Mit Haydn und Beethoven in der Pfarrkirche Feichten

Gemeinsame Vorfreude: Die Innphilharmonie Rosenheim gastiert am Samstag, 1. Juli, unter der Leitung von Andreas Penninger (rechts) in der Pfarrkirche zu Feichten an der Alz. Die dortige Marienwallfahrtskirche ist unter anderem für ihre lebendige musikalische Tradition bekannt: „Gute Kirchenmusik hat hier ihren Platz und in der Gemeinde gibt es ein reges Musikleben ohne jede Nachwuchsprobleme“, freut sich Pfarrer Michael Witti (links). Zudem habe die wunderschöne Rokoko-Kirche eine hervorragende Akustik und eine ausgezeichnete Orgel. Unter dem Titel „Dona nobis pacem“ spielt die Innphilharmonie Rosenheim nun Werke von Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven in der Feichtener Pfarrkirche. Das Konzert beginnt um 19 Uhr. 

Als Joseph Haydn 1796 seine„Missa in Tempore Belli“ (Messe in Zeiten des Krieges) schrieb, herrschte Krieg auf europäischem Boden, denn Napoleon bedrohte Österreich. Den besser bekannten Beinamen „Paukenmesse“ verdankt das Werk den Paukenschlägen im „Agnus Dei“, die als verlangsamtes Abbild des französischen Armeepaukenwirbels verstanden werden können. In eindrucksvoller Weise verbindet Haydn diese kriegerischen Paukenklänge mit der Bitte um Frieden.

SEHNSUCHT NACH FRIEDEN

Nikolaus Harnoncourt erkennt in allen Sätzen der Messe „das verzweifelte Bangen, das zaghafte Hoffen, das naive Unterdrücken der Todesangst, das vorübergehende gnädige Vergessen, den todesmutigen Kampfgeist und Siegeswillen, den erlösenden Jubel, die Sehnsucht nach dauerhaftem Frieden und den kindlichen Glauben, dass dieser möglich ist.“ Mit diesen Widersprüchlichkeiten und seelischen Wechselbädern sei das Werk heute aktueller denn je und dürfte deshalb vielen Menschen aus der Seele sprechen, wie es aus der Pressestelle der Innphilharmonie heißt.

Auch Ludwig van Beethoven setzte sich in seiner 1813 als Benefizkonzert für Kriegsversehrte, Kriegswitwen und -waisen uraufgeführten 7. Symphonie A-Dur op. 92 mit dem Unheil auseinander, das Napoleon über Europa brachte. E.T.A. Hoffmann schrieb: „Beethovens Musik bewegt die Hebel des Schauers, der Furcht, des Entsetzens, des Schmerzes und erweckt jene unendliche Sehnsucht, die das Wesen der Romantik ist.“ Auch Beethovens persönliches Schicksal der allmählichen Ertaubung prägte zutiefst seine Musik jener Jahre.

„Gemeinsam ist beiden Werken, dass sie zwar keinen reibungsfrei fröhlichen Sound bieten, wohl aber bei all ihrer Abgründigkeit eine wunderbare und tröstliche Musik, die dem gerade heute so dringlichen Ruf nach Frieden kraftvollen Ausdruck verleiht“, wird seitens der Innphilharmonie beschrieben.

Als Solisten sind zu hören: Diana Fischer (Sopran), Katharina Gruber-Trenker (Alt), Sebastian Schäfer (Tenor) und Thomas Hamberger (Bass).

Das Konzert findet am Samstag 1. Juli, um 19 Uhr in der Pfarrkirche Feichten an der Alz statt.

Karten zu 28 Euro sowie ermäßigte Karten gibt es im Vorverkauf im Pfarramt Feichten, Telefon 08623 / 525, sowie an der Abendkasse. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.