Stadtrat hält an Familienbad fest - Werkleiter stellt Wirtschaftsplan vor
Die Stadtwerke Wasserburg haben gut zu tun: Von Unterhalt bis Neuentwicklung. Von Einkauf über Ausgabe, von Controlling bis hin zum Nacharbeiten. Für Werkleiter Robert Pypetz eine Mammutaufgabe, alle Geschicke zu lenken. Und doch gelingt es dem seit gut drei Jahren aktiven Chef der Stadtwerke-Familie mit Wasserwerk, E-Werk und dem Badria. Letzteres gilt unter besonderer Beobachtung des Stadtrats und der Bevölkerung.
Zum Jubiläum im Jahr 2023 gab es viele Veranstaltungen im Badria, die für zusätzliche Besucherströme sorgten. „Vieles soll wiederholt und im Eventkalender beibehalten werden“, betonte Pypetz in seinen Erläuterungen zum Jahresplan. Grundsätzlich sei man zufrieden mit den Besuchszahlen des letzten Jahres, habe man doch die Eintrittszahlen vor Corona zurück gewinnen können. „Bei den Saunabesuchern steht das Badria besonders hoch im Kurs“, heißt es von Pypetz. Die Attraktivität der Saunalandschaft soll durch die im März wiedereröffnete Stollensauna nochmals gestärkt werden. Nach dem Brand im vergangenen Jahr wurde eine Erneuerung notwendig. Zur langen Saunanacht werde versucht, den kompletten Saunabereich schon zugänglich zu machen, zeigte sich der Werkleiter zuversichtlich.
Rote Zahlen wegen Familienbad
Dass das Badria als wichtiger Bestandteil des Wasserburger Stadtlebens seit Jahrzehnten besonders von Familien gerne genutzt wird, steht außer Frage. Doch die Defizite wiegen schwer. Regelmäßige Instandhaltung und Investitionen, etwa in der Dachsanierung oder den Erhaltungsarbeiten der Becken sind neben den hohen Gaspreisen starke Positionen in der Gesamtrechnung. Dem Stadtratsgremium wurde eine Aufstellung übermittelt und die Einnahmen und Ausgaben vorgetragen. Der Haushalt der Stadt Wasserburg muss Defizite des Badrias mittragen. Darum wurde unter den Fraktionen teils heftig über das Badria diskutiert.
Für den Rathauschef sowie dem Großteil der Stadträte steht der Erhalt des Badrias alternativlos.
Nachgefragt bei einigen Besuchern des Badrias heißt es ständig: „Das Badria ist für uns sehr wichtig“.
Wasser und Strom: Wichtige Pfeiler
Werkleiter Robert Pypetz hatte neben der Aufstellung für das Badria noch weitere Informationen parat: So sollen zusätzliche E-Ladesäulen errichtet werden, außerdem sei die Qualität des Wassers besonders gut. Hier greife die kooperative Haltung der Landwirte.
Der Ausbau und Unterhalt des Stromnetzes im Stadtgebiet bleiben wichtige Aufgaben für das E-Werk. Für die nächsten Monate seien unter anderem Netzverbesserungen angestrebt, etwa in der Brunhuberstraße.
Dem Vertrieb solle zusätzliches Zeitinvest gegeben werden. Neukunden-Akquise und mögliche Rückkehrer als Stromkunden seien weitere Anliegen.
Das Wasserwerk strebt zahlreiche Investitionen für 2024 an. So soll die Hauptwasserleitung an der Wendelsteinstraße erneuert werden und die Erschließung des Baugebiet „Fellner“ sei ebenfalls für dieses Jahr vorgesehen. Zudem stehen diverse Hausanschlüsse sowie der Übergabeschacht „Untersteppach“ an. Der Erhalt des hochwertigen Rohnetzes, die interne Übergabe der Betriebsleitung für das Wasserwerk zum 1. September 2024 und die Nitratwerte Optimierung seien in der Strategie zusammengefasst.
Die Präsentation von Werkleiter Robert Pypetz kann hier komplett eingesehen werden
Das Badria ist ein Familienbad. Dann sollten auch Aktionen für Familien stattfinden.
Thementage, Faschingsschwimmen, Kinoabend, Kinderdisco usw.
Die Badriahalle sollte auch viel öfters für Veranstaltungen genutzt werden. Von Freitag Abend bis Sonntag Abend ist noch großes Potential vorhanden. Kann ja nicht sein, dass, wenn am Sonntag eine Veranstaltung ist, zum Beispiel um 16.00 Uhr ein Basketballspiel, wieso ist die Halle dann an Freitag Mittag oder Vormittag schon gesperrt??
