Lebensraum-Verbesserungen sollen ihn auch im Landkreis schützen
Er ist der gestern frisch gekürte Vogel des kommenden Jahres 2024: Der Kiebitz. Er ist selten geworden in der freien Feldflur. Durch Lebensraum-Verbesserungen soll der Abwärtstrend im Landkreis Rosenheim gestoppt werden. Der Landkreis stellt in Wiesenbrütergebieten dafür gebiets-heimisches Saatgut kostenfrei zur Verfügung.
Die Kiebitze kehren im Februar aus den Winterquartieren in Spanien und Nordafrika in ihre angestammten Brutgebiete nach Bayern zurück. Der Schutz der Nester, der Küken und Jungvögel bis zum Flüggewerden beim Bewirtschaften der Äcker funktioniert dank der sehr guten Zusammenarbeit der Landwirte mit den ehrenamtlichen Kiebitzbetreuenden inzwischen sehr gut.
Problematisch ist aber noch immer die schwierige Nahrungssuche bei Trockenheit und die mangelnde Deckung. Daher werden an geeigneten Stellen Blühflächen angelegt, in denen die jungen Kiebitze Deckung und Schutz vor Feinden wie beispielsweise Füchsen finden.
Die Kiebitzküken müssen als Nestflüchter ihre Nahrung, wie. Würmer und Insekten, von Anfang an selber suchen. Wenn die Böden ausgetrocknet und hart sind, finden sie mit ihren kleinen Schnäbeln kein Futter mehr und verhungern. Neu angelegte wie verbesserte Kleingewässer und Grabenaufweitungen, wie derzeit in Albaching, sichern das Überleben des Kiebitz-Nachwuchses in Trockenzeiten und sind auch eine wertvolle Lebensstätte für viele andere Tiere der freien Feldflur.
Landwirte können für die Ansaat von Blühmischungen auf den sogenannten GLÖZ 8-Flächen (verpflichtende Stilllegung) kostenfrei Saatgut erhalten, wenn sie es für Flächen verwenden, die für die Feldvögel günstig sind.
Das Saatgut kann auch für die Anlage von Blühstreifen verwendet werden. Blühstreifen, Blumenwiesen, Kiebitzinseln und Feuchtstelle sowie kleine Wasserflächen sind nach den Ökoregelungen, den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen und auch den Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie förderfähig.
Vorschläge für Lebensraum-Verbesserungen seien sehr willkommen, so die Behörde am heutigen Freitag.
Auskunft und Beratung sowie Informationen zu den Kiebitzen und über das BayernNetzNatur-Projekt „Netzwerke für den Kiebitz“
gibt es bei Margit Böhm von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim unter der 08031 392 3301.
Jetzt müsste nur noch die EU Vogel-
schutzrichtlinie konsequent umgesetzt werden, damit die bei uns mit viel Aufwand gehegten Tiere nicht sofort bei der Ankunft in den Überwinterungsländern in die Bejagung kommen. Das interessiert anscheinend aber unsere hochbezahlten EU Abgeordneten nicht.
Dann würde ich vorschlagen, Sie nehmen umgehend Kontakt zu den EU-Abgeordneten aus der Region auf und weisen diese auf das Thema hin.
Es wäre schon ein Anfang, wenn die bei uns ausgewiesenen EU-Vogelschutzgebiete konsequent unterhalten und überwacht würden. Leider sind einige unserer streng geschützten Naturschutzgebiete in Wirklichkeit bessere Mülldeponien. Beispiel gefällig? Im Naturschutzgebiet rund um den Kesselsee finden sich zahlreiche, zum Teil Jahrzehnte alte Müllablagerungen. Außerdem darf da geangelt und gejagdt werden und Einheimische gehen dort regellmäßig trotz Verbot zum Baden.
Zusätzlich finden dort regelmäßig Gülleeinträge aus einer Biogasanlage und landwirtschaftlichen Betrieben statt, so dass die dort einstmals streng geschützten Pflanzen (wie z.B. der Sonnentau) längst verschwunden sind.
Von den Naturschutzgebieten am Inn reden wir besser gar nicht erst…
Schrecklich!
Einfach nur schrecklich.
Ja, man darf sich zu Recht sorgen, wie bei uns die Natur vernachlässigt wird.
Wenn Sie mit offenen Augen unterwegs sind, wird Ihnen das schnell auffallen.
Sie müssen nur mal am Inn entlang gehen und nach den im Schutzziel des EU-Vogelschutzgebiets genannten Vögeln Ausschau halten, dann wird Ihnen schnell auffallen, dass da wenig los ist.