Bau- und Umweltausschuss Haag bespricht neue Lösung zur ortsnahen Versickerung
Die Entwässerung des Baugebiets „südlich der Lerchenberger Straße II“ ist Dauerthema im Bau- und Umweltausschuss Haag. Zur jüngsten Sitzung stand neben der Möglichkeit, das Wasser in den Mühlbach in Altdorf zu leiten, noch eine zweite Lösung zur Diskussion.
„Es wäre schön, wenn aufgrund der lockereren Bebauung die Versickerung weitgehend auf dem Baugebiet möglich wäre“, fasste Bürgermeisterin Sissi Schätz den Wunsch des Gremiums aus einer vorangegangenen Sitzung zusammen. Hierfür sei geprüft worden, ob sich die Retentionsfläche nutzen lasse. „Dort ist eine Versickerung aufgrund der Untergrundbeschaffenheit schwierig“, wie sich laut Rathaus-Chefin herausgestellt hatte.
Zwar wäre es möglich, das Wasser im Sickerbecken zu sammeln und den Überlauf in einen Brunnen mit Sandfilter bis zu einer Tiefe von zirka 26 Metern einzuleiten, diese Variante lehnte das Wasserwirtschaftsamt allerdings ab. Grund dafür sei, dass die Deckschicht nicht für die Versickerung durchörtert werden dürfe. „Also müssen wir auf die geplante Variante zurück: Die Einleitung in den Altdorfer Mühlbach“, so die Bürgermeisterin.
Zusätzlich sei der Verwaltung kurzfristig eine neue Lösungsvariante durch den Bauherrn eingegangen. Außerhalb des Bebauungsplangebiets gebe es ein Grundstück, das eventuell eine versickerungsfähige Kiesschicht habe. Das müsse allerdings noch geprüft werden.
Bürgermeisterin Schätz wies in diesem Zusammenhang auf den Zeitdruck für die Bauleitplanung hin, „der immer drängender wird“. Bis Ende des Jahres brauche es einen Satzungsbeschluss und es gebe noch nicht einmal einen Billigungsbeschluss für den Bebauungsplan. Außerdem betonte sie: „In der Nähe des Grundstücks befinden sich Altlasten, wir machen damit womöglich ein neues Fass auf.“
Die Meinungen zum neuen Lösungsvorschlag gingen im Gremium auseinander. Zwar war man sich einig, dass eine ortsnahe Versickerung Wunschziel wäre, aber „ich möchte vermeiden, dass es eine Never-Ending-Story wird durch lauter Tests und Prüfungen“, sagte Eva Rehbein (SPD). Die Einleitung in den Mühlbach sei unproblematisch und „ein neuer Vorschlag verzögert nur wieder alles“.
„Schade, dass die Lösung so spät kommt“, sagte auch Klaus Breitreiner (CSU), stellte aber auch klar: „Das ist genau das, was wir wollten.“ Deshalb sprach er sich dafür aus, die neue Variante zur Entwässerung weiterzuverfolgen. Auch Stefan Högenauer (CSU) sprach von einer „1A-Lösung“. Auch wirtschaftlich, denn es sei kein langer Kanal nach Altdorf nötig. „Das, was jetzt auf dem Tisch liegt, ist das, wonach wir seit dreieinhalb Jahren ringen.“
Letztlich einigte sich der Bau- und Umweltausschuss Haag mit 7:3 Stimmen mehrheitlich, den Lösungsvorschlag mit einer Entwässerung auf einem nahegelegenem Grundstück weiter zur prüfen. Auch die mögliche Einleitung in den Mühlbach werde allerdings mit einer Mehrheit von 6:4 Stimmen weiter verfolgt.
Das Wasser ist also geklärt. Sauber!
Und der laute, stinkende Verkehr soll sich seinen eigenen Weg suchen?