Nach vier Jahren: Sanierungsarbeiten an Stadtpfarrkirche gehen in die letzte Runde - Ein Gespräch mit Stadtpfarrer Bruno Bibinger

Man erinnert sich kaum noch daran, wie sie ohne Gerüst aussieht: Seit vier Jahren wird mittlerweile an der Stadtpfarrkirche saniert und renoviert, was das Zeug hält – innen, wie außen. St. Jakob ihn Wasserburg ist seit Jahren die größte, kirchliche Baustelle im Erzbistum München und Freising. Eigentlich hätten die Arbeiten bereits vergangenen Herbst abgeschlossen sein sollen. Doch die Corona-Pandemie ließ den Zeitplan früh platzen, wie Stadtpfarrer Bruno Bibinger im Gespräch mit der Wasserburger Stimme erklärte. „Da sind uns gleich mehrere Firmen ausgefallen. Das gab dann einen Domino-Effekt, der uns ein ganzes Jahr gekostet hat.“

Der Bauherr zeigt sich dennoch zufrieden: „Alles in allem konnten wir trotz Pandemie die Sanierung immer irgendwie am Laufen halten.“ Was den Pfarrer besonders freut: „Wir sind unter den geplanten Kosten geblieben, weil wir intensiv gespart haben.“

Und das, obwohl es bei der Sanierung einige Überraschungen gegeben habe. „Wir mussten beispielsweise feststellen, dass die mittlerweile 60 Jahre alten Einfassungen der Fenster unerwartet stark verwittert waren. Das erforderte massive Sanierungsarbeiten.“ Man habe zunächst geplant, alle Fenster auszubauen und in Spezialwerkstätten zu verfrachten. Doch das wäre zu teuer gekommen. „Wir haben deshalb eine eigene Werkstatt eingerichtet.“ Alleine an der Fenstersanierung seien sechs Firmen beteiligt.

Insgesamt wurden an der Stadtpfarrkirche in den letzten Jahren das Dach, die Glocken, die Außenfassade und die gesamte Elektrik erneuert. „Und auch um den Innenraum haben wir uns in dieser Zeit gekümmert. Insgesamt sind alle Arbeiten sehr zufriedenstellend verlaufen. St. Jakob wird nach der Sanierung eine wirklich tolle Kirche.“

In alle Planungen und Arbeiten seien das Stadtbauamt und das Denkmalamt eng eingebunden gewesen. „Im Besprechungsraum im Pfarrhaus sah es oft aus, wie in einem Architekturbüro. Wir freuen uns alle, wenn die Arbeiten jetzt dann abgeschlossen sind. Die Verzögerung tut uns leid. Es war für die Kirchenbesucher und Gläubigen natürlich eine belastende Zeit.“

Allerdings habe man stets versucht, alles so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen – schon alleine, um Kosten zu sparen.

„Jeder Tag, an dem das Gerüst steht, kostet uns Geld. Wir müssen den Platz dafür nämlich von der Stadt anmieten, weil das gesamte Areal um St. Jakob herum der Kommune gehört. „Bauzeit kostet Geld. Und das ist immer weniger vorhanden. Die Kirchensteuer geht Jahr für Jahr zurück. Eine Baumaßnahme im Umfang der unseren wird es wohl in nächster Zukunft im Erzbistum nicht mehr geben“, so der Stadtpfarrer.

Dass die Stadtpfarrkirche demnächst in neuem Glanz erstrahlen kann – im wahren Wortsinne, denn auch an der Beleuchtung wurde fleißig gearbeitet – darauf sei man sehr stolz.

„Wir werden das im nächsten Jahr gebührend mit der Stadt und den Gläubigen feiern.“ Dennoch sieht Bruno Bibinger seine Aufgabe im Zusammenhang mit der Sanierung nicht als abgeschlossen an. „Was hilft uns die schönste Kirche, wenn kein Leben drinnen ist. Wir müssen versuchen, die Menschen wieder in die Kirche zu bekommen.“