Agentur-Bericht für Januar - Wirtschaftliche und (welt)politische Unsicherheiten wirken sich aus

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,0 Prozent (Vormonat: 2,6 Prozent; Januar 2023: 2,7 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.486. Hier sind 2.646 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet – 497 mehr als im Vormonat.

Jobcenter Landkreis Rosenheim werden 1.840 Frauen und Männer nach dem SGB II betreut, 81 mehr als im Dezember. Insgesamt sind beim Jobcenter 3.850 erwerbsfähige Leistungsberechtigte gemeldet, die in 2.936 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Er ist der neue Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit in Rosenheim: Michael Preisendanz …

„Das winterliche Wetter hat sich – wie in den Vorjahren – im Januar auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Weitere Beschäftigte aus den so genannten witterungsabhängigen Berufen wie dem Hoch-, Tief-Ausbau und dem daran angrenzenden Bereich Führer von Fahrzeug- und Transportgeräten sowie aus der Land-, Tier- und Forstwirtschaft und aus dem Gartenbau sind in den vergangenen Wochen über die Wintermonate freigestellt worden und haben sich bei uns gemeldet. Die Zahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, ist in den vergangenen Wochen um 1.200 auf 9.820 im ganzen Agentur-Bezirk gestiegen. Da in diesen sogenannten „Außenberufen“ mehr Männer als Frauen arbeiten, ist die Arbeitslosigkeit bei unseren Kunden (+880) stärker angestiegen als bei unseren Kundinnen (+320)“, das sagt Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim – Foto unten.

Die Arbeitslosenquote ist im ganzen Bezirk somit im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent geklettert (Januar 2023: 2,9 Prozent – Januar 2022: 2,7 Prozent – Januar 2021: 3,7 Prozent).

Die Agenturleiterin führt mit Blick auf den Arbeitsmarkt weiter aus: „Die anhaltenden wirtschaftlichen und (welt)politischen Unsicherheiten haben in den vergangenen Monaten bei den Betrieben teilweise zu einer Zurückhaltung bei Neueinstellungen und vereinzelt zu Personalfreisetzungen geführt.“

Dies habe mit dazu beigetragen, dass im Januar 820 Personen mehr arbeitslos gemeldet waren als vor einem Jahr. Für die einzelnen Personengruppen bedeutet dies im Vergleich zum Vorjahresmonat, dass bei den unter 25-Jährigen 60, bei den über 50-Jährigen 200 und bei den Menschen mit ausländischem Pass 340 Personen mehr als arbeitslos registriert waren, um einige Beispiele zu nennen.

Dr. Cujai erklärt weiter: „Trotz dieser kleinen Eintrübungen ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor stabil, und es bieten sich viele Möglichkeiten. So sind im historischen Verglich mit 4.550 weiterhin viele Stellenangebote im ganzen Agenturbezirk gemeldet.“

Die Agenturleiterin geht in diesem Monat besonders auf die Menschen ein, die aus anderen Ländern nach Deutschland geflüchtet sind, und sagt: „Deutschland und auch unsere Region hat in den vergangenen Monaten viele schutzsuchende Menschen – vorrangig aus der Ukraine – aufgenommen. Die Bundesregierung hat das Programm „Job-Turbo“ ins Leben gerufen, um diese Menschen, die über einen entsprechenden Arbeitsmarktzugang verfügen und einen Integrationskurs abgeschlossen haben, bei der schnellen und langfristigen Arbeitsaufnahme zu unterstützen, wie wir es bei allen unseren Kundinnen und Kunden tun.

Neben der Arbeits- und Fachkräftesicherung soll dadurch Langzeitarbeitslosigkeit vermieden und den geflüchteten Menschen eine selbstbestimmte Zukunft und Teilhabe in der Gesellschaft ermöglicht werden.“

Weitere Informationen unter

https://www.arbeitsagentur.de/k/job-turbo.

