Festakt mit Staatsminister Klaus Holetschek
Was im November 1883 als Königlich Bayerische Kreisirrenanstalt in Wasserburg begann, ist heute, 140 Jahre später, ein Krankenhaus mit Versorgung auf höchstem Niveau. In einem Festakt wurde das Jubiläum nun entsprechend gewürdigt.
Geschäftsführer Dr. Karsten Jens Adamski begrüßte neben Staatsminister Klaus Holetschek, Landrat Otto Lederer, Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Bürgermeister Michael Kölbl und dem Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner auch ehemalige und aktuelle Mitarbeiter des kbo Inn-Salzach-Klinikums sowie Kreistags- und Stadtratsmitglieder.
Einen besonderen Gruß richtete er an Dr. Theodor Danzl und Professor Dr. Gerd Laux, welche die hervorragende Entwicklung des kbo Inn-Salzach-Klinikums maßgeblich geprägt haben. Als die Einrichtung 1883 in Betrieb ging, war den Betreibern am wichtigsten, dass die Klinik aus der Münchener Innenstadt draußen war. Ziel war es, in einem parkähnlichen Dorf zu leben. Dazu wurden sogar eine Kirche und ein eigener Festsaal errichtet. Zur Lebensmittelversorgung gab es einen Bauernhof. „Auch wenn das in diesem Zusammenhang irritierend klingt, so hat sich die Klinik bereits damals stetig weiterentwickelt“, so Adamski. Diesem vorausschauenden innovativen Denken sei es auch zu verdanken, dass das kbo Inn-Salzach-Klinikum mittlerweile 918 Betten und 1.800 Mitarbeiter habe, die eine hochkarätige Behandlung möglich machen. Als Highlight bezeichnete Adamski die „exzellente“ Zusammenarbeit mit dem RoMed-Klinikum.
Staatsminister Klaus Holetschek bedankte sich bei allen Mitarbeitern des Klinikums für deren hervorragende Arbeit. Das Haus habe eine wechselvolle Geschichte, welche von der Irrenanstalt in den Anfangsjahren bis hin zur anerkannten Klinik reiche. Es sei wichtig, die Thematiken der Psychiatrie in die Mitte der Gesellschaft zu stellen. Man dürfe aber auch das dunkle Kapitel während der NS-Zeit nicht vergessen. „Die Würde des Menschen stand nicht mehr im Mittelpunkt“, erklärte Holetschek. Er sei sehr froh, dass es wegweisende Änderungen gegeben habe. Dem kbo Inn-Salzach-Klinikum bescheinigte er eine Versorgung auf höchstem Niveau. Er bedankte sich beim Bezirk, zusammen sei man auf einem guten Weg. Das große Ziel müsse immer die beste Versorgung der Menschen in der Region sein.
„Gemeinsam sind wir stark“, freute sich Bezirkstagspräsident Josef Mederer. Die Klinik sei seit 140 Jahren unter demselben Träger, was ihn stolz mache. Auch er beschrieb die dunkelste Geschichte des Hauses, bei der 500 Patienten den Tod fanden. Nach dem Krieg war die Einrichtung noch ein Lazarett, bevor es 1953 wieder als Nervenkrankenhaus in Betrieb ging. Mederer zeigte sich stolz auf die engagierten Mitarbeiter, welche hier eine berufliche Heimat gefunden haben. „Sie sind die wahren Engel dieser Einrichtung“.
Landrat Otto Lederer zeigte sich erfreut, dass psychische Erkrankungen mittlerweile in der Gesellschaft viel mehr akzeptiert und toleriert werden, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Ebenfalls sehr positiv sei die Symbiose aus Bezirks- und Kreisklinik. Dieses Modell sei zukunftsfähig und gehe weit über die Region hinaus.
