Das große, gestern Abend genannte Ziel: Waldkindergarten ab September

Raus in die Natur. Das soll es eventuell nun ab dem 1. September bei Nederndorf in der Gemeinde Pfaffing heißen. Und so – wie hier auf dem Foto aus Eiselfing – könnte es mal ausschauen für die Buben und Mädchen. Denn auf dem ehemaligen Tiergehege-Gelände gleich an der Abzweigung Richtung Übermoos und Reischlhilgen soll ein neuer Waldkindergarten entstehen. Das mit dem Beginn heuer sei zwar „ein äußerst sportliches Ziel“ und „nahezu unmöglich“, so Pfaffings Bürgermeister Josef Niedermeier. Aber dennoch sei genau dieses Ziel nun angestrebt, wie in der gestrigen Sitzung des Gemeinderates in Pfaffing deutlich wurde.

Immer wieder hatte es zu dem seit langem angedachten Plan Waldkindergarten in den vergangenen Sitzungen ein Nachfragen gegeben (wir berichteten).

Zum Foto: Pfaffing wird sich noch a bissal gedulden müssen, bis es mal so idyllisch beim neuen Waldkindergarten ausschaut. Das Bild zeigt nämlich das Vorbild der Eiselfinger, die bereits im Oktober die Einweihungsfeier bei ihrem Waldkindergarten hatten (wir berichteten).

Im Sitzungssaal gestern anwesend waren Christian Staber und Christian Schneider, die sich von der Firma „Dorfkinder plus“ unter der Leitung von Rose Staber (nicht anwesend in der Sitzung) auch in Pfaffing um eine Trägerschaft des Waldkindergartens bewerben wollen, wie Herr Schneider am Abend gegenüber der Wasserburger Stimme erklärte.

Noch sei aber offen, wer die Trägerschaft erhalten werde. Für die Leitung der Kita und ganz grundsätzlich könne dann erst das Personal gesucht werden. Außerdem brauche es für die Anmeldung der Kinder auch eine Vorlaufzeit. So erklärte es Christian Schneider dann im Rahmen der Sitzung.

Ausschließlich Gemeinderat Stefan Reich von der Freien Wählergemeinschaft Rettenbach hatte an ihn einige Fragen dazu gestellt – unter anderem, wie man sich die Hütte denn vorstellen müsse – vor allem von der Dämmung her – und ob ein Start zum 1. September überhaupt realistisch sei. Das bejahte Schneider, denn in einem laufenden Kindergarten-Jahr sei es absolut schwierig, Personal zu finden. Der klassische Start auch mit Blick auf die Familien sei nun mal dieser Tag.

Bauamtsleiter Martin Niedermeier kündigte eine gute Dämmung der Hütte an, wie es üblich sei in so einer Bauart. Zuvor hatte er Details zur Größe einer von der Gemeinde zu errichtenden Schutzhütte für die Kinder erläutert. Nur 25 Quadratmeter seien hier für 25 Kinder vorgesehen – diesen Gruppenraum soll es zwei Mal geben in der Hütte, also für maximal 50 Kinder – Sanitär-Anlagen inklusive.

Das Landratsamt in Rosenheim gebe hier in der Größe einen genauen Leitfaden vor, der übrigens in anderen Landkreisen auch anders aussieht.

Die Erschließung des Waldkindergartens bei Nederndorf werde keine Probleme machen, so der Tenor der gestrigen Sitzung von Seiten der Pfaffinger Verwaltung. Der Zaun vor Ort werde erneuert werden müssen.

Details zur vertraglichen Regelung mit einem möglichen Betreiber, eine Defizitdeckung sowie Haushaltsansätze dazu wurden dann in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verlegt.

Aber der konkrete Anfang ist nun gemacht: Einstimmig beschloss der Gemeinderat in Pfaffing anschließend die Errichtung einer Schutzhütte für die Kinder bei Nederndorf – mit der Erneuerung des Zaunes vor Ort und der Errichtung eines Kfz-Wendeplatzes.

Ein Waldkindergarten, wie ihn immer mehr Gemeinden anbieten, versteht sich als Angebot für Familien, die insbesondere einen Bezug zur Natur, zu Tieren, handwerklicher Betätigung und Kreativität erfahren möchten. Die Schutzhütte ist dabei das Herzstück des Basislagers. Sie soll nur als Aufenthaltsraum für ruhigere, pädagogische Angebote genutzt werden.

Ein paar Detail-Infos zum bereits bestehenden Eiselfinger Waldkindergarten

Der Gruppenraum:

Der Waldkindergarten in Eiselfing nutzt eine Hütte direkt am Waldrand als Ausgangspunkt. In einem weitläufigen Waldgebiet gibt es täglich Neues zu entdecken. Der Mischwald ist mit einem Bach und unterschiedlichen Geländestrukturen ausgestattet. Ausgestattet mit Strom- und Wasseranschluss, bietet der Waldkindergarten eine gute Infrastruktur, die einen ganzjährigen Aufenthalt in der Natur ohne weiteres ermöglicht.

Altersstruktur:

Die Gruppe in Eiselfing ist für alle Kinder ab ca. 3 Jahren bis zum Schuleintritt geeignet. Krippenplätze werden im Katholischen Kinderhaus Sankt Rupert angeboten – mit der Option, später in den Waldkindergarten wechseln zu können. 

Die Aufnahme von Kindern aus anderen Gemeinden ist grundsätzlich möglich, orientiert sich aber allgemein an den freien Plätzen der Gruppe!

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag von 7.30 bis 13.30 Uhr geöffnet. Die tatsächlichen Zeiten des Frühdienstes orientieren sich an dem Bedarf der Eltern.

Pädagogische Kernzeit: 8.30 bis 12.30 Uhr.

Im Anschluss bestehe die Möglichkeit, eine Nachmittagsbetreuung über eine Tagesmutter zu buchen. 

Personal:

Der Kindergarten wird in Eiselfing von Kerstin Fahn, einer erfahrenen Wald- und Naturpädagogin, geleitet. 

Fotos: Gemeinde Eiselfing / Renate Drax