„Zur Post" in Prutting: Semesterprojekt der Hochschule Rosenheim zur Revitalisierung

Mutig sein und neue Wege gehen: Verfahren der ländlichen Entwicklung sollen im Landkreis Rosenheim nachhaltig, qualitätsvoll und bedarfsorientiert – unter Einhaltung der angestrebten Klimaziele – umgesetzt werden. Wie das konkret aussehen kann, zeigt sich in einem aktuell laufenden  Semesterprojekt  mit der Technischen Hochschule Rosenheim, bei dem jetzt die optimalen Nutzungs-Möglichkeiten zur Revitalisierung des alten Gasthofs in Prutting vorgestellt wurden.

Das Semesterprojekt, an dem 25 Studierende aus verschiedenen Studiengängen beteiligt waren, zeigte beeindruckende Ergebnisse auf, zeigen sich die  Initiatoren vom Münchner Amt Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern begeistert.

Die geplanten Nutzungs-Möglichkeiten des Gasthofs „zur Post“ in Prutting reichen von gastronomischen Angeboten über Co-Working-Räume bis hin zu Galeriewohnungen im Dachgeschoss.

Der Plan:

So könnte das Erdgeschoss des Gebäudes wieder ein Gasthaus und eine Showküche für Kochkurse beherbergen. Im Kellergeschoss würde künftig eine Bar und Wine-Tasting das gastronomische Angebot aufwerten. Gleichzeitig sollen im Untergeschoss auch Räumlichkeiten für junge Leute eingerichtet werden. Therapie- und Bewegungsräume sowie Co-Working-Räume und flexible Konferenzräume könnten im Obergeschoss Platz finden. Mit 50 bis 84 Quadratmeter großen Galeriewohnungen würde gleichzeitig neuer Wohnraum im Dachgeschoss geschaffen.

Bei der Planung erwies sich nicht nur die Größe des Gebäudes als besondere Herausforderung, auch der bauliche Zustand sowie die Auflagen durch den Denkmalschutz waren anspruchsvoll.

Gleichzeitig biete das Haus durch seine zentrale Lage eine einmalige Chance für die Wiederbelebung des Ortskerns …

So kam es zur Hochschul-Kooperation

Dem Semesterprojekt vorangegangen war eine auslaufende Dorferneuerung, in der bereits einige Projekt umgesetzt wurden.

Durch die Ermittlung von Innenentwicklungspotenzialen, die Umsetzung des 2022 aufgestellten Gemeindeentwicklungskonzepts und die Durchführung des Vitalitäts-Checks wurden wichtige Grundlagen für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gemeinde geschaffen. Betreut wurde das Verfahren von Tanja Mayer vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern, die auch den Kontakt zur Hochschule herstellte.

„Wir waren seit einiger Zeit mit Tanja Mayer im Gespräch über ein geeignetes Projekt, bei dem Studierende unserer Fakultät (Holztechnik und Bau), zur Schaffung von Treffpunkten für die Förderung der Dorfgemeinschaft beitragen können“, so Professor Arthur Schankula. „Auf Vorschlag von Frau Mayer, mit den Studierenden an Konzepten für die Revitalisierung des Gasthofes zur Post in Prutting zu arbeiten, habe ich eine Semesterarbeit für unsere künftigen Ingenieure und die Architekten der Nachbarfakultät angeboten.“

Aus den Erfahrungen im Semesterprojekt zeige sich, dass der ländliche Raum und die kleinen Gemeinden kompetente Fachplaner brauchen, um die bereits aktuellen und künftigen Herausforderungen beim qualitätsvollen Planen und Bauen bewältigen zu können, sagt Tanja Mayer: „Wir müssen Bewusstseinsbildung betreiben und Kompetenzen entwickeln. Zudem müssen wir mutig sein und neue Wege gehen. Mit den Semesterprojekten verfolgt man auch neue Wege und man kann so junge Planer für den ländlichen Raum begeistern.“

Unterstützung durch Gemeinde Prutting

Die Kooperation stieß nicht nur bei den Studierenden und am ALE auf große Resonanz, auch der Bürgermeister von Prutting, Johannes Thusbaß, war begeistert von dem Projekt: „Als Vorort von Rosenheim ist uns die TH Rosenheim natürlich ein Begriff. Die Gedanken von jungen Menschen in Verbindung mit der Erfahrung der Ländlichen Entwicklung hat mich überzeugt an dem Projekt teilzunehmen. Besonders erwähnenswert fand ich es, dass der Eigentümer des Wirtshauses auch direkt offen für eine Zusammenarbeit war.“