Bauausschuss des Stadtrates lehnt Anliegen des Internationalen Bundes ab
Der „Internationale Bund“ (IB) ist eine Vereinigung, die sich als Einrichtung der Wohnungslosenhilfe versteht. Je nach individuellem Bedarf bietet er „Langzeit- und Übergangshilfen für Menschen in besonderen Lebenslagen mit sozialen Schwierigkeiten“ an – wie zum Beispiel am Heisererplatz. An der Köbingerbergstraße will der Internationale Bund nun ein Wohnheim mit 30 Zimmern schaffen, wo Menschen für maximal sechs Monate unterkommen könnten. In seiner Juli-Sitzung hatte der Bauausschuss bereits das Anliegen behandelt. Allerdings wies die Bauplanung eine Vielzahl von Abweichungen gegen die Festsetzungen des Bebauungsplanes auf, sodass der Bauausschuss seinerzeit das Ansinnen abgelehnt hatte.
Jetzt hat der Internationale Bund eine geänderte Bauplanung eingereicht, die allerdings immer noch gegen die Festsetzungen des Bebauungsplanes verstößt. Zahlreiche Anwohner in der nördlichen Burgau waren zur Sitzung erschienen und wollten hören, wie der Bauausschuss über den erneuten Antrag befinden würde. Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann stellte den Antrag vor und meinte nur, dass sich „vieles den gesetzlichen Vorgaben“ annähere, allerdings würden auch im neuen Antrag die Vorgaben nicht erfüllt.
Christian Stadler (Bündnis 90/ Die Grünen) merkte hierzu an, dass es im Bereich des Anwesens kaum möglich sei, die Vorschriften der Bauordnung zu respektieren und schlug deshalb vor, eine vernünftige Anpassung zu suchen und zu finden. Bürgermeister Klöbl entgegnete dazu nur, dass dies der Kreisbaumeister anders sehe.
Die Bauplanung sehe auch jetzt eine deutliche Überschreitung der Baugrenzen vor, sodass eine Ablehnung geboten sei, wandte Friederike Kayser-Büker (SPD) ein und ergänzte, dass bei einer Baugenehmigung in der beantragten Form damit gerechnet werden müsse, dass aus diesem Mischgebiet ein Wohngebiet werden könne, wo dann beispielsweise ein Spielplatz fehlen würde.
Mit der abschließenden Feststellung, dass der Antrag baurechtlich nicht genehmigungsfähig sei, lehnte der Bauausschuss den Bauantrag einstimmig ab.
RP
„Zahlreiche Anwohner der Burgau“ interessieren sich plötzlich brennend für einen Bauantrag!
Weil es sich um eine Unterkunft für wohnungslose Menschen handelt…die Diskussion des Stadtrates klingt für mich danach, dass man es eben jenen zahlreichen Anwohnern in ihren Villen nicht zumuten will, sich mit denen vom Glück weniger bedachten auseinandersetzen zu müssen.
Wohnungslosigkeit kann uns alle treffen und zwar jeden Tag!
Villen in der nördlichen Burgau? Gute Ortskenntnisse.
In der Burgau gibt es nur eine handvoll Einfamilienhäuser, die von „Calista“ als Villen bezeichnet werden. Die meisten Einwohner, bzw. deren Eltern dort haben sich ihr Eigentum ehrlich und teilweise entbehrungsreich erarbeitet. Der Kommentar von „Calista“ ist meines Erachtens despektierlich wenn nicht gar neiderfüllt und diskriminierend.
30 Wohnungslose für maximal 6 Monate, nein, das geht nicht.
200 Flüchtlinge für maximal 5 Jahre, kein Problem.
Was für Klasse Mitbürgen haben wir eigentlich?
Schämt Euch einfach.
So stimmt das nicht: sollte ein Wohnungsloser gehen, zieht ein neuer ein. Auf der Website des Internationalen Bundes ist auch nicht von 6 Monaten sondern von 2 Jahren die Rede… und wenn er immer noch nicht „resozialisiert“ ist, bleibt er halt länger. Das ist für den Internationalen Bund ein Supergeschäft, das von der Bundesrepublik Detschland nach Sozialgesetzbuch 12 üppig finanziert wird bei geringstem Aufwand.
@ Nixwisser: Es ist richtig, dass die Bewohner dort auch länger bleiben können. Als „Supergeschäft“ bei „geringsten Aufwand“ kann man das nicht bezeichnen. Sie brauchen hierfür viel Personal und ein vielseitiges Angebot.
Verstehe ich das richtig , kein Asylantenheim.
Ich muss leider wieder mal korrigieren, was ich angeblich gesagt hätte:
Natürlich ist es möglich, sich auch in diesem Bereich an die Bauordnung zu halten, abgesehen davon, dass wir als Bauausschuss dieses Landesrecht auch gar nicht „anpassen“ könnten.
Das Problem ist nicht die BayBO, sondern der Bebauungsplan, der hier ein verschachteltes, trapezförmiges Gebäude mit mehreren Höhensprüngen vorschreibt, was heute energetisch nicht mehr zeitgemäß wäre und die Funktionalität massiv einschränken würde. Eine zeitgemäße und sinnvolle Planung (mit egal welcher Nutzung) wird dadurch nahezu unmöglich gemacht.
