Wie vergessene Apfel- und Birnensorten auch im Landkreis wieder eine Rolle spielen

Über 250 teils vergessene oder unbekannte Apfel- und Birnensorten wurden in den vergangenen Jahren in sechs bayerischen Voralpen-Landkreisen aufgespürt – ein Erfolg, der größtenteils dem fünfjährigen Biodiversitäts-Projekt „Apfel-Birne-Berge“ zu verdanken ist.

Auf einer Fachtagung in Bernried machte jetzt Projektmanagerin Eva Bichler vom Landratsamt in Rosenheim deutlich, dass es bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht so einfach gewesen sei, neben bürokratischen Hürden die sechs beteiligten Landkreise unter einen Hut zu bekommen: „Neben diesen ,Stolpersteinen‘ gab es aber auch immer wieder viele Glücksmomente.“ Als besonderen Glückstag nannte sie den 18. Mai 2021, als der Bayerische Streuobstpakt geschlossen worden sei. „Das war ein Meilenstein für die Kulturlandschaft“, so Eva Bichler. Und bedeutete auch Rückenwind für das Biodiversitäts-Projekt.

Bei der Fachtagung unter dem Motto „Wir feiern Streuobst“ stellten die Projekt-Verantwortlichen die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Mit dabei war auch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern, das mit seinem Programm „Streuobst für alle!“ einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und der Neuanlage von Streuobstwiesen leistet.

„Biesterfelder Renette“oder „Gute Luise“ – alte Apfel- und Birnensorten, die längst verschwunden wären, gäbe es nicht Streuobst-Initiativen, wie das Biodiversitäts-Projekt „Apfel-Birne-Berge“.

Um diese alten Sorten nachzuziehen und zu testen,  haben sich die sechs Voralpenlandkreise Traunstein, Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau sowie die Biosphärenregion Berchtesgadener Land e. V. und der Bezirksverband Oberbayern für Gartenkultur und Landespflege e.V. zusammengeschlossen. Im Oktober 2023 wurde mit der Pflanzung der Nachzucht von teilweise sehr alten Bäumen begonnen. Voraussichtlich bis Herbst dieses Jahres werden dort über 1.200 junge Bäume herangezogen.

Zum Foto:

Reges Interesse: Am Stand des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberbayern berieten Dominik Fürmann und Philipp Martin sowie Stefanie Federl von der Regierung von Oberbayern über die verschiedenen Fördermöglichkeiten bei Streuobstbäumen.  Mit weiteren Ständen waren die Landesanstalten für Landwirtschaft (LfL) und Wein- und Gartenbau (LWG), der Landkreis Rosenheim mit einem Angebot zur Baumwartausbildung, die Streuobstpädagogen sowie die Landschaftspflegeverbände von Traunstein und Rosenheim und die Deutsche Genbank Obst vertreten.

Weitere Informationen zum Förderprogramm „Streuobst für alle“ unter 

https://www.ale-oberbayern.bayern.de/313657/index.php

Foto: Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern