„Slow Food Chiemgau-Rosenheimer Land“ mit neuem Leitungsteam
Patrick Bellahouel, Ricarda Berendson und Patricia Hoyer (rechts, Wasserburg), das sind die Namen des neuen Leitungsteams der Regionalgruppe „Slow Food Chiemgau-Rosenheimer Land“. Gut 20 Mitglieder waren dem Ruf zur Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Leitungsteams nach Hittenkirchen, Gemeinde Bernau, gefolgt. Unkompliziert und pragmatisch stellte sich das Team rund um die kommissarische Leiterin Patricia Hoyer kurz vor und die satzungsgemäße Wahl des neuen Teams konnte starten.
Einstimmig und ohne Gegenstimme wurde Ricarda Berendson, Patricia Hoyer und Patrick Bellahouel das Vertrauen ausgesprochen.
Mehr denn je ist es wichtig, zu wissen wo Lebensmittel herkommen und wie sie produziert werden – unter diesem Leitgedanken stellt das Team die künftige Arbeit. Diverse Betriebsbesichtigung sowie Exkursionen sind in Planung und werden demnächst bekannt gegeben.
Mit der Wiederbelebung der Testesser-Gruppe für den Slow Food-Genussführer soll auch die kulinarische Seite nicht zu kurz kommen. „Wir hoffen auf viele Interessierte, die mitmachen“, so Ricarda Berendson, „und wir sind froh um jede Unterstützung“.
„Ich bin begeistert, dass sich drei junge Menschen mit perfektem Hintergrundwissen so leidenschaftlich für diese Aufgabe engagieren“, freute sich ein Vereinsmitglied.
Zuletzt war es unter dem Einfluss der Pandemie still geworden um die rührige Gruppe. Jetzt waren neben Neumitgliedern auch treue, langjährige Mitglieder nach Hittenkirchen gekommen.
Die Überreichung eines kleinen Präsentkorbs an Manfred Mödinger war die erste offizielle Amtshandlung des neuen Trios. Mödinger war ehemals Mitglied im Leitungsteam und langjähriger Verantwortlicher der lokalen Genussführer-Testgruppe. Ihm wurde Dank für seine Treue und seine Bereitschaft, der neuen Testesser-Gruppe mit Rat zur Seite zu stehen, ausgesprochen.
In gemütlicher Runde, mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Landgasthofküche, ging der Abend bei anregenden Gesprächen zu Ende.
Das neue Leitungsteam
Ricarda Berendson ist ausgebildete Tourismusmanagerin mit Erfahrung in der „Fine Dining“-Gastronomie sowie diplomierte Pflanzenheilkundepraktikerin und in dieser Profession auch Dozentin an der „VHS Traunstein“. „Kräuter, Wildkräuter und Heilpflanzen sind für mich die perfekte Schnittstelle zur Kulinarik und somit auch zu den Slow Food-Prinzipien“. Die 39-jährige lebt im Chiemgau, betreibt den Kräuter-und Heilpflanzen-Blog „Haute Krauture“ und empfindet Slow Food als überaus freudvolles Thema, ist voller Tatendrang mehr darüber zu erzählen und Interessierte dafür zu begeistern.
Patricia Hoyer entstammt einer Wasserburger Gastronomen-Familie, sammelte Erfahrung in der gehobenen Konzeptgastronomie und ist heutige Inhaberin des Lokals „Boulevard 10“. Regionale, ehrliche und frische Küche mit eindeutiger Herkunftsbezeichnung der Rohstoffe, ist ihr von jeher ein Anliegen. Die 38-jährige Hotelfachfrau und Restaurantmeisterin empfindet es ebenfalls als spannende und bereichernde Aufgabe, den Slow Food-Gedanken mit all seinen Facetten weiterzutragen.
Patrick Bellahouel, ausgebildet in der gehobenen Hotellerie, ist nach Stationen in Berlin und Österreich, seit 2020 über dem Chiemsee mit dem Landgasthof Hittenkirchen ansässig. „Ich bin überwältigt von diesem Füllhorn an qualitativ hochwertigen Produzenten und Produkten direkt vor unserer Haustür“, so der 33-Jährige voll Begeisterung. „So ist es für mich die logische Konsequenz, dass ich ein Teil von Slow Food werden will“. Als „Slow Food Chef Alliance“-Mitglied (Bericht folgt) brennt Patrick für die Slow Food-Leitgedanken und möchte sein kulinarisches Know-how im Convivium künftig auch an Kinder weitergeben.
Das ist Slow Food
„Gut, sauber, fair“ so die wesentlichen Prinzipien von Slow Food in Bezug auf Lebensmittel- und Ökosysteme sowie Wirtschaftskreisläufe. Diesem Qualitätsdenken folgen in Deutschland rund 12.000 Mitglieder. Weltweit ist die Bewegung in über 160 Ländern aktiv. Gegründet wurde
Slow Food im Jahr 1986 von Carlo Petrini, Journalist und Soziologe, als Verein zur Erhaltung der Esskultur in Italien. Auf ihn geht auch der kulinarische Reiseführer „Osterie d´Italia“ zurück, unverzichtbar für alle, die die originale italienische Esskultur lieben.
Das Convivium (so nennen sich die regionalen Gruppen) Chiemgau-Rosenheimer Land besteht seit 2005, die Mitgliederanzahl bewegt sich derzeit um die Hundert. Slow Food ist ein eingetragener Verein, das Engagement erfolgt ehrenamtlich.
Schön, dass es mit einem jüngeren Team tatkräftig weitergeht! Als ehemaliger Aktivist der Slow Food-Bewegung im Chiemgau, wünsche ich der neuen Mannschaft viel Erfolg – und natürlich viele engagierte Mitstreiter, die für Ideen brennen, wie zum Beispiel alte Tierrassen, Pflanzen, Lebensmittel oder Speisen für die Nachwelt zu erhalten – natürlich frei von „Grüner Gentechnik“ oder Konzerneinflüssen. Dank an alle, die mitmachen!