Ehrenamtskoordination des Landkreises hatte zum Austausch ins Landratsamt eingeladen
Vereinsarbeit ist die Lebensader und der Motor unserer Gesellschaft: Etwa 40 Prozent der Deutschen engagieren sich ehrenamtlich, etwa die Hälfte davon in Vereinen. Viele möchten helfen und sich engagieren, haben aber auch viele Fragen: Wie können wir neue Mitglieder gewinnen, wie finden wir Menschen, die die ehrenamtliche Arbeit organisieren und wie navigieren wir gut durch Bürokratie und die wachsenden rechtlichen Ansprüche?
Um die Vereine bei ihrer Arbeit zu unterstützen, hatte die Ehrenamtskoordination des Landkreises Rosenheim – zusammen mit dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern – nun bereits zum zweiten Vereinstag ins Landratsamt Rosenheim eingeladen.
Das Projekt wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.
Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen des gesamten Landkreises haben sich am Wochenende über wichtige Themen des Vereinslebens ausgetauscht und viele wichtige Impulse für ihre eigene Arbeit mitgenommen. Neben Fachvorträgen beschäftigen sich drei Referenten in fünf Themen-Workshops gezielt mit den individuellen Herausforderungen und Praxisbeispielen aus den teilnehmenden Vereinen
In verschiedenen Workshops wurden an diesem Tag Themen wie Vereinsrecht, Mitgliedermotivation, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit und die Suche nach Führungskräften thematisiert.
Landrat Otto Lederer brachte die Notwendigkeit des Ehrenamtes und des freiwilligen Engagements auf den Punkt und dankte allen Vereinsaktiven für ihren Einsatz:
„Die Entscheidung, sich zu engagieren, zeigt, aus welchem Holz Sie geschnitzt sind. Es zeigt, dass Ihnen andere Menschen wichtig sind. Ohne Ihr freiwilliges Engagement wäre ein lebendiges Vereinsleben gar nicht möglich. Viel zu oft wird Ihre Arbeit als selbstverständlich erachtet, aber glauben Sie mir: Das ist sie nicht. Wir sehen, was Sie leisten und sind Ihnen endlich dankbar.“
Zu Beginn stellte Julia Leisner das Landesnetzwerk Bürgerliches Engagement Bayern sowie das Konzept zum Vereinstag vor. Im Anschluss informierte Martin Brunner vom Landratsamt Rosenheim über die Vorteile der Ehrenamtskarte und die Möglichkeiten, diese zu erhalten
Für die Ehrenamtlichen stand der praktische Charakter und der persönliche Austausch untereinander im Vordergrund. Wie schon beim ersten Vereinstag erarbeiteten zertifizierte Coaches und Mediatoren mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in zwei Workshop-Runden viele praktische Tipps für den Vereinsalltag.
Michael Blatz, selbstständiger Vereinsberater, lieferte in seinen Workshop-Beiträgen zum einen wichtige Tipps für eine erfolgreiche Medienarbeit sowie am Nachmittag hilfreiche Möglichkeiten, wie Vereine Geld oder Sachmittel für Ihre Zwecke akquirieren können.
Karl Bosch, ebenfalls Vereinsberater, gab den Ehrenamtlichen Ideen an die Hand, wie sie Mitglieder motivieren und wie sie Führungskräfte für die Vereinsvorstände suchen und finden.
Neu dabei war dieses Mal Rechtsanwältin Renate Mitleger-Lehner. Sie informierte in zwei Workshop-Runden über Rechtsgebiete, die Vereine betreffen, und besprach auch Fragen rund um Spenden und das Thema Satzung.
Die Nachfrage für den Vereinstag war auch beim zweiten Mal also sehr hoch.
Ehrenamtskoordinatorin Giulia Giardina möchte dieses Angebot auch weiterführen, um noch mehr Vereinen die Möglichkeit dieser Unterstützung bieten zu können. Zum Vereinstag selbst werden künftig auch das gesamte Jahr über vereinzelte Themenabende oder kürzere Workshops angeboten. Giardina: „Der Bedarf ist da – die Vereine haben so viele Fragen und sind so dankbar für die Unterstützung. Wir möchten hier gerne weiter Antworten und Hilfestellungen geben.“
Die Ehrenamtskoordination wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales im Rahmen des Modellprojektes „Zentrum für lokales Freiwilligenmanagement im Landkreis Rosenheim“ gefördert.
Foto: Landratsamt Rosenheim
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