Kreisverband der Landwirte unterstützt Aktionstag zum Thema Anbindehaltung
Auch der Kreisverband Rosenheim im Bayerischen Bauernverband hält eine Kundgebung ab: Am kommenden Samstag findet der bayernweite Aktionstag „Rettet Berta“ bezüglich des aktuellen Themas Anbindehaltung statt. Kreisbäuerin Katharina Kern und Kreisobmann Sepp Andres aus Ebrach bei Pfaffing werden die Teilnehmer begrüßen und die Bedeutung der Tierhaltung für die Region erläutern.
Der Treffpunkt ist am Samstag um 13 Uhr an der Liftstation Hocheck – bei schlechtem Wetter im Rathaus Oberaudorf.
Es werde Milchprodukte aus der Region für alle geben, heißt es in der Einladung. Anlass zu dieser Aktion sei die aktuelle Diskussion über das Verbot der Kombi- und Anbindehaltung in Bayern. In Bayern wachse die Sorge um die Akzeptanz der vom deutschen Lebensmitteleinzelhandel
akzeptierten Kombihaltung in der Rinder- und vor allem Milchviehhaltung.
Der Druck von Politik – Stichwort „Vorgabe im Koalitionsvertrag“ – und auch von NGOs nehme beständig und für die Beteiligten auf zermürbende Weise immer mehr zu, so der BBV-Kreisverband.
Und weiter: „Sogar die bayerischen Grünen, eigentlich Verfechter von kleineren Strukturen und Diversifizierung, haben in ihrem Regierungsprogramm zur Landtagswahl der Kombihaltung mit der hinlänglich bekannten Definition von Bewegungs-Möglichkeiten nur eine Übergangsfrist eingeräumt. Das führt zu immer stärkerer Verunsicherung bei Betrieben, die zur Rinder- und Milchviehhaltung keine Alternative haben, aber unter den gegenwärtigen Vorgaben und Vorzeichen jegliche weitere Investition in Tierwohl-Maßnahmen meiden.
Alles in allem ein Frontalangriff auf Bayern und den süddeutschen Raum mit seinen kleinen Strukturen, die die Gesellschaft wünscht und die Politik bekanntlich fördern will. Das sind genau die Betriebe, die unsere Kulturlandschaft geprägt haben und prägen. Die uns allen einen
Lebensraum schaffen für Freizeit und Sport in der Natur.“
Die drohende Konsequenz aus den aktuellen bundespolitischen Vorhaben sei ein Strukturbruch der Tierhaltung im konventionellen sowie auch im Biobereich und eine unmittelbare Folge für die regionalen Wertschöpfungsketten.
Einerseits seien regionale Schlachtung und Verarbeitung sowie kurze Transportwege gesellschaftlich und politisch erwünscht. Andererseits würden bestehende Strukturen – ob Schlachthöfe, Molkereien oder Metzgereien – nur dann eine Zukunft haben, wenn auch weiterhin Nutztiere in entsprechendem Umfang in Bayern gehalten würden.
Der Kreisverband: Man fordere daher, durch verlässliche, politische Rahmenbedingungen und praktikable Förderansätze klare Signale für die Erhaltung und Stärkung regionaler, leistungsfähiger Wertschöpfungsketten zu setzen. Dies diene dem Tierschutz, der Qualität von Milch und Fleisch und letztlich auch dem Bild Bayerns.
Schon spannend, dass als Aufhänger für die Demo jetzt auch wieder das Landtagswahlprogramm der Grünen herhalten muss.
Hat der Bauernverband das noch gar nicht mitbekommen, dass das mit der Grünen-Alleinregierung in Bayern jetzt doch nochmal um 5 Jahre verschoben werden musste?
Bis dahin sind doch auf jeden Fall noch die ewigen Schutzpatrone der konventionell wirtschaftenden, bäuerlichen Kleinbetriebe – CSU & FW – an der Macht. Also eigentlich doch alles bestens aus BBV-Sicht, oder?
Schaut man sich die Analysen zur Wählerwanderung bei der Landtagswahl 2023 in Bayern an, so ist eben auch die seit Jahrzehnten an der Regierung befindliche CSU längst nicht mehr die Partei der Landwirte.
Aber gegen die Grünen Stimmung machen, hat eben bei den letzten Wahlen gut funktioniert.
Ob es das Verständnis der breiten Bevölkerung für die Probleme der Landwirtschaft stärkt, darf jedoch stark bezweifelt werden!
Ich bin ein Verbraucher und ich wünsche mir regionale Strukturen, kleine Betrieb und eine Biolandwirtschaft mit klarem Augenmerk auf das Tierwohl. Ich bin bereit, dafür mehr zu zahlen und auch zu verzichten.
Aus meiner Sicht passt eine Anbindehaltung nicht mit Tierwohl und Bio zusammen.
