EHC Waldkraiburg zeigt gegen dezimierte Selber keine Gnade

Man muss schon lange in staubigen Regalen stöbern, greise Archivare bemühen und in brüchigem Papier blättern, um einen ähnlich hohen Sieg einer Löwen-Mannschaft zu finden wie den, gegen die 1b-Mannschaft des VER Selb am vergangenen Wochenende. Am 23. Januar 2011 gewann der EHC Waldkraiburg gegen die Fürstenfeldbruck Crusaders ebenfalls mit 14 Toren Unterschied und am 30. Januar 2011 14:0 gegen Ottobrunn. Doch zurück aus der Vergangenheit in die Gegenwart, dort gewannen gnadenlose Löwen ihr Spiel gegen den VER Selb mit 16:2. Vorweg muss man sagen, dass die Vorzeichen für den Gegner nicht sehr gut waren.

Aufgrund der langen Anreise, die durch das bayerische Schneegestöber nicht einfacher wurde, fielen den Wölfen arbeitsbedingt einige Spieler weg. Nimmt man dazu noch die übliche Zahl an verletzten oder kranken Akteuren, schrumpfte der Kader der letztlich in Waldkraiburg aufschlug auf zehn Feldspieler und einen Torhüter gegen 16 Feldspieler und zwei Torhüter auf der Waldkraiburger Seite.

Das Spiel startete mit einer Verzögerung von 30 Minuten und von Beginn an zeigten die Hausherren in welche Richtung es gehen sollte. Nach guten fünf Minuten eröffneten die Löwen das Toreschießen an diesem Abend. Daniel Hora umkurvte das Tor und nahm statt des Passes lieber den Schuss, welcher letztlich zum 1:0 führte. Rund drei Minuten später befanden sich die Löwen bereits 13 Sekunden in Überzahl, zappelte der Puck das nächste Mal im Netz der Selber Wölfe. Dominik Soukup visierte aus der Halbposition das Tor an und traf es eindrucksvoll.

Nach 12 Minuten im Drittel fiel der nächste Treffer der Löwen. Von rechts bediente Philipp Lode den freien Bastian Rosenkranz in der Mitte, dieser hatte keine Mühe den Puck links unten im Tor unterzubringen. Bis zu diesem Moment fand in diesem Drittel noch kein ernsthafter Torabschluss der Wölfe statt und Tobias Sickinger genoss einen ruhigen Arbeitstag. Sein Gegenüber Patrick Schwaidler kann dies nicht von sich behaupten, denn zwei Gegentreffer musste er vor der Pause noch hinnehmen. Erst war es Leon Decker der, erneut in Überzahl, das Spielgerät aus dem Bullykreis unhaltbar in die Maschen drosch. Im Anschluss beendete Bastian Rosenkranz das Drittel indem er wartete bis der Torhüter runterging um die Scheibe per Rückhand ins Gehäuse zum 5:0-Pausenstand zu bugsieren.

Ähnlich wie der erste Durchgang gestaltete sich das zweite Drittel. Eine Selber Mannschaft, die sich zwar nicht aufgab, jedoch aber mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht gegen die auf der Erfolgswelle surfenden Löwen ankommen konnte. So begann diesmal Martin Herman das Toreschießen nach viereinhalb Minuten. Nach Zuspiel von Felix Lode, der an diesem Abend Geburtstag feierte, packte Herman einen Schlagschuss aus, der Sekundenbruchteile später im Tor landete. Nur 40 Sekunden im Anschluss gab es bereits den nächsten Treffer für die Löwen zu bewundern. Zwar vergab Josef Huber hier seine erste Möglichkeit aus der Halbposition, doch nachdem sich Philipp Lode den Rebound schnappte, um sie Huber erneut zu servieren, verwandelte dieser seine Chance zum 7:0.

Nur weitere 30 Sekunden im Anschluss erhöhte Dominik Soukup humorlos auf 8:0. Etwas „Tiki-Taka“ wurde den Fans beim 9:0 geboten. Nach einer Befreiung von Selb, die sie zum Wechseln nutzten, bediente Tobi Sickinger mit einem langen Pass Dominik Soukup. Dieser spielte vor dem Selber Tor nach rechts zu Dana, dieser direkt zu Rosenkranz und letzterer ins Tor. Auch beim zehnten Tor ist Bastian Rosenkranz beteiligt. In aussichtsreicher Position sucht er jedoch nicht den Abschluss, sondern den harten Pass auf Josef Huber, der den Puck letztlich geschickt am Torhüter vorbei legte zum 10:0. Kurze Zeit nach diesem Treffer, saß Dominik Soukup eine von drei Strafen für ihn ab. Lange saß er jedoch nicht, denn diese Möglichkeit nutzte Selb in Form von Florian Rudolph zum 10:1. Ein Tor sollte das Drittel noch sehen, bevor es zum Pausentee ging. Torschütze Martin Herman profitierte hier von einem durch Patrick Zimmermann ausgelösten Rebound den er letztlich zweieinhalb Minuten vor Ende des Drittels zum 11:1 einschob.

Auch im letzten Spielabschnitt hielt sich die Selber Gegenwehr in engen Grenzen. Die Löwen blieben jedoch torhungrig und das brachten sie auch aufs Spielfeld. Nach vier Minuten umrundete Nico Vogl das gegnerische Tor, um den Pass auf Cejka zu spielen. Dieser wartete links bereits und schob die Scheibe zum 12:1 ein. Die nächsten beiden Treffer fielen innerhalb von zwei Minuten. In der 48. Minute gab der Schiedsrichter auf dem Feld das Tor von Patrick Zimmermann erst nicht, nur um 35 Sekunden später, im Zuge eine Unterbrechung und nach Rücksprache mit seinem Kollegen, das Tor doch zu geben. In der 50. Minute zahlte dann Max Cejka die Vorlage vom 12:1 zurück, legte Nico Vogl in Überzahl einen auf und dieser vollstreckte zum 14:1. 54 Sekunden im Anschluss fiel der nächste Treffer und wieder fiel er für den EHC Waldkraiburg. Philipp Lode, bisher nur als Vorlagengeber aufgefallen, verwandelte einen Rebound vor dem Selber Tor per Rückhand zum 15:1.

Vier Minuten später stillte Josef Huber, neben Bastian Rosenkranz der zweite Spieler mit einem Hattrick an diesem Abend, den Torhunger der Löwen für diesen Spieltag. Nach schönem Zuspiel von Herman schaltete er vor Philipp Lode und schob die Scheibe ein. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende des Spiels verlor im eigenen Spieldrittel Patrick Zimmermann im Aufbau die Scheibe. Diese Unachtsamkeit nutzte der Selber Luca Schwarzmeier eiskalt zur Ergebniskorrektur zum Endstand von nun 16:2.

Die Sonntags-Partie, welche die Löwen ebenfalls zu Hause gegen Moosburg spielen sollten wurde am Samstag nach dem Sieg gegen Selb abgesagt. Grund hierfür sind Sicherheitsbedenken aufgrund des vielen Schnees auf dem Dach der Raiffeisen-Arena, der hartnäckig auf dem Stadion liegenbleibt.

AHA