Personalnot und Sanierungsbedarf zwingen die Caritas zur Fusion der Standorte Edling und Wasserburg
Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising wird seine Altenheime St. Konrad in Wasserburg und Haus Sonnengarten in Edling mit sofortiger Wirkung zusammenlegen. Hauptgrund für die Fusion der beiden Caritas-Standorte ist ein eklatanter Personalmangel in allen Berufsgruppen, der schon jetzt zur Schließung einzelner Wohnbereiche in beiden Häusern geführt hat. „Derzeit können die zwei Altenheime nur mit einem außerordentlich hohen Anteil an Zeitarbeitskräften aufrechterhalten werden“, erläutert Doris Schneider, Geschäftsleiterin der 27 Altenheime des Diözesan-Caritasverbands die Situation.
„Um auf Dauer und nachhaltig sowohl die Qualität der Pflege zu sichern als auch die Kosten einigermaßen stabil halten zu können, müssen wir die beiden Standorte zusammenführen.“ Franz Bachleitner wird ab sofort die beiden Häuser in Personalunion führen, weitere strukturelle Veränderung in der Führung des Hauses werden folgen. Das sei das Ergebnis einer intensiven Prüfung der qualitativ-fachlichen und finanziellen Situation vor Ort. Bewohner und Bewohnerinnen, Angehörige und Mitarbeitende sind auf entsprechenden Versammlungen, auf denen auch Fragen geklärt werden konnten, über die Maßnahme informiert worden. Die Maßnahme wurde nun akut notwendig, weil die bisherige Heimleiterin Beate Kraft Ende März ihren Dienstvertrag gekündigt hat, um sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Der Caritasverband bietet allen 65 Bewohner von St. Konrad an in das Haus Sonnengarten umzuziehen. „Selbstverständlich unterstützen wir die Bewohnerinnen und Bewohner bei den Umzügen“, versichert Doris Schneider. Auch alle Mitarbeitenden von St. Konrad werden weiterbeschäftigt und künftig in Edling oder einem anderen Caritas-Haus eingesetzt werden. Derzeit stehe aber zunächst die organisatorische Zusammenführung der beiden Standorte im Vordergrund, um die Einrichtungen zu stabilisieren.
Das Caritas-Altenheim St. Konrad ist aufgrund seines Alters (1971 eröffnet) renovierungsbedürftig und leidet unter einem Investitionsstau. Zudem ist die Nutzung des Gebäudes durch die Heimaufsicht des Landkreises Rosenheim im Rahmen der Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes bis 2031 befristet. „Eine erforderliche Sanierung des Gebäudes ist weder bautechnisch möglich noch wirtschaftlich zumutbar“, erklärt Doris Schneider. Spätestens 2031 müsste der Betrieb in Wasserburg aufgegeben werden.
Wegen der aktuellen Baupreissituation käme die Erneuerung von St. Konrad in absehbarer Zeit nicht in Betracht. Verbunden mit dem hohen Durchschnittsalter der Belegschaft, mehrerer Renteneintritte von Pflegefachkräften im Laufe des Jahres 2024 und den sehr eingeschränkten personellen Nachbesetzungsmöglichkeiten im Pflegebereich, sei zunächst die Zusammenlegung und spätere Schließung des Altenheims unausweichlich. Um die Situation zu stabilisieren, werden bis auf weiteres keine Bewohner in St. Konrad Wasserburg und im Sonnengarten Edling mehr aufgenommen. „Nach Stabilisierung der Situation, vor allem im Caritas-Sonnengarten in Edling und den entsprechenden Vorbereitungsarbeiten können wir nach und nach allen Bewohnerinnen und Bewohnern, sowie allen Mitarbeitenden einen Platz im Sonnengarten in Edling anbieten“, so Schneider.
Dieses 2014 eröffnete Altenheim hatte der Caritasverband im Jahr 2020 von einem privaten Träger übernommen, es ist nur acht Kilometer entfernt und modern gebaut.
BEBS
Foto: Modernes Zuhause für Seniorinnen und Senioren: Haus Sonnengarten in Edling. / Caritas München Freising
Dann hat man ja gleich ne Super-Unterkunft für unsere Flüchtlinge (oder sind es Fachkräfte) – da braucht man dann auch nichts renovieren und der Betreiber kassiert …
Warum hab ich einen ähnlichen Kommentar erwartet?!
@Rupert Martl
Weil sich die Finanzierung – Sie finanzieren dies übrigens – erheblich mehr rechnt.
Warten sie einfach ab was kommen wird.
Es ist so traurig. Warum werden soziale Berufe immer mit der Bezahlung ignoriert? Wenn endlich mal die Bezahlung stimmen würde, würden sicher mehr diesen Beruf erlernen. Egal wo man hinsieht, auch in Arztpraxen, die Bezahlung ist miserabel. Man bekommt es echt mit der Angst zu tun, wie das alles weitergeht.
dazu müssten wir erst mal die abgaben für den Pflegeversicherungsbeitrag verdoppeln und den Krankenkassenbeitrag ebenso.