@ „immer wieder stadler“: gehen Sie doch mal in eine Stadtrats- oder Ausschusssitzung, dann können Sie das direkt vergleichen.
Die Bebauungspläne in ganz Wasserburg müssten mal auf energetische Machbarkeit angepasst werden.
Vielleicht kann der Bauausschuß das in die Wege leiten?
Ja es ist halt leider für menschen gedacht die schon im deutschland leben und für asylbewerber🤔
In Wien sagt der Baustadtrat: es soll und wird keinen Bezirk geben wo nur Reiche wohnen. Alle Einwohner müssen überall willkommen sein. Die machen dort vieles besser auch zB die Anzahl der bezahlbaren Wohnungen ist dort enorm hoch weil sie nicht soviel privatisieren wie bei uns
Schön wär´s, wenn in Wasserburg die sozialen Brennpunkte gleichmäßig über die Stadt verteilt würden. Reitmehring und das Burgerfeld haben gar keine, die Burgau dagegen in Kürze weit über 200 Flüchtlinge, 30 wohnungslose Männer in der Nähe eines Kinderspielplatzes und der Schulbushaltestelle (ist in letzter Zeit noch nicht genug an Kindern passiert?), 9 forensische Stationen in der Psychatrie mit Straftätern, eine dubiose Spielhalle und einen sozialen Brennpunkt am Willi-Ernst-Ring.
Callista,
wo sie wohl wohnen? Wahrscheinlich nicht in der Burgau und welche Villen meinen Sie denn?
Die Bürger der Burgau (süd- und nördlich) werden zukünftig mit den neuen Bewohnern des ehemaligen Krankenhauses zusammen eine neue Gemeinschaft aufbauen müssen und teilweise das auch gerne tun.
Zusätzlich noch eine zweite grössere Sozialeinrichtung trifft dann einen Stadtteil prozentual eben zuviel.
Genau: Wohnungsnot kann jeden treffen und ist eine Aufgabe für den Staat, die Kommunen und auch der Gesellschaft, aber sicherlich nicht für einen einzelnen Stadtteil. Denn dann, erreichen wir das, was in vielen Großstädten in Deutschland Normalität ist, Ghetto-Areale, siehe München Neuperlach oder Haslbergl; von Berlin, Hamburg, Köln und anderen Brennpunkten ganz zu schweigen.
Also es geht nicht um unsoziales Verhalten, es geht um eine gesunde Mischung innerhalb von Stadtteilen.
Callista,
kurze Nachfrage zum meinem vorherigen Kommentar: Warum baut der Eigentümer eigentlich auf dem Grundstück keinen bezahlbaren Wohnraum, der ebenso dringend benötigt wird?
Kein Problem für mich, wenn der Bauantrag baurechtlich Mängel aufweist. Dann wurde schlicht schlecht vorgeplant. Bei dem Beitrag von Frau Kayser-Büker fehlen mir aber die Worte. „…, dass aus diesem Mischgebiet ein Wohngebiet werden könne, wo dann beispielsweise ein Spielplatz fehlen würde.“ Ist das ein Witz? Genau auf der anderen Straßenseite gibt es bereits einen Spielplatz. Und das Argument habe ich von ihr nicht vernommen, als es um die Bebauung auf der Schlittenwiese hinter der Tankstelle ging. Vor allem wenn es sich um ein Wohnheim für wohnungslose Menschen handelt.
Die Burgau war einst ein kleines ruhiges Wohnviertel .Man war unter sich und freute sich nicht in der Gribsinau oder in der Wuhr wohnen zu müssen.
Da sich im Laufe der Zeit sowieso schon diverse Wohnviertel angesiedelt haben, sind wir sehr froh dass nicht noch was dazu kommt.
Es reicht so auch!!!!!
Iiiiii, wie unsozial.
Ich glaube da hört man ein wenig das, vielfach schon ergraute, rotgrüne Establishment raus. Nach aussen immer schön am Zeitgeist und dann wieder zurück in die eigene hosy cosy Comfort Zone mit altem Baumbestand und von oben herab schauen.
Macht nix, wenn die „Herausforderungen“ auch in diesen Quartieren ankommen.
Und wenn ich den Beitrag von Herrn Stadler richtig verstehe, muss ja nur der Bebauungsplan angepasst werden, dann kann es los gehen.
Top Replik! Wer meint dass die „Zumutungen“ einer sich dramatisch wandelnden Welt vor den Toren des Tales der Glücklichen, Wasserburg, halt machen, wird in absehbarer Zeit ein böses Erwachen erleben.
Der Bau wurde doch wegen nichteinhaltung bestimmter Vorschriftenen nicht genehmigt, nicht weil dort ein Wohnheim für Wohnungslose gebaut werden soll. Der Bauherr soll einen Bauplan vorlegen, der dem Vorgaben des Bebauungsplanes, entspricht, dann geht es ratzfatz und das Ding steht, wenn es nicht zu Teuer und unfinanzierbar ist