Große Diskussion um möglichen Bedarf einer Machbarkeitsstudie - Braucht es so aufwendige Planungen?
Der Wunsch eines Haager Bürgers, im Gemeindegebiet ein Kneippbecken zu installieren, wurde in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend behandelt. Das Gremium sowie die Rathauschefin zeigten sich motiviert, den Impuls baldmöglichst umzusetzen. Zu unterschiedlichen Meinungen kam es in Bezug auf die Planung und Inbetriebnahme. Während speziell Elisabeth Schätz den Bedarf sah, vorab eine Machbarkeitsstudie für das Kneippbecken in Auftrag zu geben, sahen etliche Räte der CSU-Fraktion, darunter Klaus Breitreiner, sowie speziell auch Egon Barlag von der Freien Wählergemeinschaft Haag diese Maßnahme als übertrieben an.
Auch beim Platz scheiden sich die Geister
Als Standort konzentriere sich die Verwaltung nun auf den Bereich nahe dem Freibad, wurde während der Sitzung deutlich. Dort ermögliche der Bach eine naturreine Nutzung. Eva Rehbein von der SPD brachte das Areal nahe dem Krankenhaus ins Spiel, stellte hierfür sogar einen Antrag auf Abstimmung. „Das würde deutlich teurer, weil hier kein Bachlauf zur Verfügung stünde“, betonte das Gemeindeoberhaupt Elisabeth Schätz vor Abstimmung zum Standort im Ortszentrum der Marktgemeinde. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, der Bereich nahe dem Krankenhaus kommt nicht infrage. Siegfried Maier kokettierte mit der jüngsten Standortfrage in Bezug auf die Wohnmodule für Flüchtlinge. „Bei uns ist doch gar nichts leicht. Gegen den Standort am Krankenhaus spricht irgendwie, dass die Möglichkeit besteht, dass sich Bürgerinnen und Bürger vielleicht belästigt fühlen könnten. Ich plädiere, dass ein Kneippbecken in Haag unbedingt nicht in Haag, sondern außerhalb von Haag gebaut wird“, scherzte Maier und stichelte gegen die zahlreichen Beschwerden, die nach Bekanntwerden einer Standortprüfung durch das Landratsamt im Bereich unweit des Krankenhauses, aufkamen.
Für den Standort am Freibad, jedoch frei zugänglich, stimmten bis auf zwei Räte alle im Gremium.
Ein Kneippbecken – mit welchem Planungsaufwand?
Die Beschlussfassung wurde dahingehend verändert, dass für die Bürgermeisterin und die Verwaltung der Auftrag entstand, bei den Nachbargemeinden Albaching und Rechtmehring nachzufragen, wie diese beiden Kommunen die Entstehung und Inbetriebnahme von Kneippbecken realisiert haben. In Albaching werde der Nasenbach für den Kneipplauf genutzt, was dem gewünschten Modell in Haag sehr gleich komme, kam in der Diskussion des Haager Ratsgremiums zum Ausdruck. Ein Kneippbecken zu installieren werde zur Wissenschaft in Haag. „Ganz so trivial ist es nicht, wir brauchen die richtige Wassertemperatur, gewisse Standfestigkeit und hygienische Anforderungen“, warb Elisabeth Schätz für die Machbarkeitsstudie. Doch sie strich diese Maßnahme kurzerhand doch aus dem Beschlussvorschlag.
Nachdem die Informationen der Nachbarortschaften eingeholt wurden, wird der Gemeinderat sich fokussiert damit befassen, ob eine Machbarkeitsstudie tatsächlich notwendig werde.
Was die Gemeinden Albaching und Rechtmehring für einen Aufwand betrieben haben, um den Bürgerinnen und Bürgern ein Kneippbecken zur Verfügung zu stellen, ist durch die Wasserburger Stimme angefragt.
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