Gesundheitsamt Rosenheim warnt vor den „Humanen Papillomviren"

Die 7. Bayerische Impfwoche findet in diesem Jahr vom 15. bis 21. Juli statt und widmet sich dem Thema einer HPV-Impfung – gegen Humane Papillomviren / Gebärmutterhalskrebs. Die Aktionswoche ist eine gemeinsame Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention sowie der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen und zielt darauf ab, die Bevölkerung über diese Impfung gegen Humane Papillomviren aufzuklären. Das heißt es heute aus dem Landratsamt Rosenheim.

Das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim beteiligt sich aktiv an der landesweiten Kampagne und bietet verschiedene Informations-Veranstaltungen an.

Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamtes Rosenheim, betont die Bedeutung der HPV-Impfung:

„Gebärmutterhalskrebs entsteht hauptsächlich durch Humane Papillomviren. Er verursacht schweres Leid, kann ein höheres Risiko für Frühgeburten darstellen und auch einen tödlichen Verlauf nehmen. Gegen Vorstufen dieser Krebserkrankungen steht eine hochwirksame Schutzimpfung zur Verfügung, die inzwischen durch die STIKO für alle Kinder ab neun Jahren empfohlen wird.

Die Impfung sollte idealerweise vor Aufnahme erster sexueller Kontakte durchgeführt werden. Bislang sind die Impfquoten bei Mädchen und Jungen deutschlandweit noch zu gering. In der Region Rosenheim ist die Durchimpfungsrate noch einmal geringer als im Landesdurchschnitt.

Unsere Kampagne soll dazu beitragen, Jugendliche sowie deren Eltern für eine HPV-Impfung zu sensibilisieren.“

Im Rahmen der diesjährigen Aktion werde das Gesundheitsamt Rosenheim nun an mehreren Schulen in Stadt und Landkreis Rosenheim aktiv.

An zwei Tagen würden deshalb interdisziplinäre Teams in den 8. Klassen über HPV und die HPV-Impfung informieren:

In interaktiven Stationen werden Wissensinhalte gemeinsam mit den Schülern erarbeitet und Meinungen ausgetauscht. Zudem wird ausreichend Zeit eingeplant, um auf individuelle Fragen der Jugendlichen einzugehen.

Da nicht an allen interessierten Schulen eine Präsenz-Veranstaltung ermöglicht werden könne, sei eine interaktive Online-Lerneinheit erstellt worden. Diese stehe den Schulen auf Wunsch zur Verfügung.

HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen.

Sie werden oftmals schon beim ersten Sexualkontakt übertragen und können Krebs am Gebärmutterhals, aber auch an After, Penis oder in Mund und Rachen verursachen. Auch Genitalwarzen können durch HPV ausgelöst werden. Jährlich verursachen HP-Viren in Deutschland etwa 1.600 Krebserkrankungen bei Männern und 6.250 bei Frauen. Besonders betroffen seien Frauen im Alter zwischen 35 und 59 Jahren. Etwa 1.500 Frauen versterben pro Jahr an Gebärmutterhalskrebs.

Die HPV-Impfung schütze wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und könne das Risiko für Krebserkrankungen signifikant senken. Die Impfung werde für Mädchen und Buben im Alter von neun bis 14 Jahren empfohlen, Nachholimpfungen bis zu einem Alter von 17 Jahren.

Trotz der nachgewiesenen Wirksamkeit und guten Verträglichkeit der Impfung, würden die Möglichkeiten zur Prävention noch unzureichend genutzt. In der Region Rosenheim seien die Impfquoten besonders niedrig: Im Dezember 2021 waren nur 42,5 Prozent der 15-jährigen Mädchen in der Stadt Rosenheim und 39,2 Prozent im Landkreis vollständig geimpft, bei den Burschen lagen die Quoten noch niedriger (Stadt: 10,4 Prozent, Landkreis 10,7 Prozent).

Zum Schutz vor Infektionen mit HPV müssten die Durchimpfungsraten in der Region Rosenheim noch deutlich gesteigert werden, so Dr. Hierl.

Die Kosten für die HPV-Impfung werden von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Weltweit seien seit der Zulassung der Impfstoffe über 270 Millionen Dosen verabreicht worden, ohne dass schwere Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Impfung festgestellt worden seien, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes.

Weitere Informationen zur Sicherheit der HPV-Impfung biete das Paul-Ehrlich-Institut auf seinen Internetseiten (www.pei.de).

Obwohl die Impfung einen wichtigen Schutz biete, ersetze sie nicht die regelmäßigen Krebsvorsorge-Untersuchungen. Frauen sollten daher weiterhin regelmäßig am Gebärmutterhals-Screening teilnehmen, um frühzeitig Zellveränderungen oder Krebsvorstufen zu erkennen, so Dr. Hierl.

Für weitere Informationen zur HPV-Impfung und den Veranstaltungen während der Bayerischen Impfwoche stehe das Gesundheitsamt Rosenheim gerne zur Verfügung.