Klimaprojekt bei Recipharm - Mit Humusaufbau gegen den Klimawandel
Das Wasserburger Arzneimittelwerk Recipharm betreibt seit mehr als 10 Jahren ein zertifiziertes Arbeits-, Gesundheits-, Umwelt- und Energiemanagementsystem. Im Jahre 2021 wurde der Entschluss gefasst, dem integrierten Managementsystem einen weiteren Baustein hinzuzufügen, den Klimaschutz.
Eine umfangreiche und detaillierte Treibhausgasbilanzierung war die Grundlage dafür. Anschließend wurde eine Reihe von Maßnahmen evaluiert und Schritt für Schritt umgesetzt. Dabei sollten sich die Maßnahmen an der Hierarchie der Klimaneutralität orientieren:
„Die Beschaffung von elektrischer Energie aus regenerativen Quellen stellte dabei die Ausgangslage all unserer Aktivitäten dar“ so Harald Mandl, EHSC Manager des Recipharm Standortes. Der nächste Schritt bestand darin, unsere Geschäftsprozesse zu transformieren, um den ökologischen Fußabdruck unserer Geschäftstätigkeit weitgehend zu eliminieren.
Für nicht reduzierbare Emissionen sollte ein durchdachtes, nachvollziehbares, messbares und am besten regionales Kompensations-Projekt gefunden werden. Das gelang in Zusammenarbeit mit der positerra GmbH aus Rosenheim
Mit Humusaufbau gegen den Klimawandel
Dabei wird freigesetztes CO2 aus der Atmosphäre durch Humusaufbau in den Böden gebunden, die Biodiversität gefördert und die Wasseraufnahme und -speicherung gesteigert. Nachweisbar durch wissenschaftlich geprüfte Bodenproben.
Nach dem Erstkontakt zwischen positerra und Recipharm, dauerte es nur knapp vier Monate bis sich Klima-Pate Recipharm und Klima-Landwirt Familie Ettmüller persönlich in der Firmenzentrale in Wasserburg kennen lernen durften.
Der Hof der Familie Ettmüller liegt nur knapp 20 Minuten weit weg von Recipharm. Auf die positerra ist Christina Ettmüller über Ihren Besuch bei den „Fischer’s EM-Tage – Das Symposium rund um Effektive Mikroorganismen, Nachhaltigkeit und Achtsamkeit“ aufmerksam geworden. Christoph Fischer (Gesellschafter bei positerra) erzählte in seinem Vortrag über die Idee und die Vision von positerra und Christina Ettmüller war sofort Feuer und Flamme.
Seit sie in den Hof ihres Mannes eingeheiratet hat, lernt sie jeden Tag mehr über die Landwirtschaft und hinterfragt sehr viel. Zusammen mit ihrem Mann Michael baue sie den Hof nach und nach um, wie zum Beispiel den Schweinestall – der sei jetzt ein „Tierwohl“-Stall und biete den sogenannten Strohschweinen doppelt so viel Platz als konventionell vorgeschrieben.
Die gleiche Achtsamkeit schenke sie Ihren landwirtschaftlichen Flächen: „Es macht für mich überhaupt keinen Sinn, den Boden und die ganzen lichtscheuen Lebewesen wie Regenwürmer und Asseln komplett umzupflügen und das unterste nach oben zu holen. Lieber lasse ich die Tiere und Organismen für mich arbeiten und biete ihnen beispielsweise mit einer Dauerbepflanzung Schutz und Nährstoffe“ so Ettmüller.
Für die Familie Ettmüller ist es auch wichtig zu wissen, wer die Klima-Patenschaft übernommen hat und freut sich über die Verbindung mit der Firma Recipharm. Das Wasserburger Arzneimittelwerk ist ein großer Arbeitgeber in der Region und Familie Ettmüller hat Bekannte und Freunde, die dort arbeiten. „Es ist schön, diese Firma so nah kennen zu lernen. Sonst fährt man immer nur dran vorbei“ sagt Michael Ettmüller.
Und für die Herren Mandl, Wallhorn (Leitung Personalwesen) und Cira (Standortleiter und Geschäftsführer) war es spannend einen Einblick in das Arbeiten, die Überzeugungen und die landwirtschaftlichen Herausforderungen der Familie Ettmüller zu bekommen.
Besonders in die Grundsätze der regenerativen Landwirtschaft, durch die der Humus aufgebaut wird. „Es muss hier so viel Aufklärungsarbeit geleistet werden!“ erklärt Michael Ettmüller. „Wenn ich mit der Spritze über die Felder fahre, denken die Menschen sofort: Der spritzt doch Gift! Aber das in dem Tank selbstgemachte Vitalisierung drin ist, dass müssen wir erklären“.
Zehn Jahre lang sind ab jetzt Klima-Pate und -Landwirt verbunden. So lange läuft das Humusaufbau-Projekt! Nach drei bis fünf Jahren gibt es die ersten Humusaufbau-Ergebnisse. Wiederum fünf Jahre später wird geprüft, ob der Humus gehalten wurde. Dies ist nötig um eine langfristige Bindung zu gewährleisten.
Kennenlernen aller Klimaprojekt-Beteiligten
Das Bild oben zeigt von links nach rechts Harald Mandl (EHSC Manager, Leitung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Umwelt, Energie- und Klimamanagement), Michael und Christina Ettmüller, Lucian Cira (Site Head, Standortleiter und Geschäftsführer), Juliane Stein (positerra GmbH), Frank Wallhorn (Head of Human Resources, Leitung Personalwesen)
Bilder und Text: Recipharm
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