Trauriger Waldbericht 2023 von Ministerin Kaniber heute im Bayerischen Landtag

Die aktuelle Winter-Idylle trügt so mancherorts im Wald: Extremwetter – die Wälder im gesamten Freistaat leiden 2023 besonders stark. Das geht aus dem aktuellen Waldbericht hervor, den Forstministerin Michaela Kaniber heute im Bayerischen Landtag in München vorgestellt hat. Und natürlich tragen auch massive Schneefälle wie vergangenes Wochenende dazu bei, den Wald zu schädigen (siehe aktuelle Fotos von unserem Fotografen Georg Barth: Ein Wald bei Albaching). 

„Die hohen Temperaturen und der geringe Niederschlag im Sommer machen unseren Wäldern ganz besonders mehr und mehr zu schaffen. Nur jeder zehnte Baum hat keine Schäden. Der Zustand der Waldbäume hat sich gegenüber dem Vorjahr leider wieder verschlechtert“, so die Ministerin. Kaniber zufolge stieg der mittlere Nadel-/Blattverlust aller Baumarten im Freistaat auf 26,0 Prozent an.

Neu in diesem Jahr sind die hohen Schadenswerte in den südlichen Regierungsbezirken. Während Mittelfranken mit einem mittleren Nadel- und Blattverlust von 29,1 Prozent – gefolgt von Oberfranken mit 28,1 Prozent – weiterhin an der Spitze steht, stiegen die Schäden in Niederbayern auf 25,9 Prozent und in Oberbayern auf 25,8 Prozent ebenfalls an.

Hinsichtlich der Baumarten waren in diesem Jahr Kiefer und Fichte mit einem mittleren Nadelverlust von 31,1 Prozent (Vorjahr 29,1 Prozent) beziehungsweise 25,1 Prozent (Vorjahr: 23,4 Prozent) erneut besonders betroffen.

Bei den Laubbäumen zeigen Buche (23,5 Prozent, Vorjahr: 19,8 Prozent) und Eiche (24,9 Prozent, Vorjahr 22,3 Prozent) im Vergleich dazu niedrigere Blattverluste. Geringere Schäden und damit eine vergleichsweise höhere Vitalität hat weiterhin die Tanne (22,7 Prozent, Vorjahr 18,9 Prozent).

„Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich: Es ist wichtiger denn je gesunde und zukunftsfähige Wälder aufzubauen und zu erhalten. Für die gesamte Staatsregierung ist klar: Diese Mammutaufgabe können wir nur gemeinsam mit unseren engagierten Waldbesitzern und mit einer Jägerschaft, die sich für waldverträgliche Wildbestände einsetzt, bewältigen. Der Waldpakt, zu dem sich beide Koalitionspartner im neuen Koalitionsvertrag ausdrücklich bekennen, benennt ‚Wald vor Wild‘ als wichtigen Grundsatz zum Schutz unserer Wälder“, bekräftigte die Ministerin heute.

Der Freistaat unterstütze die Waldbesitzer umfangreich durch Forschung, Beratung und Förderung in Rekordhöhe – mit Erfolg: Über 100.000 Hektar seien schon umgebaut worden.

Die Daten zum Waldzustand in Bayern basieren auf einer jährlichen Erhebung durch forstliche Sachverständige. Sie haben im Sommer über 17.500 Waldbäume an landesweit 452 Inventurpunkten begutachtet.

Der Waldbericht mit den detaillierten Ergebnissen der Erhebung unter

https://s.bayern.de/waldzustand.