In den vergangenen vier Tagen viel Arbeit für die Bundespolizei im Landkreis
Zwischen vergangenen Donnerstag und dem gestrigen Sonntag hat die Rosenheimer Bundespolizei insgesamt rund 50 illegale Einreise-Versuche in Zügen, Bussen und Personenkraftwägen im Landkreis festgestellt und jeweils zur Anzeige gebracht. Die Migranten stammen überwiegend aus der Türkei, Afghanistan, Albanien oder der Ukraine. 20 Personen der etwa 50 wurde die Einreise in die Bundesrepublik aber verweigert. In diesen Fällen mussten die Migranten die Rückreise nach Österreich antreten.
Zwölf Personen aus der Türkei saßen im Euro-City zusammen in einem Waggon. Bei der Grenzkontrolle konnten sie den Bundespolizisten keine Pässe oder Visa aushändigen. Eigenen Angaben zufolge waren sie bis nach Italien geschleust worden. Dort hätten sie sich dann selbst die Fahrkarten besorgt, um nach Deutschland zu gelangen. Nach dem Ausstieg in Rosenheim am Bahnhof brachten die Beamten die fünf Erwachsenen und sieben Kinder, die zum Teil miteinander verwandt sein dürften, zunächst zur örtlichen Dienststelle.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet – nur ein 22-Jähriger soll in die Türkei zurückgewiesen werden, so die Polizei heute.
Fahrkarten für die Zugreise von Bologna nach Hamburg führten fünf afghanische Staatsangehörige mit. Im Rahmen der grenzpolizeilichen Befragung erklärten sie, dass sie sich Schleusern anvertraut hätten, durch die ihr etappenweises Vorankommen in Richtung Bundesrepublik gegen Bezahlung organisiert worden wäre.
Die für die Einreise oder den beabsichtigten Aufenthalt in Deutschland erforderlichen Papiere hatten die Afghanen nicht. Auch sie wurden beim Zughalt in Rosenheim in Gewahrsam und anschließend zur Inspektion mitgenommen. Die Fahrkarten der fünf Migranten waren, wie sich herausstellte, alle offenkundig von Norddeutschland aus gebucht worden. Die Ermittler gehen bei dem Ticket-Beschaffer von einem weiteren Angehörigen einer Schleuserorganisation aus. Die Geschleusten wurden an eine Erstaufnahmeeinrichtung in München weitergeleitet.