Vier Spiele, nur ein Sieg: Landesligist Wasserburg will im Nachholmatch punkten

Im November saßen die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg und des VfB Hallbergmoos bereits umgezogen in der Kabine. Inmitten der Ansprache von Trainer Florian Heller (Foto) setzte ein Schneesturm ein, weshalb das Spiel kurzfristig abgesagt werden musste. Damals waren die Löwen bereit, ob sie es bei der Neuansetzung des Landesliga-Spiels am morgigen Dienstagabend, 19.30 Uhr, sind – das müssen sie beweisen.

Der Auftakt 2024 wurde mit nur einem Sieg aus vier Spielen in den Sand gesetzt, die Leistungen waren dürftig. Dreimal wurde kein eigenes Tor erzielt, ähnlich alarmierend ist aber der Zustand der Defensive: Die Innstädter kassieren zu viele Tore.

Die Aufgaben werden jedoch nicht einfacher. Im Gegenteil, denn der Bayernliga-Absteiger ist Tabellensechster und somit tabellarisch die größte Herausforderung der letzten Wochen.

Die Ansprüche in Hallbergmoos sind seit jeher hoch. Der sechste Tabellenplatz entspricht nicht der Erwartungshaltung des Vereins und auch des Anhangs. Die Zuschauer tun daher bei Gelegenheit auch ihren Unmut kund, was den jungen Trainer Florian Brachtel im Laufe der Saison zur Aufgabe bewegte: „Mir fehlten Konsequenz und Rückendeckung des Vereins und auch des Umfelds“, begründete der 29-Jährige seinen Rücktritt. Bei seiner Betrachtung durch die rosarote Brille vergaß Brachtel dabei, dass unter seiner Ägide im Vorjahr in der Bayernliga in 33 Partien nur ein Sieg heraussprang und die Zuschauer durchaus Berechtigung zum Verdruss hatten.

Nur logisch war angesichts dieser Gemengelage, dass vier Wochen vor der Winterpause Christian Endler installiert wurde. „Er spricht die Sprache der Fans“, betonte Anselm Küchle (Sportlicher Leiter) bei dessen Einstellung. Eine weiteres Argument für Endlers Verpflichtung schob Küchle mit einem dezenten Hinweis auf die eigene Erwartungshaltung nach: „Er ist mit jedem seiner Vereine aufgestiegen.“

Seither wurde in Hallbergmoos trotz beträchtlichen Rückstands permanent vom Aufstieg gesprochen. Nach und nach pirschte sich der VfB begünstigt durch das Stolpern von Wasserburg und Schwaig heran, zuletzt aber ausgebremst durch ein 0:4 in Pullach und eine Spielabsage am Samstag in Holzkirchen.

Während in Hallbergmoos also die Bayernliga gefordert wird, standen derartige Forderungen in Wasserburg nie im Raum.

Nichtsdestotrotz wirkt die Mannschaft in den letzten Wochen gehemmt. Gehemmt von der Chance, den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen. Dies sollte eigentlich positiver Stress sein. „Wir haben nie ein großes Ziel ausgerufen. Wir wollen Wasserburg gut vertreten, das ist unser Auftrag“, bringt Abteilungsleiter Kevin Klammer die Zielsetzung auf den Punkt, schiebt jedoch hinterher: „Natürlich erhoffen wir uns auf diesem Weg auch Siege. So wie zuletzt kann es aber nicht klappen.“

Führungsspieler Johannes Lindner hat zuletzt die Defizite klar angesprochen: „Es fühlt sich momentan nicht prickelnd an, aber wir stehen gut da. Wir sind ja nicht im Abstiegskampf.“ Gleichzeitig forderte er aber mehr Härte zum Gegner und zu sich selbst in der Zweikampfführung. In Hallbergmoos wird für dieses Vorhaben auf jeden Fall der absolute Härtetest. Um es positiv zu sehen: Daran können die Löwen wieder wachsen.

jah