Heute Teil 33 – Sepp Christandl und Christian Huber, die „Macher des Bürgerspiels“

Die Zeit rennt – in drei Tagen ist es nun endlich so weit. Das Bürgerspiel „Früher war´s auch nicht besser“ feiert Premiere. Elf Veranstaltungen sind geplant, die Mitwirkenden proben seit Wochen und fiebern der ersten Aufführung vor Publikum entgegen. In unserem letzten Interview dieser Reihe stellen wir den Theaterkreis-Vorsitzenden Sepp Christandl sowie Autor und Spielleiter Christian Huber vor.

Angefangen hat alles mit dem ersten Bürgerspiel im Jahr 2000. Bereits damals hatte Christian Huber die Spielleitung. „Historische Theaterspiele haben mich schon immer interessiert“, berichtet er. In Wasserburg sei die Kulisse einfach perfekt. Sepp Christandl spielte damals Prinz Wilhelm, abwechselnd mit Georg Gäch, der auch heuer wieder den Monarchen verkörpern wird. Danach folgten gemeinsame Theaterstücke in Attel mit „Im Bann der Heiligen Lanze“ und „Die Befreiung des Richard Löwenherz“.

„Aus dem Bürgerspiel 2000 entstanden danach die historischen Stadtführungen, die ich 400 Mal gemacht habe“, erzählt Sepp Christandl. „Und jede einzelne hat richtig viel Spaß gemacht“.

Beim Bürgerspiel 2009 war Christian Huber wieder Spielleiter, Christandl spielte diesmal den Gumpelzhaimer. An eine lustige Begebenheit erinnern sich beide gerne zurück. „Trotz unserer Wachen wurden alle drei Plätten am Inn abgehängt, die sind dann flussabwärts bis Zell getrieben, glücklicherweise unbeschädigt“. Auch der Badezuber beim Lagerleben habe für Aufsehen und manch prekäre Situation  gesorgt.

Die umfangreichste und intensivste Inszenierung war 2013 der „Wallenstein“, allen voran der dreitägige Marsch mit der „Dicken Berta“, einer großen, fast fünf Tonnen schweren Kanone, von Albaching nach Wasserburg. Sogar Fernsehteams und Kameras waren dabei. 200 Leute sind damals mitgegangen, im Bürgerspiel haben sogar 400 mitgespielt.

Und in drei Tagen heißt es Vorhang auf für die neue Inszenierung „Früher war´s auch nicht besser“. Das Bürgerspiel aus der Sicht der Wasserburger Frauen – und diesmal nicht als Historien-Drama, sondern als Lustspiel mit vielen modernen Segmenten und überraschenden Wendungen, die es bisher in den ursprünglichen Fassungen noch nie gab.

„Am meisten freue ich mich, dass es endlich los geht“, so Christian Huber. Zusammen mit Sepp Christandl freut er sich, dass „wir unsere Vision mit Aufführungen hinter der Frauenkirche genau so aufführen können, wie wir uns das vorgestellt haben“. Die Innschifffahrt habe in Wasserburg schon immer eine große Rolle gespielt und diese musste unbedingt ins Stück mit einbezogen werden. Es gab lange Überlegungen, wie ein Innschiff auf die Bühne kommen kann – und es wurde geschafft. Dass sich dann noch über 100 Mitwirkende gefunden haben, sei „eine coole Sache“.

Sepp Christandl hofft auf schönes Wetter und vor allem, „dass sich die ganze Tribüne in eine richtige Arena verwandelt“.

TG