Wegen der heißen August-Tage nun die zweite Borkenkäfer-Generation als Übel
Das regnerische und kühle Wetter im Juli bis Anfang August bei uns war für die Wälder nach der vorangegangenen Trockenperiode eine kleine Verschnaufpause. Grund zur Sorglosigkeit – gerade mit Blick auf weiteren Borkenkäfer-Befall – sei dies jedoch nicht, wie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim aktuell mitteilt. Denn in den letzten heißen August-Tagen habe sich unter der Rinde und geschützt die zweite Borkenkäfer-Generation, die unmittelbar vor dem Ausfliegen stehe.
„Um die weitere Ausbreitung einzudämmen, ist es jetzt entscheidend, die Fichtenbestände intensiv auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren und befallenes Holz rasch aufzuarbeiten. Dafür muss das Käferholz zügig eingeschlagen werden und vor dem Ausfliegen der Käfer abgefahren oder mit einem Mindestabstand vom 500 Metern zum nächsten Fichtenbestand gelagert werden“, erläutert der Bereichsleiter Forsten Marius Benner vom Amt und fügt hinzu „die Käfer werden schon bald wieder ausschwärmen. Es ist wichtig, jetzt in die Wälder zu gehen und zu kontrollieren.“
Gerade auch von den durch Gewitterstürme im Juli umgeworfenen oder geschädigten Fichten gehe eine erhebliche Ausbreitungsgefahr aus.
Die meist einzeln oder in kleinen Gruppen umgefallenen Bäume bieten dem Käfer eine ideale Brutstätte und werden bevorzugt besiedelt. Werden diese nicht rechtzeitig aus dem Wald abgefahren, können viele neue „Hotspots“ entstehen, die eine wirksame Bekämpfung erschweren.
Frischen Borkenkäfer-Befall erkennt man gut am braunen, kaffeepulverähnlichen Bohrmehl auf den Rindenschuppen oder auf der Bodenvegetation in unmittelbarer Umgebung befallener Bäume. Jetzt im Spätsommer findet man zudem rot verfärbte Kronen und abgeplatzte Rindenstücke. Dort sollte man im näheren Umfeld besonders genau kontrollieren.
Die Behörde in Rosenheim unterstützt bei der Borkenkäfer-Bekämpfung mit umfassender finanzieller und organisatorischer Hilfe.
So wird die insektizid-freie, waldschutzwirksame Aufarbeitung des Käferholzes gefördert.
Als waldschutz-wirksam gelten dabei das Zwischenlagern von Käferholz auf einem anerkannten Lagerplatz, das Entrinden sowie das Häckseln von Resthölzern, also Kronenmaterial, Reisig und Ästen.
Aktuelle Infos zur Borkenkäfer-Gefahr sowie eine Praxishilfe gibt es unter
www.borkenkaefer.org.
Für Fragen und Informationen können sich die Waldbesitzenden an ihren zuständigen Beratungsförster wenden. Diese sind über das Waldbesitzerportal im Internet zu finden.
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