Brauanlage des Vereins „Bierkultur" im alten Attler Schlachthaus offiziell eröffnet

Früher gab es in Wasserburg gleich 16 Brauereien, die aber im Laufe der Zeit das Brauen einstellten. Mit dem heutigen Tag ist das vorbei – der Verein „Wasserburger Bierkultur“ braut ab sofort „Wasserburger Bier“ im Attler Schlachthaus. Am gestrigen Freitag wurde die Anlage offiziell eingeweiht.

Zu Beginn der Feierlichkeiten segnete Pfarrvikar Franz Xaver Finkenzeller im Beisein von Landtagsabgeordneten Sebastian Friesinger, Bezirksrat Matthias Eggerl, dem früheren Vorstand der Stiftung Attl Franz Hartl, dem derzeitigen Vorstand Jonas Glonegger, Stadträtin Heike Maas sowie dem Vorstand und vielen Mitgliedern der „Wasserburger Bierkultur“ die 300-Liter Vereins-Brauanlage.

Fabian Pleizier, erster Vorsitzender der „Wasserburger Bierkultur“ freute sich sehr, dass dieser große Meilenstein nun endlich geschafft sei. Einen besonderen Dank richtete er an „Mama“ Heike Maas und „Papa“ Otto Thaller, ohne die beiden und ihr ganz besonderes Engagement und Herzblut wäre das ganze Projekt so nicht zustande gekommen.

Die Idee, wieder eigenes Bier in Wasserburg zu brauen, war schon länger Thema, 2020 entschloss man sich zur Gründung des Vereins „Wasserburger Bierkultur“. Dass man nun, vier Jahre später und durch die Pandemie eingeschränkt, schon eigenes Bier brauen könne, hätte man damals nicht zu träumen gewagt. „Dank der Stiftung Attl, die auch Mitglied im Verein ist, sind wir auf diese genialen Räumlichkeiten gekommen“, freut sich Pleizier. Maßgeblichen Anteil daran hatte der frühere Vorstand Franz Hartl.

Aktuell gibt es zwei Biersorten – das klassische Weißbier und ein Festmärzen. Als „süffig“ und „eigentlich ist es kein Bier, sondern eine Offenbarung“ beschreibt der Vorsitzende das neue Wasserburger Bier. Über einen Namen wolle man sich gegebenenfalls zu späterer Zeit Gedanken machen.

Das neue Bier wird es nicht im Getränkemarkt geben, dafür sei die Kapazität zu klein. Die nächste Gelegenheit, das Bier zu probieren, ist am Inndammfest. Auch am  Nationenfest und Nachtflohmarkt soll das Bier zukünftig ausgeschenkt werden.

Im Anschluss an die Segnung wurde das Bier auch im Attler Biergarten ausgeschenkt. Fabian Pleizier bedankte sich nochmals bei allen Helfern und Sponsoren, die diesen „Traum vom eigenen Bier“ möglich gemacht haben.

Als „Krönung“ beschrieb der Attler Vorstand Jonas Glonegger die neue Anlage und fragte „Wo kommt das Wasserburger Bier her – natürlich aus Attl“. Hier passe wirklich alles sehr gut zusammen und das Bier brauen habe eine jahrhundertealte Tradition in Wasserburg.

Der Landtagsabgeordnete Sebastian Friesinger verwies darauf, dass man Leute brauche, die sich engagieren. Man sehe, was man alles zusammen schaffen könne.

Für Heike Maas war es „ein ganz besonderer Tag“. Besonders toll seien auch die 170 Mitglieder, die der Verein habe und dass man trotz Pandemie zusammen so viel geschafft habe. Sie dankte auch allen 120 Spendern der von ihr initiierten Spendenkampagne. „Wasserburg hat zusammengelegt, die Anlage wurde aus eigener Kraft ohne Förderung bezahlt“, freut sich die Stadträtin. Und wie schmeckt ihr das neue Bier? „Herb, leicht und süffig – ein echtes Sommerbier“.

Da die Brauanlage mehr gekostet hat, als durch Spenden eingenommen wurde, werden noch weitere Spenden benötigt, Infos können unter https://ws-bierkultur.weebly.com/ abgerufen werden.

TANJA GEIDOBLER