„Funktionale Machbarkeitsstudie" dem Wasserburger Stadtrat vorgestellt
Ab August 2026 haben alle Kinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung. In den Folgejahren wird der Anspruch auf die Klassenstufen zwei bis vier erweitert, so dass voraussichtlich ab dem Schuljahr 2029/2030 allen Kindern der ersten bis vierten Klasse der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zusteht. In der jüngsten Sitzung des Wasserburger Stadtrates wurde über den Umbau und die Erweiterung der Grundschule am Gries anhand einer so genannten funktionalen Machbarkeitsstudie diskutiert.
Der Vorschlag sei eine Grundlage zur weiteren Planung, erklärte Bürgermeister Michael Kölbl. Aus Sicht der Verwaltung sei es noch zu früh für eine Vorplanung, weshalb bei der Firma „Lern-Land-Schaft“ zunächst eine städtebauliche Vorstudie in Auftrag gegeben wurde. Inhalt der Studie sei die Untersuchung der Möglichkeiten für die Erweiterung der Schule einschließlich eines Ersatzneubaus der Sporthalle mit Prüfung von Standortvarianten.
Karin Doberer von „Lern-Land-Schaft“ stellte die verschiedenen Varianten vor. Als schwierig stellte sich die Platzierung der Turnhalle heraus, weshalb man sich im Modell für einen Turnsaal entschieden hätte. Das alte Schulgebäude sei weiterhin prägend, aber alles sei insgesamt etwas auseinander gezogen.
Bürgermeister Michael Kölbl zeigte sich erfreut von dem Vorschlag, allerdings sei auf den Modellen nicht in die Höhe, sondern auch in die Tiefe gebaut, was hinsichtlich der Hochwassergefahr in der Altstadt Bedenken auslöse.
Bettina Knopp (Bündnis 90/Die Grünen) freute sich über die Pausenbereiche für die Kinder. Sie warf die Frage auf, warum man nicht, wenn der Platz so begrenzt sei, beispielsweise am Gries erweitere. Die Außenbereiche um die Schule herum seien miteinzubeziehen.
Ganz und gar nicht einverstanden mit einem Turnsaal anstelle einer Turnhalle zeigte sich Stadtrat Markus Bauer (CSU). „Wir bräuchten dringend eine Doppelturnhalle“. Für die Kinder und den Sport wäre dies die bessere Lösung.
„Man muss genau überlegen, ob man die Parkplätze am Gries wirklich aufgeben möchte“, gab Stadtrat Georg Machl (CSU) zu bedenken. Es seien schon so viele Parkmöglichkeiten in Wasserburg weggefallen. Dem schloss sich auch Heike Maas an.
Als „hellen Wahnsinn“ beschrieb Friederike Kayser-Büker den Vorschlag, die Gebäude mit Kellern zu bauen. „Da würde ich nie zustimmen“. Ebenso sprach sie sich für eine Turnhalle aus, notfalls müssten ein paar Parkplätze wegfallen. So sah es auch Norbert Buortesch (Bürgerforum). Man müsse auch mal anders denken, beispielsweise könne eine Turnhalle auf Stelzen eine Alternative sein.
Bürgermeister Michael Kölbl führte abschließend aus, dass man eine funktionierende Grundschule bauen möchte, kein Schloss. Man könne auf den vorhandenen Flächen gut bauen, der angedachte Turnsaal habe dieselbe Größe wie die derzeitige Turnhalle.
Einstimmig wurde beschlossen, dass mit den Ergebnissen der funktionalen Machbarkeitsstudie hinsichtlich der Gliederung grundsätzlich Einverständnis bestehe. Die Studie soll weiter entwickelt werden. Dabei soll insbesondere geprüft werden, ob das neue Hauptgebäude ohne Keller gebaut werden kann und ob eine normgerechte Einfachturnhalle anstelle des Turnsaals möglich sei. Die Höhenentwicklung der neu zu errichtenden Gebäude sowie eine Ausdehnung der Schulflächen nach Norden oder Süden soll besonders geprüft werden.
