Jetzt geehrt: „Es gibt Familien, die einen besonderen Beitrag zur Gesellschaft leisten“
Nicht jedes Kind hat die Möglichkeit, seine gesamte Kindheit bei den eigenen Eltern zu verbringen. Pflegeeltern springen dann ein – und übernehmen großartig Verantwortung – wenn Kinder eine weitere Familie brauchen, die ihnen Geborgenheit und Nähe gibt.
Jetzt zum Jahresbeginn mit einem Empfang für die Pflegefamilien wurden erstmalig auch langjährige Pflegeeltern vom Landkreis geehrt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Pflegekinderdienst im Kreisjugendamt.
Das Foto zeigt Landrat Otto Lederer mit den Pflegeeltern Peter Korbacher, Margit Hellmann, Birgit Müncheberg und Nadja Baumann (alle mit Blumen in der Hand) sowie Mitarbeitern des Pflegekinderdiensts und des Kreisjugendamts.
„Es gibt Familien, die einen ganz besonderen Beitrag zur Gesellschaft leisten“, so Landrat Otto Lederer bei der Begrüßung der anwesenden Gäste. Sein Dank galt an erster Stelle den Pflegeeltern, die eine wichtige Schlüsselrolle erfüllen und Wegbegleiter und Stütze für die aufgenommenen Kinder und Jugendlichen seien.
Die Pflegeeltern bauen darüber hinaus auch Brücken zwischen den Kindern und den Herkunftsfamilien. „Sie sitzen nicht nur zwischen zwei Stühlen, sondern zwischen vieren und vermitteln zwischen dem Pflegekind, eigenen Kindern, den leiblichen Eltern und dem Jugendamt. Um diese vielen unterschiedlichen Ansprüchen und Bedürfnisse vereinbaren zu können, benötigen sie ganz besonders viel Geduld und Einfühlungsvermögen“, so Lederer.
Auch den Pflegekindern sprach er seine Anerkennung aus. Den Kontakt zu den leiblichen Eltern zu halten und ihnen trotz belastender Erfahrungen einen Platz im eigenen Leben einzuräumen, das verlange von den Kindern und Jugendlichen eine große Offenheit.
Besonders würdigte Landrat Lederer an diesem Tag das Engagement von vier Pflegefamilien, die seit mehr als 20 Jahren zahlreichen Kindern und Jugendlichen ein Zuhause bereitet haben. Im Namen des Kreisjugendamts dankte Lederer den Pflegemüttern Birgit Müncheberg und Margit Hellmann sowie den Familien Baumann und Korbacher für die vertrauensvolle, respektvolle und gute Zusammenarbeit.
Aktuell arbeitet der Pflegekinderdienst im Kreisjugendamt mit insgesamt 123 Pflegefamilien zusammen um derzeit 144 Pflegekinder ab der Geburt bis über die Volljährigkeit hinaus zu betreuen. Viele davon sind sogenannte Bereitschaftspflegefamilien. Sie betreuen Kinder temporär im Rahmen einer Inobhutnahme, bis der Hilfebedarf für die Kinder beziehungsweise deren Herkunftsfamilien abgeklärt ist. Diese Aufnahmen müssen sehr spontan geschehen und verlangen von den Pflegeeltern viel Flexibilität auch am Wochenende oder in den Abendstunden. Neben dem Neujahrsempfang werden regelmäßig Fortbildungen, bedarfsgerechte Supervisionen, Stammtische, sowie ein Sommerfest oder ein gemeinsamer Ausflug organisiert.
Neben der Ehrung der langjährigen Pflegefamilien bot der Empfang für rund 20 Pflegefamilien ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Kinderschminken, ein Bastelangebot von Kind und Werk und einer Zaubershow sorgten besonders bei den vielen anwesenden Kindern und Jugendlichen für gute Laune.
Foto: Landratsamt Rosenheim
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich finde es toll, dass es so welche Eltern gibt, die fremde Kinder bei sich aufnehmen.
Weil ich bin selber so ein Kind.
Bin selber bei Pflegeeltern aufgewachsen.
Super schön das zu lesen, wir sind seit 1997 Pflegeeltern, Machen es mit Herz und Liebe. Das schöne ist, alle Pflegekinder (und das habe ich nie gesagt) es sind unsere Kinder, alle halten bis heute fest zusammen und kommen zu uns gerne, ihn ihr zu Hause zu Besuch….
Meine Frau und ich sind über 18 Jahre Pflegeeltern, aber von einer Auszeichnung haben wir noch nichts gehört. Es ist ja auch nicht unser Ziel, wir machen es nur für die Kinder. Gerade die Aufarbeitung von Traumata ist eine große Herausforderung.