Im übrigen ist doch die Anbindehaltung schon länger ein Auslaufmodell, auch ohne Zutun der Grünen. 😉
Es wäre schön, wenn vielen Verbrauchern und Bauern das Tierwohl am Herzen liegen würde.
Dazu müssten Verbraucher bereit sein, weniger tierische Produkte zu höheren Preisen zu essen.
Und Bauern bereit dazu sein, WIRKLICH auf das Tierwohl zu schauen, eine Anbindehaltung passt nicht dazu!
Das sehe ich ganz genau so. Wir hatten eine ganzjährige Rinder-Freilandhaltung und ab und zu hat der Nachbar mal eine Kuh aus der Anbindehaltung zu uns auf die Weide gestellt, damit sie von unserem Stier gedeckt wurde.
Wenn man gesehen hat, in welchem schlechten Zustand solche aus Anbindehaltung kommenden Milchkühe meist sind, kann man nur froh sein, dass das bald verboten wird.
Es ist eben so – wer seinen Betrieb nicht modernisieren kann oder will, muss umstellen oder aufhören. Das gilt auch in anderen Branchen, die weniger gut subventioniert werden.
Ich frag mich da schon für was wir die Berta da retten sollen? Damit sie dann ihr ganzes Leben lang angehängt wir!?
Die Frage ist auch, was wollen die Jungbauern! So weitermachen wie die Väter? Oder anpacken und neues schaffen!? Und wenn das so ist, sollte man sie nicht hierbei unterstützen. Anstatt von Tradition zu reden damit alles so bleibt wie es immer war…
Kein Bauer macht so weiter wie die Väter. Die Väter haben gemütlich um den Hof herum die Felder betrieben in „einem“ Bulldog. Heute hat man die Felder zig-kilometerweit weg, mehrere große Fendts und optimiert tagein, tagaus den Profit.
Wenn’s noch irgendwo einen Cent zu erjammern gibt, dann aber los.
Dieser auf gängige Klischees reduzierte Kommentar von „Jala“ zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich ein erheblicher Teil der Bevölkerung mittlerweile von der Landwirtschaft entfremdet hat. Genau das ist ja das Grundproblem und gegenseitiges Zuhören könnte helfen (wenn man es möchte).
Ein Klischee? Augen auf und Reden ist überflüssig. Siehst du wirklich nicht, welche Buldogs die Bundestraßen entlang fahren?
Da bin ich ganz bei Ihnen.
Das Verbraucherverhalten hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und auch die Einzelhandelsketten reagieren darauf, indem sie die Anbindehaltungsmilch nicht mehr abnehmen und nur noch Produkte aus Haltungsform 3 und 4 anbieten. Der Bauernverband macht daraus den Vorwurf, dass sich die Einzelhandelsketten Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.
Ich kaufe meine Eier bei einem Biohof in der Nähe, der sich bei mir erhebliche Wettbewerbsvorteile verschafft, indem er Bruderhahn-Eier aus Freilandhaltung erzeugt. Werden solche Nonkonformisten eigentlich vom Bauernverband ausgeschlossen?
Der Bauernverband ist ähnlich wie die Kath. Kirche, sie erkennen nicht die
<>
und predigen weiter das, woran sie sich selbst nicht halten wollen…
Und dann das „liebe Geld“…., so lange mehr als die Hälfte des EU-Haushalts für Subventionen der Landwirte fließt, wird auf >> hohen Niveau gejammert <<
Und wenn die Ernte schlecht war, wird mit 200.000 Euro teuren Traktoren nach Berlin gefahren um noch mehr Subventionen zu erhalten…
Welcher Wirtschaftszeig erhält eine solche Unternehmens-Vollkaskoversicherung ….??
KEINER
Wer für Anbindehaltung ist, hat den Knall nicht gehört. Er kann sich ja mal überlegen, ob er damit zufrieden wäre, an den Esstisch gebunden zu werden und in deiner eigenen S….. zu stehen.
Wenn wir schon Tiere halten und essen, dann sollten diese Lebewesen doch zumindest vorher in ihrem oft sehr kurzen Leben eine zumindest würdige Unterbringung haben.
Auch die modernen, ach so teuren Ställe bedeuten, dass die Kühe die Wiese nur ansehen und nicht betreten dürfen.
Ich finde das sehr seltsam. Unnatürlich ohne Ende.
Auch Kühe möchten Wind und Wetter und Sonne spüren und mal auf weichem Gras rumlaufen, so wie es eigentlich ganz normal wäre.
Zur Anbindehaltung braucht man weiter nichts sagen, denn das ist für mich absolute Tierquälerei.
@Hofer: was hat ein Bulldog mit Tierhaltung zu tun?
Sorry, aber manche Kommentare kann man sich auch sparen – was ist das für ein Beitrag zu diesem Thema!
Bereits unterschrieben👍🏻
Lieber kurz angebunden in Bayern, als international gequält…