Auch Pflegedirektorin Kerstin Weinisch blickte zurück. „Begonnen hat es mit 20 Wärtern und 50 Insassen, so die Bezeichnung von Pflegern und Patienten damals“. Es gab Wohnsäle mit 40 Betten und keine Privatsphäre. Doch auch damals sei das kbo Inn-Salzach-Klinikum schon fortschrittlich gewesen und habe 1922 die Berufsfachschule gegründet. Das Pflegepersonal sei kein Hilfspersonal der Medizin und im kbo Inn-Salzach-Klinikum finde Pflege auf Augenhöhe statt. Dies sei für das Personal besonders wichtig, nicht nur die Bezahlung. Hier gebe es Wertschätzung und Arbeitszeitmodelle, die sich beispielsweise an jungen Familien oder Studierenden orientieren. „In der Zukunft wird bestimmt nicht alles leicht werden, aber das Personal wird mitgehen und mit dem Spirit von Gabersee werden wir es schaffen“, so Weinisch.
Von einer „großen Dankbarkeit“ sprach der Ärztliche Direktor Professor Dr. Peter Zwanzger. Das kbo Inn-Salzach-Klinikum zeichne sich dadurch aus, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit nicht nur als Job sehen, sondern als persönliche Aufgabe, zu helfen. Deswegen gehe ein ganz besonderer Dank an das Chefarztteam und die Pflege. Auch für ihn persönlich sei 2023 ein besonderes Jahr, denn vor zehn Jahren begann seine Tätigkeit hier am kbo Inn-Salzach-Klinikum.
Professor Dr. Thomas Pollmächer, Direktor des Zentrums für psychische Gesundheit am Klinikum Ingolstadt, erklärte, dass das kbo Inn-Salzach-Klinikum zu den Besten gehöre und man auf 140 Jahre sehr stolz sein könne. Psychische Erkrankungen seien Teil der Medizin mit einer körperlichen Grundlage. Deshalb sei auch die räumliche Nähe zwischen Psychiatrie und Psychosomatik so wichtig. „Nur so gelingt eine ganzheitliche Behandlung“.
Zum Abschluss zeigte der ehemalige Ärztliche Direktor Professor Dr. Gerd Laux in Bildern und sowohl lustigen als auch nachdenklichen Anekdoten den Werdegang des kbo Inn-Salzach-Klinikums in den letzten 140 Jahren. „Es hat sich viel getan, für mich steht die Integration der Psyche in die Medizin im Zentrum“, so Laux.
Die musikalische Umrahmung des Festakts übernahmen die Wasserburger Turmbläser. Auf dem Titelbild von links nach rechts zu sehen sind: Bezirksrat Sebastian Friesinger, Ärztlicher Direktor Professor Dr. Peter Zwanzger, Staatsminister Klaus Holetschek, Bezirkstagspräsident Oberbayern Josef Mederer, Geschäftsführer Dr. Karsten Jens Adamski
TANJA GEIDOBLER
Auf dem Fote fehlt die Pflegedirektorin. Ohne Pflege kein Krankenhaus!
Die Pflege wird doch immer fallen gelassen bzw „vergessen“
Ein Photo mit
Antwort : Ein Photo mit 1800 Mitarbeitern wäre nicht möglich , aber sinnvoll ist doch der Zusammenhalt im Team mit verschiedensten Charakteren, da ist doch ein Photo Nebensache
@Peschina: Es wurde ja kein Foto mit allen Mitarbeitern der Pflege gefordert, sondern lediglich erwähnt, dass die Pflegedirektorin fehlt! Das ist schon ein Unterschied ;-).
Dafür ist doch der Friesinger auf dem Foto. Was will man mehr.So im Schnitt 2-3 Termine am Tag.Da geht noch was!
Wir sind hier immernoch in Bayern und in Bayern haben vorallem ältere Herren was auf offiziellen Fotos zu suchen, wir sind ja nicht in Berlin wie unser Ministerpräsident sagen würde!
Muss denn die Pflegedirektion auf das erste Bild? Leitung der Therapie, der Haustechnik usw. sind auch nicht drauf. Haben die sich beschwert? Ohne Pflege kein Krankenhaus ist vollkommen richtig. Aber es gehören auch noch viele andere dazu. Ich verstehe nicht, warum sich manche Personengruppen immer mit Gewalt kleinreden.
Wieso Frau Weinisch die Pflegedirektion ist doch drauf? Habt ihr keine anderen Probleme?
@ Sandra: Ich denke, dass es bei dem Kommentar um das Titelbild geht.