„Die Einnahmen sind nicht das Problem“
Wie bei vielen Dingen gilt auch beim Haushalt mit all seinen Einnahmen – aber auch Investitionen: Es ist immer „Ansichtssache“. Dies zeigten auch die Stellungnahmen der Fraktionen im Stadtrat am Donnerstagabend.
Zunächst wurde vom Stadtkämmerer, Konrad Doser, die Sachlage erklärt. Geduldig zeigte Doser den Anwesenden die Teilung zwischen Verwaltungshaushalt und Vermögenshaushalt. Der Vermögenshaushalt steht als Investitionshaushalt prägnant in den Büchern, ein verantwortungsvolles Abwägen und Handeln ist gefragt. „Es ist nicht so schlimm gekommen, wie wir zunächst befürchtet hatten“, beruhigt der Kämmerer und zeigte auf, dass im vergangenen Jahr eine starke Gewerbesteuer-Einnahme in den Büchern gelistet sei. Dies ermögliche eine Zuführung, die Rücklagen können aufgepolstert werden.
Im Haushaltsplan für das Jahr 2024 wurde ein Verwaltungshaushalt mit involvierten Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 49.158.800 Euro festgesetzt. Außerdem ein Vermögenshaushalt von 8.202.400 Euro.
Wichtige Investitionen sollen Bestand haben. Geh- und Radwege beispielsweise sind zu verbessern, die PV-Anlage an der Grundschule und Kita in Reitmehring gilt als wichtig, die Kita soll auch erweitert werden. Ebenso ist der Umbau der Bushaltestelle Gabersee entlang der B304 umzusetzen. Als Invest für die Stadt gilt unter anderem auch die geplante Fahrradverleihstation sowie erste Umsetzungen rund um den Neubau des Feuerwehrhauses. Den Wertstoffhof am neuen Standort zu platzieren wird im Jahr 2024 definitiv Thema werden, auch monetär kommen hier erste Beträge zustande. Geldfluss brauche auch das Museumsdepot in diesem Jahr.
Überlegt handeln
Für den Stadtkämmerer steht fest: „Die Einnahmen sind nicht das Problem“; vielmehr gebe es eine lange Liste der Notwendigkeiten und Investitionen, die eine Art Kür darstellen. „Natürlich hat die Stadt Wasserburg die Aufgaben eines Mittelzentrums zu erfüllen“, betont Konrad Doser. Er rät dazu, Investitionen sorgfältig und langfristig zu planen und zu priorisieren. „Investitionen können nur im Rahmen der zur Verfügung stehenden Überschüsse aus dem Verwaltungshaushalt abgearbeitet werden“, gibt der Hüter der Finanzen zu bedenken. Wasserburg sei mit rund 13.000 Einwohnern zu klein um zu groß zu sein.
Wasserburg dankbar über Expertise
Trotz aller verhaltenen und zaghaft positiven Äußerungen um Ausgaben im Jahr 2024 hat Doser schon lange eine echte „Fangemeinde“ unter den Stadträten. Und auch der Rathauschef selbst zeigt sich begeistert von dem durchdachten Arrangement des Haushalts und den Einschätzungen und Empfehlungen des Kämmerers. Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Kämmerer derart flexibel und individuell nacharbeitet und viele Impulse und Wünsche nach Möglichkeit mit einplant, sind sich viele aus dem Stadtratsgremium einig. In den Stellungnahmen der Fraktionen war dies klar betont: Ein besonderer Dank dem Engagement von Konrad Doser. Diese Zeilen waren einheitlich bei den Reden zum Haushalt, doch die Sichtweisen zum Invest und dem Haushaltsvolumen wurden durchaus unterschiedlich gesehen und gewertet. Eine Diskussion im Nachgang der Stellungnahmen wurde dann noch Schauspiel des Tagesordnungspunktes, der einem Schlagabtausch zu Aschermittwoch glich. Details im separaten Artikel am Freitagnachmittag.
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