TANJA GEIDOBLER
Wäre es denn nicht sinnvoll, ebenfalls eine zusätzliche Kita anzugliedern?
Oder gibt es weiterhin genügend Kita-Plätze – auch ohne Gänseblümchen und St.Jakob?
Es kommt doch eine Kita im House of Hope. Vieleicht auch mal ein Hinweis an die Eltern und ihre Ansprüche und verhalten dem Personal gegenüber. Kenn soviele Erzieher die nicht mehr in einer Kita arbeiten wollen, die Arbeit mit Kinder würde spass machen aber die Elternarbeit ist der Killer.
Die Räumlichkeiten sind nicht das Problem, wenn sie den Artikel über die Gänseblümchenschließung sorgfältig gelesen haben würden sie vll realisiert haben das es wie immer am mangelndem Personal fehlt .
Selbst wenn man an der Grundschule Räume für eine neue Kita schaffen würde aus welchem Hut zaubern sie dann das Personal ?
Ein Musterbeispiel für die Schwierigkeiten der Politik. Eine Vergrößerung und Sanierung ist unabdingbar. Eine Turnhalle, die auch wirklich eine Turnhalle ist, muss eine Selbstverständlichkeit sein. (Anschauungsobjekt ganz und gar ohne Halle: die FOS/BOS//Berufsschule). Einige würden am liebsten den Parkplatz immer mehr verkleinern. Andere am liebsten in die Tiefe bauen (dies zeugt allerdings von wenig aktueller Ahnung der dortigen Verhältnisse). Die Optik soll erhalten bleiben, manche tendieren zum Schloss, andere zum Stelzenbau. Und all das mit dem Hintergrund dass es überhaupt kein ausreichendes, qualifiziertes Personal für den Ganztagesanspruch gibt. Ergebnis dann ein Kompromiss, der glücklich macht oder eben auch nicht. Was wäre nötig? Eine Idee, in welche Richtung es gehen soll. Eine Mehrheit, welche diese Richtung unterstützt.
Der Stadtrat hat erst vor wenigen Monaten einstimmig beschlossen, dass es über das Ende der Ära Kölbl hinaus keine nennenswerten Investitionen in die städtischen Schulen geben wird. Einen vor Jahren schon konkret geplanten Ersatzbau für die Turnhalle ‚Am Gries‘ , strich der Vorgängerstadtrat ersatzlos (und einstimmig) aus dem Investitionsprogramm.
Grundsätzlich könnte ein Ersatzbau eventuell um den Bereich der Feuerwehreinfahrt vergrößert werden, wenn die Zufahrt zu den Stellplätzen als solches anerkannt wird. Immerhin ist die Zufahrt etwa 6,50 m breit und dürfte für die Aufstellung zur Anleiterung von Feuerwehrfahrzeugen reichen. Dies sollte man vor einer Machbarkeit prüfen.
Wenn es einen solchen Beschluss wirklich geben sollte, wozu dann die Machbarkeitsstudie?
Zum ersten Teil Ihrer Frage: Den Haushaltsplan 2024 finden Sie auf der Homepage der Stadt Wasserburg unter Ortsrecht. Das Investitionsprogramm steht auf S. 327 ff, die geplanten Investitionen in die städtischen Schulen stehen auf S 331. Das Abstimmungsergebnis (19:0) finden Sie im Sitzungskalender (Ratsinformationssystem), ebenfalls auf der städtischen Homepage.
Und zum Sinn der Machbarkeitsstudie könnte die Stadträtin Ihres Vertrauens wohl am besten Auskunft geben.
Wenn der Wertstoffhof Richtung Umspannwerk verlagert wird, dann entsteht dort doch Platz für die Erweiterung der Grundschule und den Bau einer Turnhalle. Mann müsste halt den entsprechenden Willen haben und etwas aufs Tempo drücken.