Peter Ludwig und Rebekka Hartmann spielten im Wasserburger Gimplkeller
Es bedurfte an diesem Abend schon einer gewaltigen Liste an Adjektiven, um die emotionale Bandbreite dessen wiederzugeben, was der Wasserburger Pianist Peter Ludwig und seine Duett-Partnerin, die Violinistin Rebekka Hartmann, am vergangenen Samstag auf die Bühne des Gimplkellers brachten. Mal melancholisch traurig, dann wieder feurig und temperamentvoll um in den nächsten Augenblicken ins traumhaft Flüchtige hinüberzuwechseln. Peter Ludwig tauchte mit seinen Kompositionen sein Publikum in ein Wechselbad musikalischer Emotionen, wie man es wahrscheinlich selten erlebt.
Dass ihm dies so perfekt gelang, war nicht nur der Violinistin Rebekka Hartmann zu verdanken, sondern auch dem Umstand, dass Ludwig seine zum Teil bereits bestehende Kompositionen ihr buchstäblich auf den Leib arrangiert hatte. Ein Glücksgriff für den Komponisten und Pianisten, denn schließlich war es die Violinistin gewesen, die sich 2021 an ihn gewandt hatte, um gemeinsam zu spielen und aufzutreten.
Rebekka Hartmann überzeugte vom ersten bis zum letzten gestrichenen Ton – vor allem deshalb, weil sie, so Peter Ludwig, nicht nur in der Lage sei, die anspruchsvollsten Partien makellos abzuliefern, sondern die Gabe habe, ihre Zuhörer und vor allem ihn selbst, den Komponisten, zum Staunen zu bringen.
Seine Suiten im zweiten Teil des Konzerts forderten die rund 50 Zuhörer im Publikum, ließen aber die Spannung nie abreißen. Und auch wenn Ludwig im späteren Verlauf zunehmend auf seine Moderation verzichtete, übernahmen die einzelnen Sätze seiner Musik das Erzählen; beispielsweise über das unermessliche Leid durch den Krieg in der Ukraine in der Suite „Aggression“ oder in „Kiew – Lied einer Mutter für ihr Kind“. Seine Suite „Vier Jahreszeiten“ widmete Peter Ludwig der unlängst verstorbenen Bildhauerin Ute Lechner, zu der ihn eine jahrzehntelange Freundschaft verbunden hatte.
Nach knapp zwei Stunden musikalischer Darbietung und einer Zugabe entließen Peter Ludwig und Rebekka Hartmann ein begeistertes Publikum, dass sich mit stehenden Ovationen bedankte.
mjv
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