die Schülerinnen und Schüler der drei 13. Klassen aus Wasserburg und erarbeiteten interessante Ergebnisse.

Viele davon konnten nun im Rahmen einer Ausstellung von den Schülerinnen und Schülern anderer Klassen, sowie den Lehrkräften bestaunt werden.

Jedes Jahr wird für das Seminarfach ein Rahmenthema vorgegeben, zu welchem aus verschiedenen Blickwinkeln ganz unterschiedlicher Fachbereiche recherchiert, evaluiert, erläutert und kommentiert wird und schließlich eigene Schlüsse und kreative Lösungsansätze der SchülerInnen hervorgehen.

In dem aktuellen Seminar in Wasserburg ging es um das Rahmenthema „Wohnen“, einem sozial- und klimapolitisch höchstaktuellem Themenbereich. So konnte man etwa aus der Sichtweise der Wirtschaftswissenschaften Wohneigentum dem Mietwohnen gegenüberstellen oder sich mit verschiedenen Finanzierungs- oder Förderangeboten beschäftigen.

Der historische Einfluss der Architektur des 20. Jahrhunderts, insbesondere des Bauhauses war ebenso ein möglicher Schwerpunkt wie ökologisch-soziale Aspekte des BE-Heimatet-Seins aus vielerlei Hinsicht. Eine andere Herangehensweise war die Betrachtung verschiedener Ideen neuer Wohnformen wie beispielsweise von Minihäusern über Movable Houses bis hin zu modernen Großsiedlungen und sozialem Wohnungsbau oder aber der Analyse der Thematisierung von Wohnformen in der Literatur.

Natürlich war auch die naturwissenschafltiche Analyse vertreten, wenn es um Anforderungen an das Wohnen von Mensch oder Tier in Zeiten des Klimawandels bis hin zu Freilandversuchen gehen durfte.

Der Fokus der Schülerarbeiten zeigte ein breites Spektrum quer über verschiedene Wissenschaftsbereiche hinweg und das Themenangebot ermöglichte es allen SeminaristInnen, sich ein Thema nach eigenen Interessen zu wählen.

Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen, denn es wurden nicht nur rein die einzureichenden schriftlichen Arbeiten erstellt, sondern auch Modelle und Schaubilder gebastelt, die die Erkenntnisse nachvollziehbar im Rahmen der Seminarpräsentationen veranschaulichten.

Damit diese Werke nicht nur innerhalb der Seminaristengruppen gesehen werden konnten, wurden sie kurzerhand zu einer Ausstellung zusammengefasst. SeminarteilnehmerInnen erläuterten dabei die Exponate und so konnte die Schulfamilie sehen, was denn da so in diesem sog. „Seminar“ produziert wurde, von dem man schon manchmal gehört hatte, aber nicht so recht wusste, worum es dort ging.

Die Erkenntnis, wie thematisch breit das Spektrum hier sein kann, mag vielleicht sogar manche Schülerinnen und Schüler der 11. oder 12. Klassen auf den Gedanken gebracht haben, dass das Seminarfach eine sehr besondere und individuelle Art des Lernens sein kann, in welchem die eigenen Stärken und Interessen für bestimmte Fachrichtungen erfolgreich ausgelebt werden können.

Die Organisatoren sind sich einig: Dieses besondere Fach der 13. Klasse, vor welchem manche vielleicht großen Respekt haben, konnte in dem positiven Licht gezeigt werden, das es verdient.

IH