Technischen Hochschule Rosenheim: 100 Teilnehmer folgten dem Aufruf von „Verdi"
Die Gewerkschaft „Verdi“ hatte am gestrigen Mittwoch die Beschäftigten der Technischen Hochschule Rosenheim und des Studierendenwerks zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Am Mittag versammelten sich 100 Streikende zu einer Kundgebung am Campus. Etliche Einrichtungen der Hochschule konnten nur eingeschränkten Service anbieten (Paketannahme, Telefonzentrale, Bibliothek) oder blieben ganz geschlossen (Mensa).
Mit dem Streik im direkten Vorfeld der 3. Verhandlungsrunde heute und morgen wollen die Beschäftigten den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, endlich ein Angebot auf den Tisch zu legen. „Verdi“fordert in den laufenden Tarifverhandlungen 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Entsprechend skandierten die Streikenden ihre Hauptforderungen nach „Mehr Geld, mehr Geld“ beziehungsweise „500 Euro, 500 Euro“.
Andreas Sollinger, Personalratsvorsitzender der TH Rosenheim zeigte sich überwältigt von der guten Resonanz auf den Streikaufruf: „Ich habe nie mit so vielen Leuten gerechnet. Nicht nur Angestellte, sondern auch Beamtinnen und Beamte. Ich freu mich narrisch.“ Er zeigte sich kämpferisch, sollte es in der 3. Verhandlungsrunde nicht zu einer Einigung kommen: „Wenn morgen und übermorgen nichts Anständiges rumkommt, dann sind wir wieder bereit.“
Domingo Heber, zuständiger Gewerkschaftssekretär im Bezirk Rosenheim ging in seiner Rede auch auf die finanzielle Situation der öffentlichen Haushalte nach dem kürzlichen Verfassungsgerichtsurteil zur Umgehung der Schuldenbremse ein. Er erwartet, dass die Arbeitgeber versuchen werden, mit dem Argument der fehlenden 60 Milliarden Euro die Forderungen der Beschäftigten nach deutlichen Gehaltssteigerungen abbügeln zu wollen. „Ihr seid doch aber nicht die Melkkühe der Nation, auf deren Rücken sich der Staat sanieren kann. Könnt ihr etwa eurem Vermieter sagen, die Erhöhung der Nebenkosten zahle ich nicht, sie wissen ja um die Probleme im Staatshaushalt?“
Die Kundgebungsteilnehmer gaben mit dem Ruf „Streik, Streik, Streik ist die Devise, wir zahlen nicht für die Haushaltskrise“ darauf ihre ganz eigene Antwort.
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