Andere Veranstaltungshallen, z.B. das K1 Traunreut, da ist ja auch mehr los an den Wochenenden.
Mann muss sich halt Personal suchen, das beim Auf und Abbau flexibler ist, als die Badria-festangestellten.
Man muss sich halt Personal suchen….?
Wenn sie verraten wo das Personal zu finden ist.
Und nicht nur in diesem Bereich.
Ihre Ausführungen sind nicht falsch aber schon einfach gedacht.
„Man muss sich halt Personal suchen.“ Finde den Fehler!
Städtische Schwimmbäder können so gut wie nie ihre eigenen Kosten tragen.
Sie sind eine Institution bzw. eine Dienstleistung, die zur Körperertüchtigung und Erholung der Bevölkerung von den Kommunen zur Verfügung gestellt werden.
Natürlich sollen die Kosten nicht aus den Rahmen sprengen, dennoch ist der Erhalt wichtig und die Kostenübernahme richtig.
Wir fahren den ganzen Sommer über nach Traunreuth ins Freibad und ich denke mir jedes mal, es ist so schade, dass das Badria mit der Preispolitik so familienunfreundlich ist. Wie toll war das zu Zeiten von Corona, wo man über den Sportplatz ins Freibad für 3 Euro konnte. Der Innebereich war gesperrt, das war kein Problem, wir wollten ja ins Freibad. Eine Familien-Jahreskarte Freibad würden wir uns sofort kaufen…
Ich glaube, dass es gar nicht der Preis ist, der viele das Badria meiden lässt. Für mich ist es tatsächlich der Umstand, dass das Wasser im großen Freibecken saukalt ist – auch im Hochsommer. Jetzt kommen sicher gleich wieder die Kommentare von wegen Mimmimmimmi – fährt man aber z.B. nach Trostberg, dann trifft man da halb Wasserburg und Umgebung. Der Grund dafür ist meist, dass dort das Wasser wärmer ist.
Oh .. sagte ich Traunreuth? Ich meinte natürlich Trostberg ;) Liegt wohl am Winter.
Ja stimmt schon. Ganz so warm wie Trostberg ist es nicht. Aber es ist etwas besser geworden in den letzten 1-2 Jahren.
Das Schwimmbad in Wasserburg, das mir seit meiner Kindheit ans Herz gewachsen ist, steht leider vor finanziellen Herausforderungen und der drohenden Schließung. Es war der Ort, an dem ich das Schwimmen erlernte, stolz mein Seepferdchenabzeichen machte und unzählige Stunden mit meinem Papa oder meiner Oma verbrachte. Die Atmosphäre dort erfreut mich nach wie vor, und obwohl das Schwimmbad großartig ist, bedrohen finanzielle Probleme seine Existenz. Die Aussicht auf die mögliche Schließung berührt mich zutiefst, denn ich würde es gerne meinen Kindern zeigen und von den erlebten Freuden erzählen. Noch heute gehe ich regelmäßig dort baden, denn es bleibt ein bedeutender Teil meiner Erinnerungen und Kindheit. Die Gefahr des Verlusts aufgrund finanzieller Schwierigkeiten ist wirklich bedauerlich, und es ist schwer zu akzeptieren, dass diesem wichtigen Ort möglicherweise das Aus droht.
Zeit wird’s, dass endlich über die Schließung dieser Investitionsruine nachgedacht wird. Neben dem horrenden Energieverbrauch bindet die Anlage viele personelle Ressourcen, die bei den Stadtwerken sinnvoller, z.B. bei der dringend erforderlichen Digitalisierung eingesetzt werden könnten. Und die Millionensubventionen könnten anderen Projekten zu gute kommen
Das Wasser ist deshalb so kalt, weil das Freibecken undicht ist und laufend kubikmeterweise Frischwasser (unter 10 Grad Celsius) zugeführt werden muss. Seit Jahren versucht man, das einigermassen hinzukriegen. Fehlanzeige! Im nächsten Stadthaushalt sind 300.000 € vorgesehen, das Problem anzugehen. Das Geld ist nur für die Planung eingestellt. Da ist noch nix repariert. Das wird wohl im Endergebnis in die Millionen gehen. Wohl dem, der sich‘s leisten kann. Für ein Freizeitvergnügen!!!