Von unserer Partner-Fahrschule Eggerl: Das Verkehrsthema der Woche (241)

Wenn die Führerscheinprüfung schon etwas zurückliegt, stellt sich immer wieder die Frage, wie die eine oder andere Regelung im Straßenverkehr lautet. Deshalb klärt das Team der Fahrschule Eggerl an dieser Stelle wöchentlich über Verkehrsregeln auf. Heute geht es um die Gefahr von Übermüdung am Steuer.

Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts waren im Jahr 2021 insgesamt 1507 Unfälle mit Personenschaden auf Übermüdung der Fahrer zurückzuführen. Dabei ist davon auszugehen, dass diese Zahlen nur einen Bruchteil der Fälle widerspiegeln – denn nur wenn gegenüber der Polizei explizit angegeben wird, dass Müdigkeit die Ursache war, geht ein Unfall entsprechend in die Statistik ein.

Die Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) schätzt, dass insgesamt etwa jeder fünfte Unfall in Deutschland auf Übermüdung zurückzuführen ist. Diese Einschätzung deckt sich auch mit den Umfragezahlen. Rund 26% der deutschen Autofahrer geben an, schon einmal am Steuer eingenickt zu sein. Unter LKW-Fahrern, die berufsbedingt viel und lange auf monotonen Strecken fahren, sind es sogar 42%.

Übermüdung ähnlich einschränkend wie Alkohol

Wie gefährlich ein auch nur kurzes Einschlafen während der Fahrt sein kann, wird deutlich, wenn man sich die Strecke anschaut, die ein Fahrzeug pro Sekunde zurücklegt. Bei 100 km/h bewegt man sich mit seinem Fahrzeug pro Sekunde rund 28 m vorwärts – und das unter Umständen im „Blindflug“, also ohne, dass man das Fahrzeug in der Spur halten oder gegebenenfalls abbremsen könnte. Auch der Vergleich von Übermüdung und Alkoholisierung zeigt das Problem deutlich: nach 17 Stunden ohne Schlaf sind unsere körperlichen Fähigkeiten wie das Reaktionsvermögen ähnlich eingeschränkt wie bei einem Atemalkoholwert von 0,5 Promille, nach 22 Stunden ohne Schlaf sogar wie mit 1,0 Promille.

Umso wichtiger ist es, die Anzeige für beginnende Übermüdung rechtzeitig zu erkennen. Schwere Augenlider, brennende Augen und Gähnen sind dabei nur die deutlichsten Anzeichen. Auch wenn das Spurhalten schwerfällt, Verkehrszeichen übersehen werden, der Blick merklich starr auf der Fahrbahn liegt oder man sich nicht mehr erinnern kann, was auf den letzten Kilometern zu sehen war, sollte dies als eindeutiges Zeichen von Übermüdung erkannt werden.

Pausen als wichtigstes Gegenmittel

Vermeintliche Lösungen, die viele Autofahrer gerne anwenden, sind, wenn überhaupt, nur kurzzeitig hilfreich. Laute Musik ist eher eine zusätzliche Ablenkung als ein sinnvoller Wachmacher. Auch Kaffee und Energiedrinks helfen nur sehr bedingt, denn sie wirken nur für kurze Zeit und gaukeln dem Fahrer zwar Wachheit vor, lösen aber das eigentliche Problem nicht: die körperliche und geistige Erschöpfung.

Das Einzige, was laut Meinung der Forscher effektiv der Übermüdung entgegenwirken kann, sind ausreichende Pausen. Diese sollten spätestens alle zwei bis drei Stunden eingelegt werden. Ein wenig Bewegung an der frischen Luft kann dabei nicht schaden. Sollten Sie bereits Anzeichen von Übermüdung zeigen, helfen kurze Schlafpausen von zirka 15 bis 20 Minuten, um den Körper wieder fit für die Weiterfahrt zu machen.

Unser Tipp: Auch durch die Planung ihrer Fahrt können Sie die Gefahr von Übermüdung verringern. So können sehr lange Urlaubsfahrten durch einen Zwischenstopp in kürzere Etappen aufgeteilt werden. Alternativ ist eine Abwechslung der Fahrer eine gute Möglichkeit. So kommt man sicher und entspannt am Zielort an und entdeckt vielleicht sogar die ein oder andere Sehenswürdigkeit entlang der Wegstrecke. Ganz nach dem Motto: der Weg ist das Ziel.

Foto: Pixabay

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