Für die Wasserburger Johanniter entstehen eine neue Rettungswache und weitere wichtige Räumlichkeiten
„Wir müssen neu bauen, um auch in Zukunft blitzschnell auf alle Anforderungen reagieren zu können“, beschreibt Gerhard Biber, Sachgebietsleiter für Kommunikation bei den Johannitern, die Notwendigkeit des Großprojekts. Der Bedarf ist absolut gegeben. Dies steht in der Region außer Frage. In Wasserburg entsteht zeitnah ein neues Zentrum für die Johanniter – mit Platz für Einsatzfahrzeuge, Jugend- und Seminarräumen sowie Büros und Zimmer für den Joballtag des Ortsverbands Oberbayern Südost (wie kurz berichtet).
Das bestehende Gebäude ist in die Jahre gekommen. Zu eng, zu klein, die Fahrzeuge kratzen fast an den Wänden beim Ein- und Ausfahren. Für die Fahrer der Einsatzfahrzeuge nicht gut zu handhaben. Nun, mit viel Planungs-Vorarbeit und dem festen Entschluss, etwas für und in der Region zu entwickeln, entsteht ein großes neues Zentrum.
Stetige Nachfrage
Im Jahr 1991 haben einige ehrenamtliche Helfer angefangen, mit Sanitätsdiensten und dann auch einem gebrauchten Fahrzeug. Alles hat sich gut entwickelt. An wechselnden Standorten im Stadtgebiet und mit immer größer werdenden Einsatzbereich. Die Notwendigkeit war vorhanden. Im Jahr 1997 kam der amtierende Dienststellenleiter, Markus Haindl, dazu. Auch an der Heubergstraße waren die Johanniter inklusive der Krankentransportfahrzeuge zeitweise stationiert. Ebenso wurden dort Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Über die Jahre kam ein zweiter Rettungswagen dazu, der allgemeine Sanitätsdienst im Zuge verschiedener Veranstaltungen sowie der Bevölkerungsschutz.
Jetzt, in einem sich erweitertem Einsatzbereich und mit vielfältigen Aufgaben zum Wohle der Bevölkerung muss sich auch der Standort selbst den wachsenden Anforderungen zeitgemäß entwickeln. Mit der Möglichkeit, über die Stadt beziehungsweise die Heilig-Geist-Spital-Stiftung ein passendes Grundstück unlängst des schon bestehenden Standorts über Erbpacht zu erstehen, wurden in den letzten Monaten die Planungen konkret.
Der Ortsverband Oberbayern-Südost ist stark gewachsen
70 hauptamtliche Kräfte, fünf FSJ-Leistende sowie 150 Ehrenamtliche, außerdem 54 Johanniter-Jugendliche engagieren sich für die Bevölkerung in und um Wasserburg. In der Johanniter-Jugend und dem Schulsanitätsdienst sind im Ortsverband Oberbayern Südost rund 100 Kinder- und Jugendliche aktiv. Die Johanniter sind für die Bevölkerung in Wasserburg, im Landkreis Rosenheim und in angrenzenden Landkreise da – im Rettungsdienst und Krankentransport, im Bevölkerungsschutz und Sanitätsdienst, mit Fahrdienst, Erste-Hilfe-Ausbildung, Hausnotruf, der Rettungshundestaffel Rosenheim und in der Krisenintervention. Im Ortsverband Oberbayern Südost ist auch der Auslandsrückholdienst des Regionalverbandes München beheimatet.
Das ist für den Neubau geplant
In der Pfarrer-Neumaier-Straße soll ein großes Gebäude entstehen, inklusive Stellplätzen, Garagen – aber auch dem Neubau einer modernen Rettungswache. Ehrenamt und Hauptamt unter ein Dach zu bekommen und auch für die Zukunft gut gerüstet zu sehen, ist ein wichtiger Schritt für die Versorgung der Bevölkerung in und um Wasserburg. Noch in diesem Jahr sollen erste Baumaßnahmen starten. Der Betrieb sei dabei in keinster Weise beeinträchtigt, heißt es von Markus Haindl im Gespräch mit der Wasserburger Stimme. Wichtig war die Nähe zum Bestands-Standort auch deshalb, weil der öffentlich-rechtliche Rettungsdienst nicht weiter als einen Kilometer rund um die alte Dienststelle entfernt sein darf. „Ansonsten wird der Rettungsdienst neu ausgeschrieben“, betont Markus Haindl.
Geldspenden wichtiger denn je
Bereits Ende 2022 gab es grünes Licht für den Neubau vom Bauausschuss in Wasserburg. Im April erfolgte vonseiten des Landratsamts die Baugenehmigung. Seitdem geht es um den Feinschliff, die Ausschreibung und Angebotseinholung und natürlich auch, darum, den Bau zu finanzieren. Jede Spende kann helfen, bei der Realisierung zu unterstützen.
Elf Stellplätze und eine Desinfektionsgarage entstehen, außerdem das zeitgemäße Gebäude. Mit einer Nutzfläche von 1.900 Quadratmetern wird das neue Gebäude ungefähr viermal so groß wie die Bestandswache. Die technische Infrastruktur kann dann auch die Anforderungen von der Zukunft erfüllen – in einem nahezu energetisch autarken Gebäude.
In den vergangenen Wochen kamen kleine und große Spenden herein. Doch jeder Euro zählt, um das Großprojekt stemmen zu können.
Im August soll es mit dem Aushub und ersten Baudurchführungen losgehen. Nach Möglichkeit ebenfalls noch dieses Jahr ist das Richtfest geplant. Noch vor Weihnachten 2024 wird es die Einweihungsfeier und Inbetriebnahme geben.
Insgesamt 4,8 Millionen Euro sind für den Neubau samt Ausstattung veranschlagt. Nur etwa ein Drittel davon kann der Johanniter-Ortsverband Oberbayern Südost aus eigener Kraft aufbringen. Zur Finanzierung der restlichen 3,2 Millionen sind Spenden und die Unterstützung aus der gesamten Region notwendig. Unter dem Motto „Hand in Hand für beste Hilfe“ richtet sich der Aufruf an alle, die von dem Zentrum profitieren werden: Privatpersonen, Unternehmen, Vereine, Institutionen oder auch Kommunen.
Der bald erwartete Spatenstich soll den Projektstart besiegeln. Wer sich mit einer Spende beteiligen möchte, kann dies über den folgenden Link machen:
Spendenformular und Zustiftenformular | Johanniter
Mit dem Link auf der Webseite der Johanniter geht es direkt zur Spendenseite.
Ich finde es geradezu peinlich dass die Hilfsorganisationen immer noch so sehr auf Spenden angewiesen sind.
Gerade hier muss endlich mal geklotzt werden und zwar von der Regierung hier Bayern und Bund.
Der Katastrophenschutz bzw.wird seit Jahren ignoriert!…..siehe dazu im Ahrtal/Ahrweiler .Seit 2 Jahren ist in der Summe so viel wie nichts passiert.
Das ist eigentlich eine Verarschung gegenüber den Bürgern aber im Ausland denen sagen was zu tun ist.
Finde den Fehler!!!