Einziger Modellbahnclub in Stadt und Altlandkreis hat mit Nachwuchssorgen zu kämpfen
Eigentlich könnten die Rahmenbedingungen nicht besser sein: Ein riesiges ausgebautes Dachgeschoss mit mehreren Clubräumen, beste technische Voraussetzungen, eine große Modellanlage, die sich noch im Bau befindlich bereits jetzt sehen lassen kann und ein finanziell auf sicheren Beinen stehender Verein. Der Modellbahnclub „Filzenexpress“ in Albaching hat alles, was das Modellbauherz höherschlagen lässt. Nur eines fehlt: Der Nachwuchs. „Wir bräuchten dringend mehr engagierte Bastler. Vor allem im Bereich Elektronik sind wir viel zu schwach aufgestellt“, sagt Alois Setz aus hat Haag, Vorsitzender des Vereins, der seine Clubräum im Dach der Albachinger Schule hat. „Wir hoffen, dass es in Stadt und Altlandkreis Wasserburg im Verborgenen noch Modellbauer gibt, die sich uns anschließen.“
Dabei sei das Clubleben ganz ungezwungen. Setz: „Bei uns kann jeder kommen und gehen, wann er will. Wir basteln oft auch zuhause und fügen dann die Einzelteile Baumwerke in unsere Anlage ein.“ Man könne aber auch direkt im Clubheim an der Anlage arbeiten. Es gebe sogar verschiedene Räumlichkeiten für die einzelnen Sparten wie eine Werkstatt für Gelände- oder Gleisbau oder für das Schrauben an Zügen. Größtes Problem sei aktuell die Digitalisierung der Anlage: „Da fehlen uns Experten. Die müssen ja nicht unbedingt aus dem Modellbau oder aus dem Eisenbahnbereich kommen. Wir suchen Leute, die einfach Lust haben, ihr Know-How in ein gemeinsames Projekt einzubringen.“
Und das Projekt ist kein geringes: Immerhin hat sich der Modellbahnclub „Filzenexpress“ vorgenommen, die Eisenbahnhistorie aus den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts rund um den Bahnhof in Reitmehring darzustellen. „Unser Modell reicht vom ehemaligen Wasserburger Altstadtbahnhof derzeit bis Edling und bis Ramerberg. Theoretisch soll es mal bis Ebersberg gehen“, so der Vorsitzende des Clubs, deraktuell 30 Mitglieder hat. Allerdings: Nur ein Drittel davon bastelt regelmäßig am Modell im Dachgeschoss der Schule.
Der Modellbahnclub „Filzenexpress“ wurde 2007 gegründet. An den Start ging der Verein mit insgesamt 17 Gründungsmitgliedern. Vorausgegangen waren drei Treffen von Modellbahnfreunde aus dem alten Wasserburger Landkreis. Ein Name für den Club war auch schnell gefunden und wurde von allen Gründungsteilnehmern einstimmig angenommen. Er basiert auf dem ehemaligen roten Triebwagen VT 98, der durch sein charakteristisches Erscheinungsbildbei jedermann als Filzenexpress bekannt war und ist. Er war nicht nur Pate für den Clubnamen, auch die Strecke soll so originalgetreu wie möglich nachgebildet werden. „Wenn schon nicht mehr bei der großen Bahn, so sollen die berühmten Schienenbusse wenigstens im Maßstab 1:87 wieder bis zum Wasserburger Bahnhof fahren“, so Zweiter Vorstand Walter Baisch (rechts). Er, Alois Setz (links), Georg Sanftl (Zweiter von links) und Armin Voland sind der harte Kern der Bastler.
Bereits ab September 2007 hatte der Club auch ein eigenes Clubheim. Baisch: „Wir konnten im Obergeschoss des Gasthauses Brandmühle unsere Räume beziehen und mit der Planung und dem Bau der Modulanlage beginnen. Das Gasthaus liegt direkt an der Bahnlinie zwischen Soyen und Gars-Bahnhof in der Nähe der Königswarter Brücke. Kurze Zeit später wurden uns dann vom Gemeinderat Albaching die Vereinsräume im Schulhaus zur Verfügung gestellt, mit denen wir sehr glücklich sind.“
Fehlen nur noch engagierte Bastler. Wer Interesse hat, egal welchen Alters, kann sich bei Alois Setz melden: Telefon 08072 / 3214 oder 0176 / 60 60 24 76.
Mehr Infos: http://www.mbcfe.de.
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