Mit guten Gesprächen ins neue Jahr der Rotter

Viel Ernstes, aber auch viel Zuversicht gestern Abend beim Neujahrsempfang - Unsere Bilder

Eine Geste gestern Abend am Eingang zum Stechl-Saal in Rott – berührend und mit Tradition beim großen Neujahrsempfang des Rotter Gewerbeverbandes in Zusammenarbeit mit der Gemeinde.

Denn er hatte das Glück für jeden dabei – in Form eines kleinen Schokoladen-Kaminkehrers von der Rotter Firma Dengel: Der ‚echte‘, einheimische Kaminkehrer Roland Jäger begrüßte alle Gäste einzeln und herzlichst … Im Hintergrund der Vorstand des Vereins der Unternehmer, Franz Ametsbichler, der sich über das zahlreiche Kommen der Rotter freute. Nicht nur die Vertreter der Betriebe waren da, auch viele Vereinsvertreter. Denn er ist ein schöner Brauch in Rott – dieser Empfang zum Start des neuen Jahres. Auch gestern wieder mit vielen Gesprächen untereinander von Jung und Alt …

Fotos: Renate Drax

Tatkraft und Zusammenhalt – sehr schätze er das große Miteinander von der Wirtschaft bis zur Politik, so Franz Ametsbichler (Foto) in seiner kurzen Ansprache. Ganz besonders in Zeiten wie diesen so herausfordernden … Denn so, wie das Jahr aufgehört habe, so gehe es aktuell auch weiter.

Mit Blick auf den kommenden Demonstrations-Samstag und die vom Landkreis geplante Erstaufnahme-Einrichtung für 500 Flüchtlinge am Eckfeld in Rott, weiß Ametsbichler, wie wichtig es ist, ein deutliches Zeichen zu setzen. Die Gemeinde Rott ruft deshalb mit Unterstützung des Gewerbeverbandes und der Bürgerinitiative ROTT ROTTIERT zu einer stillen Demonstration am Samstag um 17.30 Uhr auf dem Parkplatz bei der Kirche auf (wir berichteten).

Hier sollen keine politischen Reden stattfinden, sondern man wolle mit Bannern und Transparenten „gegen rechte wie linke Brandstifter Flagge zeigen“. Dadurch solle einerseits die weitere Ablehnung des geplanten ANKER-Zentrums des Landkreises untermauert werden – andererseits deutlich klargemacht werden, dass Rott sich nicht von extremen Kräften vor den Karren spannen lasse …

Trotz aller Widrigkeiten, heiße es, mit Zuversicht ins neue Jahr zu blicken – den Wirtschafts-Standort Rott im Namen der Gemeinde und aller Bürger weiter zu stärken, so Ametsbichler.

Ohne die vielen Ehrenamtlichen gehe in einer Gemeinde ohnehin nichts mehr, so der Gewerbeverbands-Vorsitzende – dafür bedankte er sich herzlichst bei den Engagierten. Von der Rotter Tafel über alle Vereine bis hin ganz besonders zur örtlichen Feuerwehr und dem First-Responder-Team.

Für die Gemeinde-Verwaltung sprach anschließend der 2. Bürgermeister der Rotter, Alfred Zimpel (Foto oben) in Vertretung von Bürgermeister Daniel Wendrock. Auch Zimpel fand viele ernste Worte zur aktuellen Situation – sprach mit Blick auf die Unternehmer den enormen Fachkräftemangel an und gab öffentlich bekannt, dass leider nun deshalb auch in Rott eine Traditionsgaststätte – das Bräustüberl am Dorfplatz – im Mai seine Türen schließen werde.

Doch auch er wolle hier am heutigen Neujahrsempfang nicht schwarzmalen, sei es doch ein guter, ehrlicher Abend für alle mit vielen guten Begegnungen und Gesprächen.

Christian Klotz, der Geschäftsführer des BdS-Gewerbeverbandes Oberbayern-Ost (Foto), trat ebenfalls ans Mikro, begrüßte die Anwesenden und freute sich, dass so viele da waren und damit ein Zeichen für die große Rotter Gemeinschaft setzen würden. Er interpretierte Eigenschaften ehrbarer Kaufleute auf die aktuelle Deutschland-Politik und wollte so seinerseits zum Nachdenken anregen.

Als Gastredner des Abends konnte der BdS in Rott diesmal Clemens Baumgärtner (Foto oben) aus München gewinnen.

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft in der Landeshauptstadt unter der Leitung von Clemens Baumgärtner ist zuständig für Wirtschaftsförderung, Arbeitsmarktpolitik, Europa, Beteiligungen, Tourismus und ganz besonders auch für Veranstaltungen wie das Oktoberfest.

Baumgärtner stellte den Rottern („des hod mi echt gfreid, dass i endlich moi wieda raus hab derfa aus da Stod“) seine Arbeit in München vor und vergaß dabei auch nicht, einen Blick auf die Finanzen zu werfen. Er wolle den Wohlstand am wichtigsten Standort Deutschlands sichern und ihn auch weiterhin in eine erfolgreiche Zukunft führen. Die Stadt müsse vor dem Hintergrund des raschen, technologischen Wandels und gerade auch der Energiewende sowohl ihre stabile, ökonomische Struktur erhalten, als auch günstige Bedingungen für Innovationen aus der lokalen Wirtschaft schaffen. Mit der IT- und Automobil-Industrie als Säulen. Durch die Förderung von Chancen auf einem erfolgreichen Arbeitsmarkt …

Leider hatte die Präsidentin des BdS Bayerns, Gabriele Sehorz, ihren Besuch in Rott kurzfristig aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse gestern kurzfristig abgesagt.

Auch Ehrungen standen noch an – für außerordentliche schulische Leistungen wie außerordentliche Leistungen in Studium und Ausbildungsberuf: Viel Applaus und hübsche Blumen für Lukas Pendi, Pauline Heimerer, Julia Zacherl und Laura Meyer sowie Benedikt Scheidegger. Nicht anwesend waren Annalena Schaber, Sophie Kahles und Johanna Rinser.