Haupt- und Finanzausschuss Wasserburg für BRK-Nutzung

Der Haupt- und Finanzausschuss befürwortete gestern Abend einstimmig, dass das alte Polizeigebäude am Kaspar-Aiblinger-Platz für Betreuungszwecke weitergenutzt werden soll: als eine so genannte Großtagespflege des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) für Kinder. Zuvor hatte der Ausschuss außerdem dafür plädiert, künftig die Kosten für Urnenbestattungen im engsten Familienkreis zu senken. Über diese Beschlussvorlage wird Ende Mai der Stadtrat beraten. 

Seit der Corona-Pandemie ist der Anteil derer, die die Urne eines nahen Angehörigen nach dessen Tod gerne im engsten Familienkreise beisetzen möchten, ohne dass weitere Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder andere daran teilnehmen, gestiegen.
Die Gebührensatzung für die Benutzung der Bestattungseinrichtungen der Stadt Wasserburg sieht aber bislang keine besondere Gebühr für derartige Bestattungen im engsten Familienkreis vor: Es fallen regulär Kosten dafür an, die Trauerfeier abzuhalten (150 Euro), und dafür, dass die Beisetzung durchgeführt und geleitet wird (ebenfalls 150 Euro). Diesen Kostenpunkt empfand mancher in der Sitzung als sehr hoch. Der Haupt- und Finanzausschuss befürwortete nunmehr die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Einführung eines gesonderten Punktes: „Abhaltung und Durchführung einer stillen Urnenbeisetzung“, für die dann insgesamt 190 Euro (statt wie bisher 300 Euro) zu entrichten wäre. Die Abstimmung im Ausschuss erfolgte einstimmig. In seiner Sitzung am 25. Mai wird der Stadtrat über diese Beschlussvorlage beraten und abstimmen.

Großtagespflege für Kinder: Instandsetzung nach Baugenehmigungsbescheid

Außerdem sprach der Ausschuss darüber, wie das ehemalige Gebäude der Polizei am Kaspar-Aiblinger-Platz weiter genutzt werden kann. Die Polizeiinspektion ist im September 2022 in ihr neues Gebäude in die Burgau umgezogen (wir berichteten).
Der Haupt- und Finanzausschuss begrüßte es, in den Räumlichkeiten eine „Großtagespflege des Bayerischen Roten Kreuzes“ anzusiedeln. Der Bedarf sei in der Altstadt von Wasserburg durchaus gegeben. Die Stadträte wünschten sich, dass Wasserburger Kindern ein Vorrang eingeräumt werde bei der Betreuung. So sahen das alle anwesenden Ausschussmitglieder.
Heike Maas (CSU) begrüßte die Initiative mit Hinweis auf die Familienfreundlichkeit. Dass es nur 10 bis 16 Betreuungsplätze geben werde, nahm Steffi König (Bündnis 90/ Die Grünen) mit einer gewissen Enttäuschung zur Kenntnis. „Wir brauchen viel mehr. Das ist ja wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“
Dennoch befürwortete der Ausschuss die Maßnahme einstimmig, für die im laufenden Haushaltsjahr mit Kosten von 135.000 Euro zu rechnen ist. Allerdings, so forderte der Ausschuss auch, dürfe mit den Instandsetzungsarbeiten erst begonnen werden, wenn der Baugenehmigungsbescheid vorliege.

RP