Nichts investiert über Jahrzehnte…
Die Kirche hat doch Geld!! Aber Werke der Nächstenliebe z.B. für alte Menschen Fehlanzeige
Die Caritas ist ein Arbeitgeber der nach Tarif bezahlt, eine Fachkraft erhält ein Einstiegsgehalt von 4000Euro ein Pflegehelfer 3400 Euro . Das Problem ist die Pflege ist ein Haifischbecken.Ich kann nur jedem Bewohner raten sich um einen Heimplatz im Betreuungszentrum in der Burgau zuschauen. Dieses Haus ist sowas von offen vom Einrichtungsleiter bis zur Hauswirtschaft und Küche alle freundlich und kompetent.Der Sonnengarten in Edling ist ein wunderschönes Haus (…) .Dem neuen Einrichtungsleiter wünsche ich viel Kraft bei seiner Aufgabe.
Ich kenne das Gebäude auf Grund mehrerer Besuche und kann es nicht verstehen, dass man es nicht generalsaniert. Es hat eine einmalige Lage nahe zur Altstadt und einen wunderschönen Park mit altem Baumbestand. Wo findet man das noch? Zumindest nicht in einem Altenheim welches entlang des B 304 mit Lärmschutzwall errichtet wurde. Außerdem versorgt es Senioren unseres Stadtgebietes, die nahe ihrer Familien untergebracht sind.
Vielleicht sollten sich die zuständigen der Caritas mal zusammensetzen und über eine Sanierung nachdenken. Erst wenn man diese Kosten ermittelt hat kann man entscheiden was wirtschaftlich vertretbar und möglich ist.
Im Übrigen habe ich erst letzte Woche in der Stadtratssitzung erfahren dass das Schwesterwohnheim Gabersee auch saniert werden soll und kann, obwohl es etwa in der gleichen Zeit erbaut wurde.
Außerdem weiß man von der Problematik schon länger, sodass man auch an die Umnutzung des ehemaligen Krankenhauses hätte nachdenken können.
Vielleicht findet sich ein Investor der das Altenheim saniert und betreibt, nachdem die Caritas dazu nicht bereit ist.
Traurig das man nicht renoviert und den Mitarbeitern weiterhin ihren Job sichert.Aber lieber fließt das Geld an Asylanten.Tra T5uriges Deutschland
Das wissen Sie so genau.
Und wieder werden die Schwächsten gegeneinander ausgespielt. Was hat das Seniorenheim mit Asylsuchenden zu tun? Hauptsache Neid und Missgunst säen.
Das Heim wurde 1971 eröffnet. Bei Hochhäusern aus dieser Zeit ist häufig die Anpassung an gestiegene Brandschutzanforderungen das Problem, d.h. sehr teuer. Oft ist dann ein Abriss die wirtschaftlich beste Lösung.
Das Studentenwohnheim, in dem ich während meines Studiums Anfang der 70er Jahre gewohnt habe, wurde deshalb schon vor etlichen Jahren abgerissen.
Klar, die Kirche könnte z.B. ihre Immobilien in oft bester Lage verwerten. Oder ähnlich wie Rene Benko für ihre Kirchengebäude von den Pfarrgemeinden hohe Mieten fordern.
Im Ernst: So reich sind die Kirchen auch wieder nicht. Denen laufen ja massenweise die Leute davon.
Was?? Die Kirche hat Immobilien im Milliarden Bereich. Kauft noch gut ein. Z.B. Gaststätte in Bayrischzell…aber die das entscheiden sind Geschäftsleute imTalar. Es muss sich schon lohnen. Ein verkommenes Pfarrhaus-evtl. Wohnraum für Leute die eine große Wohnung suchen oder dieses Heim….uninteressant wenn die Rendite fehlt. Habe die Ehre
Ich kenne beide Heime, beide haben meist freundliches kompetentes Personal, die Räumlichkeiten sind im Sonnengarten natürlich neuer heller größer, wenn ich als Wasserburger unbedingt in WS bleiben will, muss ich mich auf der Burg oder in der Burgau anmelden. Aber ich denke, die Zeiten, wo ich mir ein Alten-Seniorenheim aussuchen kann, sind vorbei, brauch ich auf die Schnelle einen Platz, muss ich dorthin, wo ein Platz frei ist!
Zum Personal: die Bezahlung ist es m.M. nicht, aber jeder, der mit älteren Senioren zu tun hat oder sie beobachtet, weiß, dass diese Arbeit auch körperlich anstrengend ist und viel Empathie und Geduld verlangt, das kann und will nicht jeder !!!
Was bringt es das St.konrad zu renovieren wen es kein personal gibt?
Und schon stockwerke schliessen mussten in edling sowie st.konrad?!
Und ich muss widersprechen das einstiegsgehalt beträgt nicht 4000€ für eine fk^^
Es ist traurig.
Nah. Am Nächsten.
Nur nicht mit den eigenen Mitarbeitern, da vergeht einem schon die Motivation und die Freude an der Arbeit.
Diese Nachricht überrascht mich nicht. Fachkräftemangel hin, Fachkräftemangel her – die Caritas Bereich Altenheim ist nicht bekannt als guter Arbeitgeber. Mangelnde Wertschätzung, fehlendes Miteinander und fehlende Führungskompetenz sind an der Tagesordnung. Nur verständlich, dass die Mitarbeiter in allen Bereichen bei diesem regionalen Überangebot an Stellen Caritas verlassen.
Und apropos Geld: der irrsinnige Wasserkopf in München, der irgendwo im letzten Jahrhundert hängt, muss ja auch irgendwie bezahlt werden…