Gemeinderat sagt ja zum Rohrsystem am Friedhof - Platz für 48 Urnen
Es kann charmant umschrieben werden, worüber der Gemeinderat am Dienstagabend diskutiert und abgestimmt hat: Fakt bleibt, dass es auf dem Friedhof in Haag bald eine Urnenwiese geben soll. Diese gilt als Ergänzung zu den bereits möglichen Beisetzungen in Gräbern oder der Urnenwand. Platz dafür gebe es nahe dem Weiher auf dem Friedhofsgelände. Dort wäre auch noch Potential für eine Erweiterung der Urnenwiesen-Einheiten. Ohne Umschweife erklärt: Auf dem Friedhofsareal werden Rohre vergraben, in die jeweils bis zu zwei Urnen niedergelassen werden kann. Das Vorhaben lautet: Die Gemeinde bestellt aktuell 24 solcher Rohre und kommt somit dem aktuellen Trend an Urnenbestattungen nach. Ob dies dem Bedarf gerecht wird, oder schon bald zu wenig Plätze aufweist, bleibt abzuwarten.
Denn: Auch wenn in Haag durchschnittlich 50 Bestattungen pro Jahr stattfinden und knapp die Hälfte davon Urnenbeisetzungen sind, möchte der Großteil des Gremiums nicht auf Jahre hin quasi „Vorrat“ haben, sondern erstmal „klein“ anfangen.
Die Diskussion kam zustande, bevor sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstagabend das Gremium dazu entschlossen hatte, dem Beschluss zuzustimmen. Zuvor hatte der Haager Standesbeamte Trieb einen Musterkoffer vorgestellt und auch anhand einer Infofolie erläutert, welche Möglichkeiten es bei der Umsetzung gebe. „Es gibt verschiedene Versionen davon. Wir schlagen vor, pro integriertem Rohrelement Platz für zwei Urnen zu haben“, so Trieb. Jede der eingeführten Urnen würde nach zwölf Jahren fast rückstandslos kompostieren. Innerhalb der zwölf Jahre, in denen ein solches Rohrsystem von einer Familie genutzt würde, sei Platz für zwei Urnen eines von einer Familie nutzbarem „Rohrelement“. Dieses wird mit einem Deckel verschlossen, den neben einem einheitlichen Symbol auch ein Namensschild ziert.
„Wäre es nicht besser, gleich vorausschauend zu Planen und nicht nur 24 solcher Rohre integrieren, sondern bereits 48?“, schlug Gemeinderat Klaus Breitreiner vor. So müsse nicht kurzfristig bei weiterem Bedarf erneut gegraben werden. Vehement gegen den Vorschlag wehrte sich Gemeinderätin Eva Rehbein. Sie sehe in einer solchen Umsetzung nicht den Baustellen-Charakter, sondern befürworte, bei zusätzlichem Bedarf erneut zu planen und weitere Einheiten zu bestellen.
Somit steht fest: In Haag werden zunächst 24 Rohre ins Erdreich gepresst, die jeweils zwei Urnen beherbergen können. Für zwölf Jahre besteht die Pflicht, den Platz auf der Urnenwiese zu besitzen. Danach sind die Urnen darin kompostiert und können von anderen Familien und deren Angehörigen genutzt werden. Im zwölf-Jahres-Takt quasi ist ein Nutzer-Wechsel möglich. Sollten die 48 Urnenplätze nicht ausreichen, könnten auf der anderen Seite des Weihers zusätzliche Schachtelemente integriert werden.
Nutzungssatzung ändert sich
Für die Nutzung entsteht pro Rohr eine Gebühr in Höhe von jährlich 60 Euro (für zwölf Jahre also 720 Euro), zusätzlich eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 850 Euro. Alles würde zusammen und einmalig abgerechnet, heißt es vom Haager Standesbeamten weiter. „Sie hören dann quasi zwölf Jahre lang nichts mehr von uns, erst wieder, wenn es darum geht, ob die Urnenwiesen-Einheit weitergenutzt werden möchte“. Durch den Gemeinderat wurde auch die Nutzungsgebührensatzung für den Friedhof abgeändert und um die Passagen der Urnenwiese erweitert.
Endlich eine gesunde Alternative zu der Grundwasserverpestenden „von-Würmern-gefressen-werden“ Bestattung.
Kann das in Wasserburg auch umgesetzt werden?
Nein. Weil es bei uns gläubige Christen gibt die an die Auferstehung glauben .
Gute Besserung.
Auch in Wasserburg besteht am Herderfriedhof die Möglichkeit der Urnenbeisetzung, sowohl als klassisches Urnengrab, in einer Wand oder auf der Wiese unter einem Baum.
Ich denke, der liebe Gott wird nicht darauf Achten, was mit dem Körper passiert ist, ihm geht‘s nur um die Seele. RIP
Finde ich sehr gut. Habe selbst schon 25 Jahre ein Grab gepflegt und werde es noch länger tun müssen wenn meine Mutter stirbt und ich weiß nicht ob ich das meinen eigenen Kindern zumuten möchte.