Die Agenturleiterin weist zudem auf eine Informationsveranstaltung für Unternehmen hin, die die Agentur für Arbeit Rosenheim gemeinsam mit der Projektgruppe Taskforce FKS+ der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) und der Bayerischen Staatsregierung sowie den Jobcentern Stadt und Landkreis Rosenheim und Bad Tölz-Wolfratshausen nächste Woche am 6. Februar von 14 bis 15.30 Uhr anbietet. Wir berichteten …

„Die Plattform soll Personalverantwortlichen die Möglichkeit bieten, sich mit uns über die Chancen und Herausforderungen bei der Integration von Menschen mit Fluchthintergrund auszutauschen und sich über Unterstützungsangebote zu informieren. Bei Fragen und für die Anmeldung können sie sich an Verena Roll (Tel. Nr. 08024 – 904768) vom Arbeitgeber-Service wenden“, sagt Dr. Cujai.

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

Michael Preisendanz, der neue Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Rosenheim, freut sich auf seine neue Aufgabe und die gute Zusammenarbeit mit allen Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern. Mit Blick auf das aktuelle Berufsberatungsjahr, das am 1. Oktober 2023 begonnen hat, sagt er:

„Es ist schön, dass die Betriebe in unserem Agenturbezirk weiterhin eine hohe Ausbildungsbereitschaft zeigen. Dies ist ein guter und wichtiger Weg, um sich die Fachkräfte von Morgen zu sichern.

Bis Mitte Januar haben die Unternehmen uns mehr als 3.000 zu besetzende Ausbildungsstellen gemeldet. Die Jugendlichen, die im Herbst 2024 die Ausbildung beginnen wollen, können wieder aus einem breiten Angebot auswählen.

In den Berufsgruppen Maschinenbau- und Betriebstechnik, Industriemechaniker, Lebensmittel- und Genussmittelherstellung wie Bäcker, Konditor, Metzger, Speisezubereitung, Kaufmann Bürokommunikation oder (Zahn-)Medizinischer Fachangestellter sind beispielsweise bereits viele Ausbildungsplatzangebote gemeldet.“

Dem stehen aktuell 480 junge Frauen und 740 junge Männer gegenüber, die sich bei der Berufsberatung gemeldet haben und eine Lehrstelle suchen.

Rein rechnerisch kommen damit mehr als 2,4 Ausbildungsplätze auf einen Bewerber.

Preisendanz fährt fort: „Wir freuen uns, dass einige der jungen Menschen, die sich bei uns gemeldet haben, bereits einen Ausbildungsplatz gefunden haben. Die jungen Frauen und Männer, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen, wie es danach für sie weitergeht, möchte ich einladen unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unter der Rufnummer 08031 / 202-222 anzurufen.

Die Kolleginnen und Kollegen helfen bei der beruflichen Orientierung, geben Tipps zu Bewerbungen und unterstützen bei der Suche nach dem idealen Ausbildungs- oder Studienplatz. Melden Sie sich gerne bei uns! Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie Ihren beruflichen Weg finden.“

Tipp:
Die Agentur für Arbeit Rosenheim bietet selber attraktive Ausbildungs- und Studienplätze mit Starttermin im Herbst 2024 an.

Informationen – auch zur Bewerbung – unter:

https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/karriere-bei-der-agentur-fuer-arbeit.

Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

➢ Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent (Vormonat: 4,4 Prozent; Januar 2023: 4,6 Prozent). Derzeit sind 1.820 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den Kundinnen und Kunden, die nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 165 auf 889. Bei den Jobcentern in der Stadt und dem Landkreis Rosenheim werden 931 Frauen und Männer nach dem SGB II betreut, 27 mehr als im Dezember. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.229 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.725 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

➢ Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 2,5 Prozent (Vormonat: 2,2 Prozent; Januar 2023: 2,3 Prozent). Das entspricht 1.797 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.053 Männer und Frauen, 178 mehr als vor einem Monat, in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 744 Betroffene, 55 mehr als im Dezember, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.292 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.745 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

➢ Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.714 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 3,0 Prozent (Vormonat: 2,7 Prozent; Januar 2023: 3,0 Prozent) entspricht. Davon sind 1.137 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen arbeitslos gemeldet, 175 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 577 Menschen arbeitslos gemeldet, 25 mehr als im Dezember. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.341 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.131 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.