Landesligist Wasserburg krönte eine Englische Woche der Extraklasse
Party-Stimmung am Inn. Der TSV 1880 Wasserburg besiegte Geretsried in der Altstadt souverän mit 3:0 (wir berichteten kurz) und sicherte somit den Klassenerhalt in der Landesliga Südost.
Damit krönten die Löwen eine Englische Woche der Extraklasse. Innerhalb von nur sieben Tagen gewannen die Innstädter mit einem Rumpfkader drei ganz wichtige Spiele und stehen mittlerweile bei 49 Punkten, die selbst in dieser verrückten Liga ausreichen, um nicht abzusteigen …
Geretsried zeigte an der Landwehrstraße 10 in der Anfangsphase, dass sie die zweitbeste Rückrunden-Mannschaft sind. Die Gäste traten forsch auf und setzten die Hausherren früh unter Druck.
Mit zunehmender Spielzeit aber konnte sich die Elf von Trainer Florian Heller befreien und selbst die Kontrolle übernehmen. Nach gut einer halben Stunde waren die Löwen klar besser und hatten durch Robert Köhler innerhalb von zwei Minuten zwei Großchancen.
Wasserburg blieb weiter am Drücker und ging in der 38. Minute verdient in Führung: Maxi Höhensteiger öffnete mit einem weiten Flugball nach rechts das Feld, Sepp-Renee Kollie tankte sich energisch durch und passte von der Grundlinie zurück auf Aaron Stillfried. Dieser zog direkt ab, im offiziellen Spielbericht wird jedoch Christian Wiedenhofer als Eigentorschütze geführt, da er den Ball noch abgefälscht hatte (38.).
Da dem langen Stürmer das Tor nicht zugeschrieben wurde, machte er sich in der Folge drauf und dran selbst eines zu erzielen.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatte er dafür die Gelegenheit, denn Radic ließ einen Schuss von Moritz Knauer abklatschen, den Nachschuss von Stillfried aus acht Metern hielt er dafür überragend (48.).
Die Löwen wollten nun das Spiel entscheiden und schnürten Geretsried förmlich ein. Wie schon gegen Unterföhring sorgte ein Doppelschlag für die Entscheidung.
Erst versenkte Leon Simeth einen Freistoß von der linken Strafraumkante sehenswert zum 2:0 ins lange Eck (52.), dann brachte er eine Freistoßflanke in den Strafraum, wo Radic vorbeisegelte und der überraschte Stillfried mit seinem Hinterteil doch noch sein Tor erzielte (57.).
Geretsried war beim 3:0 nur noch zu Zehnt, da Lukas Kellner den Freistoß verursacht und die gelb-rote Karte gesehen hatte (55.).
Geretsried hatte trotz des hohen Rückstandes bis dahin ein ordentliches Spiel gezeigt, kurioserweise hatten sie mit zehn Mann ihre beste Phase.
Die Löwen schalteten einen Gang zurück, standen hinten aber so sicher, dass Geretsried nur noch zu einer Chance kam (80.). Torhüter Alexander Boschner hielt jedoch aus kurzer Distanz glänzend, so dass am Ende bereits zum sechsten Mal nach der Winterpause die Null stand.
Dank dieser Defensivstärke, dank des Zusammenhalts und des zunehmend ansehnlichen Fußballspiels haben sich die Löwen den Klassenerhalt in den letzten Wochen redlich verdient.
jah
Wasserburg ist jetzt Tabellenfünfter – drei Spiele vor Saisonende. Vier Punkte fehlen plötzlich ’nur‘ noch zur Relegation nach oben, fünf Punkte zum direkten Aufstieg zurück in die Bayernliga.
Nächsten Samstag geht’s nach Landshut, Tabellensechster – am Freitag, 19. Mai, kommt zum Heimspiel-Showdown Eggenfelden aus der Keller-Region – und am Pfingstsamstag, 27. Mai, geht’s dann noch zum abgeschlagenen Liga-Schlusslicht Brunnthal.
Wasserburg: Boschner, Kollie, Lucas Knauer, Höhensteiger, Rauscher, Köhler, Simeth, Moritz Knauer, Ferreira Goncalves, Stillfried (ab 74. Wagner), Barthuber (ab 84. Müller)
Tore: 1:0 Christian Wiedenhofer (38.), 2:0 Leon Simeth (52.), 3:0 Aaron Stillfried (57.)
Gelb-rote Karte: Lukas Kellner (Meckern und wiederholtes Foulspiel, 55. Miiunte – Geretsried)
Zeitstrafe: Jonathan Bahnmüller (88. Minute – Foulspiel, Geretsried)
Schiedsrichter: Kevin Kassel (SpVgg Unterhaching)
Zuschauer: 317
Da an dieser Stelle oft hämische Kommentare auf die Wasserburger Löwen eingeschlagen haben, von mir ein lautes Bravo!
In schwieriger Phase mit konsequenter Arbeit sich so stabilisiert, dass die Erfolgserlebnisse sich wieder einstellen.
Weiter so!
Woher diese Kommentare kamen, wird sich eh nicht ausfindig machen lassen – tippe aber auf Anhänger diverser früherer Altlandkreis-Gegner.
Wasserburg hatte einen Umbruch zu bewältigen – mit dem Karriereende der Haas-Brüder musste man sich neu finden. Mit Flo Heller hat man endlich einen passenden Trainer gefunden, welcher das Potential aus dieser Mannschaft abrufen kann.
Hat da einer den Klappstuhl ausgegraben?
Was hat denn am vorherigen Trainer nicht gepasst?