Landratsamt erinnert an mutwillige Beschädigung eines alten Ahorns in Wasserburg
Am morgigen Donnerstag, 25. April, macht der „internationale Tag des Baumes“ auf die Bedeutung von Bäumen aufmerksam. Leider werden Bäume nicht von jedem geschätzt: Im Fall eines Baumfrevels – also einer mutwilligen Beschädigung – eines rund 30 Jahre alten Ahorns in Wasserburg beim Gymnasium kam es nun zu einer Schadensersatz-Zahlung im vierstelligen Bereich. Das meldet das Landratsamt am heutigen Mittwoch-Vormittag. Die Tat war vor zwei Jahren – in Folge der mutwilligen Beschädigung ist der Baum abgestorben und musste gefällt werden.
Das Landratsamt Rosenheim hatte daraufhin bei der Polizei in Wasserburg Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen verhärtete sich der Verdacht auf einen Bürger aus Wasserburg und die errechneten Schadensersatz-Ansprüche wurden durch den Täter beglichen.
„Solche mutwilligen Zerstörungen sind nicht zu dulden“, so Roman Pröll, Gartenfachberater am Landratsamt Rosenheim. „Wer Bäume vorsätzlich zerstört, muss zur Rechenschaft gezogen werden. Wir sollten uns immer vor Augen führen, wer hier eigentlich auf wen angewiesen ist. Wir sollten um jeden gesunden Baum dankbar sein“.
Auf die Bedeutung von Bäumen und Wäldern für den Mensch und das Klima macht auch der „internationale Tag des Baumes“ jährlich aufmerksam. Bereits beim ersten deutschen Tag des Baumes, am 25. April 1952, pflanzte Bundespräsident Theodor Heuss im Bonner Hofgarten einen Ahorn.
Unter guten Bedingungen können Bäume aus der Familie des Ahorns zwischen 100 und 200 Jahren alt werden. Im urbanen Raum kommen alte Bäume meist mit den Folgen von Hitze und Trockenheit besser zurecht als Neupflanzungen. Als Schattenspender und durch die damit einhergehende Verdunstung von Wasser leisten besonders alte Bäume einen enorm wichtigen Beitrag für das Klima im städtischen Bereich. Sie sind nicht nur Schattenspender, sondern tragen auch zur Erhaltung der ökologischen Vielfalt bei.
Roman Pröll weiß: „In Folge des Klimawandels haben es junge Bäume mittlerweile auch wesentlich schwerer als noch vor einigen Jahrzehnten. Hitzeperioden, Trockenheit, die Zunahme von extremen Wettereignissen und sonstige Faktoren wie Streusalz oder Bodenverdichtung sind erhebliche Stressfaktoren, die für eine Etablierung eines Baumes am gewählten Standort erschwerend hinzukommen. Bis ein Baum einen nennenswerten Wert für die Natur und die Artenvielfalt hat, vergehen oft Jahrzehnte. Vom winzigen Keimling in der Baumschule bis hin zu einem stattlichen Stadtbaum muss viel Zeit und Geld durch alle Beteiligten investiert werden.“
Baum des Jahres 2024 ist die echte Mehlbeere. Sie gehört mit bis zu zwölf Metern nicht gerade zu größten Baumarten, eignet sich aber aufgrund ihrer Robustheit und Trockenheits-Toleranz besonders für Hausgärten und den städtischen Bereich. Im Rahmen der Gartenamtsleiter-Konferenz wurde die Mehlbeere in die Liste der Zukunftsbäume Stadt aufgenommen.
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