Schüler staunten: Wieviel Arbeit es macht, bis man Gemüse im Supermarkt kaufen kann
Gemüsebäuerin Timea Stein zeigt hier auf dem Foto interessierten Schülern der Philip-Neri-Schule – einem Förderzentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung – mit welch kleinen Samen die Gemüseproduktion oftmals beginnt: Das Programm „Sommer-Erlebnis-Bauernhof“ ermöglicht Schülern in Bayern, an einem Lernprogramm auf einem Bauernhof teilzunehmen.
Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übernimmt die Kosten für diesen Besuch. Die Teilnahme am Programm ist ganzjährig möglich. Koordiniert und betreut wird das Ganze im Landkreis von Gabriele Hierl-Dicker vom Ministerium. Jetzt waren Fünftklassler zum Start auf dem Gemüsehof der Familie Stein in Stephanskirchen zu Gast.
Auf die Frage, woher das Gemüse im Supermarkt denn käme, antwortete eine Schülerin: „Vom Bauernhof“. So viel war schon mal klar. Aber wo das Gemüse genau wächst und was es braucht, um zu wachsen, das durften die jungen Leute an diesem Tag von Timea Stein auf dem Kernhof anschaulich erfahren.
Zuerst ging es vorbei an den Hühnern und Nandus zu den Gewächshäusern, in denen die Jugendlichen die Wachstums-Bedingungen der Tomaten-, Gurken-, Bohnen- und sogar auch der Melonenpflanzen kennen lernen konnten.
Im letzten Gewächshaus durften sie selbst mit anpacken und beim Bohnensäen helfen. Die Kinder konnten ein eigenes Töpfchen mit einer Bohne bepflanzen und mit nach Hause nehmen. Timea Stein gab den Schülern Tipps, wie sie das bald heranwachsende Pflänzchen pflegen sollten.
Beim anschließenden Gang durch das Freiland erregte der Traktor großes Aufsehen, der gerade neue Reihen für die jungen Gemüsepflanzen vorbereitete. Die Schüler staunten über die langen Pflanzenreihen und darüber, dass da bald Kürbisse, Zucchini und Kartoffeln wachsen würden.
Frau Stein klärte die Kinder darüber auf, wieviel Pflege diese Pflanzen brauchen. „Und selbst wenn man alles richtig gemacht hat, kann es sein, dass ein Schädling die Pflanze so stark befällt, dass sie eingeht und keine Frucht mehr ausbildet“, sagte Frau Stein und zeigte als Beispiel für einen Schädling eine Larve des Kartoffelkäfers, welche sie gerade auf einer Pflanze gefunden hatte.
So erfuhren alle, wie viel Arbeit und Mühe das Gemüse erfordere, bis man es im Supermarkt kaufen könne. Zum Abschluss bekam jeder einen Apfel, der nach diesem Erlebnis-Bauernhof-Besuch nun eine ganz neue und gesteigerte Wertschätzung erhielt.
Gute Sache, wenn die Jugend sieht, wie der Alltag in der Landwirtschaft aussieht.
Leider haben immer weniger Jugendlichen eine Vorstellung von den Herstellungs- und Produktionswegen der Lebensmittel.
Die auftretenden Skandale in der Massentierhaltung setzten dann „falsche Akzente“…