Kriminalstatistik für das südliche Oberbayern - Zahlen im Bereich Tatmittel Internet um 30 Prozent angestiegen

Polizeipräsident Manfred Hauser (Foto) und Polizeivizepräsident Frank Hellwig veröffentlichten am heutigen Donnerstag die polizeiliche Kriminalstatistik für das südliche Oberbayern in Form des Sicherheitsberichts 2022. Dabei blickt das Polizeipräsidium auf ein Jahr voller Herausforderungen zurück, maßgeblich geprägt durch den G7-Gipfel im Juni 2022 auf Schloss Elmau.

Die Einsatzbelastung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mit seinen nachgeordneten Polizeidienststellen brachte 2022 im Vergleich zu den Corona-Jahren 2020 und 2021 und den damit verbundenen Maßnahmen wie Lockdown und Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen einen Wiederanstieg der polizeilichen Einsatzzahlen.

Das „normale“, öffentliche Leben kehrte in das südliche Oberbayern zurück.

Diese Normalisierung spiegelt sich auch in den verschiede­nen polizeilichen Tätigkeitsfeldern wider. Bei Straftaten, welche in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst werden, konnten im letzten Jahr zwar Anstiege verzeichnet werden, diese befinden sich aber dennoch – wenn man die ausländerrechtli­chen Verstöße außer Acht lasse, so die Polizei – unterhalb des Niveaus vor der Corona-Pandemie.

Generell sei ein aussagekräftiger Vergleich nur mit den Zahlen vor der Corona-Pandemie aus dem Jahr 2019 sinnvoll.

Der polizeilich zu betreuende Schutzbereichs des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd beinhaltet eine Fläche von 9.178 Quadratkilometer, 438 Kilometer Grenzverlauf zu Österreich und mit der Zugspitze den höchsten Punkt Deutschlands.

Dieser geografische Zuständigkeitsbereich wird durch die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die neun Landkreise Altötting, Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Mühldorf, Rosenheim, Traunstein und Weilheim-Schongau gegliedert.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mit seinen Dienststellen ist hier für die Sicherheit von 1.294.204 Einwohnern (Stand: 31.12.2022) zuständig.

 

Polizeipräsident Manfred Hauser: „Der Anstieg der Zahlen im Bereich Tatmittel Internet ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Kriminalität in den letzten Jahren immer mehr in die digitale Welt verlagert hat. Verstärkt wurde dies auch durch die Corona-Pandemie.

Noch nie war die Gefahr so groß, Opfer im virtuellen Raum zu werden!

Wir haben darauf reagiert und bereits vor einigen Jahren Kommissariate Cybercrime eingerichtet. Damit können wir jedoch keine Straftaten verhindern. Wir appellieren daher an alle Bürgerinnen und Bürger:

Seien Sie vorsichtig bei Onlinegeschäften. Seien Sie auch vorsichtig mit der Herausgabe persönlicher Daten. Und falls Sie doch Opfer einer Internetstraftat wurden: Trauen Sie sich, Anzeige zu erstatten!“

 

Polizeipräsident Manfred Hauser: „Erwartungsgemäß sind nach der Corona-Pandemie die Anzahl der Straftaten 2022 angestiegen.

Dennoch können wir sagen: Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd leben die Bürgerinnen und Bürger sicher! Vor allem freut mich, dass wir erneut eine sehr hohe Aufklärungsquote erreichen konnten. Drei von vier Straftaten wurden von unseren Kolleginnen und Kollegen aufgeklärt, dies ist ein deutlicher Beleg für den hohen und seit vielen Jahren etablierten Sicherheitsstandard im südlichen Oberbayern.

Erfolgreiche Sicherheitsarbeit setzt immer auch eine sehr gute Zusammenarbeit der Polizei mit den Sicherheitsbehörden voraus. Hierfür werden wir uns auch zukünftig mit großem Engagement einsetzen.“

Polizeivizepräsident Frank Hellwig: „Das Thema Trickbetrug in all seinen Facetten beschäftigt uns als Polizei seit etlichen Jahren. Auch wenn die vollendeten Taten in diesem Bereich erneut gestiegen sind, so konnten wir auch die Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen steigern. Als Auswirkung unserer neuen Fahndungskonzepte können wir zudem auch immer mehr Festnahmen verzeichnen.

So wurden im vergangenen Jahr 25 Personen festgenommen (2021:14), die im Zusammenhang mit der Abholung von Geld und Wertgegenständen von Trickbetrugsopfern stehen. Wir werden definitiv nicht müde, vor den perfiden Maschen der Betrüger zu warnen.

Jedes Opfer ist ein Opfer zu viel, denn die Betroffenen werden nicht nur um ihr Hab und Gut gebracht, sondern leiden häufig noch lange unter den psychischen Folgen.“

Siehe auch unseren heutigen Bericht dazu – von zwei weiteren Betrugs-Opfern in der Region.

Einsatzzentrale

Durch die Einsatzzentrale wurden im vergangenen Jahr 107.397 Notrufe entgegengenommen (2021: 110.195), dies bedeutet im Schnitt 294 Notrufe täglich (2021:302). Insgesamt wurden 174.861 Einsätze disponiert (2021: 164.756).

Einsatzbelastung durch Versammlungen und Veranstaltungen

Im Jahr 2022 wurden 2.076 öffentliche Versammlungen registriert (2021: 1.612). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 464 Versammlungen bzw. 28,8 %.

Gefahrenquelle Alpenraum – Einsatzbelastung Alpiner Einsatzzug

Im Jahr 2022 bewältigte der Alpine Einsatzzug, der sich in die Einsatzgruppen Traunstein, Rosenheim und Weilheim gliedert, 350 Einsätze (2021:277). 47 Menschen verloren bei Unfällen im alpinen Bereich ihr Leben (2021: 55 Todesopfer), verletzt wurden 122 Personen (2021: 85).

Foto: Polizeipräsidium