FOS und BOS Wasserburg: Feierliche Überreichung der Zeugnisse - 27-mal die Eins vor dem Komma

Es sollte „A golden Night“ werden für die frischgebackenen 130 Fachabiturienten und 39 Abiturienten der Fachoberschule und Berufsoberschule (FOS, BOS) Wasserburg. Ein Abend, an dem man stolz feiern kann. Und stolz sein, das durfte man: 97 Prozent der Prüflinge haben die Fachabiturprüfung (12. Klasse) erfolgreich gemeistert und in der 13. Klasse haben sogar 100. Prozent ihr Abitur geschafft.

Zunächst zelebrierten Pfarrvikar Georg Böckl-Bichler und Pfarrer Peter Peischl einen liebevoll gestalteten Gottesdienst entsprechend des Mottos „Auf jeder Welle kann man surfen“. Wie die Jünger in der Bibel, so hatte vielleicht auch mancher Schüler öfters das Gefühl, bald unterzugehen, aber dann rettende Hilfe erfahren. Die Instrumentalisten und der Schüler-Lehrer-Chor griffen das Motto in einfühlsamen Musikbeiträgen auf.

Mit dem vom Elternbeirat finanzierten Sektempfang begann die Feier zur Vergabe der Zeugnisse in der Badriahalle. Nach der gut gelaunten Begrüßung durch das Moderatorenteam und ersten Klängen der Schulband, die den Abend immer wieder mit schwungvoller Musik gefolgt von großem Beifall begleitete und sogar für jeden Redner ein eigenes Intro einstudiert hatte, begann die Zeugnisverleihung. Hierbei wurden jedoch nicht nur die Zeugnisse, sondern auch zahlreiche Preise verteilt: Der Abiturpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung ging an Vitus Binsteiner. Weiterhin wurden zehn Preise der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vergeben. Für Leistungen in Englisch gab es viermal ein Cambridge Certificate.

Die Ehrengäste richteten ihre Grußworte an die Feiergesellschaft. Landrat Otto Lederer zog Parallelen zwischen Schule und Sport. Eine Sportmannschaft feiere ihren Sieg mit ihren Fans und den Trainern und bedanke sich für die Unterstützung und das Mitfiebern, aber auch für hilfreiche Ansagen vom Spielfeldrand. Die Absolventen sollten den Abend nutzen, und nun auch mit ihren Fans und Trainern feiern.

Die stellvertretende Landrätin des Landkreises Ebersberg, Magdalena Föstl zitierte den berühmten Fußballspieler Pelé und betonte, dass Erfolg kein Zufall sei und neben harter Arbeit vor allem Liebe zu dem erfordere, was man tut.

Cathrin Henke, Vertreterin des Landkreises Mühldorf, würdigte den besonderen Geist des Miteinanders und Füreinanders, der an der FOS und BOS Wasserburg gelebt werde, und erwähnte auch den dort gelehrten reflektierenden Umgang mit KI. So käme es zu kritischen Geistern, die wichtig seien, für unsere Demokratie. Der Zweite Bürgermeister der Stadt Wasserburg, Werner Gartner, lobte die Möglichkeiten der Schulart FOS und BOS, die auch jungen Leuten mit Berufserfahrung einen höheren Bildungsabschluss hin zum Studium ermögliche und wünschte den Absolventen Zufriedenheit und viele Glücksmomente im Leben.

Für den Elternbeirat brachten F. Schachtschneider und F. Kristen-Denner den Stolz der Eltern zum Ausdruck und betonten, dass es nun Zeit sei, loszulassen und sie bedankten sich für die tolle Arbeit aller Personen im Hintergrund.

Für den neuen Schulleiter Gerhart Zimmermann war dies die erste Abiturfeier im Amt. Er betonte, dass die Absolventen nun mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft gehen könnten und hoffte, dass sie die Zeit an der FOS/BOS als gute Zeit in Erinnerung behalten würden. Er gab ihnen mit auf den Weg, immer mit anderen im Gespräch, gemeinsam und mit Respekt Lösungen zu finden. Alle (Fach-)Abiturienten sollten stolz auf sich sein, unabhängig von der individuellen Note, denn die jungen Leute seien mit unterschiedlichsten Voraussetzungen und Schul- oder Berufsbiographien an die FOS/BOS gekommen. Somit zähle für jeden Einzelnen, der Erfolg, den Abschluss nun in der Tasche zu haben. In seiner Rede erinnerte er auch daran, dass die anstehenden umfangreichen Um- und Ausbaumaßnahmen, finanziert vom Landkreis Rosenheim, eine wichtige Investition seien.

Schließlich wandten sich die Schülersprecher Rosmarie Gacia und Johannes Mühlbacher an das Publikum. Es seien nicht zuletzt die freundliche Atmosphäre zwischen den Schülern und den Lehrkräften und die Unterstützung durch die Familien gewesen, die ihnen durch alle Höhen und Tiefen geholfen habe. „Lasst und mit offenen Herzen und neugierigen Köpfen in die Zukunft gehen“, so ihr Aufruf.

Dann folgte die für die FOS/BOS Wasserburg einzigartige Feier der Absolventen und Lehrkräfte auf dem Chiemseeschiff. Bei bester Partystimmung feierte, tanzte und ratschte man und genoß den Moment.

Die Jahrgangsbesten:

Vitus Binsteiner (Schnitt 1,0, BOS 13 Wirtschaft, 23 Jahre, Kirchdorf bei Haag):

„Mir hat die Schulzeit an der FOS/BOS Wasserburg sehr gut gefallen. Der Unterricht hat aufgrund der angenehmen und hilfsbereiten Art der Lehrer und der tollen Mitschüler viel Spaß gemacht und die Zeit vom ersten Schultag bis zu den Abschlussprüfungen ist wieder sehr schnell vergangen. In der Schule wurde man wirklich gut auf die Prüfungen vorbereitet, und ich hatte das Gefühl, dass ich dank meiner Erfahrungen aus dem Arbeitsleben den Lernstoff besser strukturieren und das Lernen effizienter organisieren konnte. Außerdem half es mir, mich nicht ausschließlich auf das Lernen zu konzentrieren. Ab Oktober werde ich an der Universität Passau ein Studium der Wirtschaftswissenschaften beginnen.“

 

Christina Friedlhuber (Schnitt 1,1, BOS 12 Wirtschaft, 21 Jahre, Babensham):

„Auch wenn das Dreivierteljahr an der BOS recht anspruchsvoll und lernintensiv war, war es insgesamt eine schöne Zeit, vor allem durch das familiäre Klima an der Schule. Wir hatten gute Lehrer und eine kleine Klasse, wodurch man aus dem Unterricht schon immer sehr viel mitnehmen konnte. Das Lernen ist mir schon immer recht leicht gefallen und zudem hatte ich durch Ausbildung und Berufserfahrung zu vielen wirtschaftlichen Themen bereits einen Praxisbezug. Aber natürlich benötigt es auch ein gewisses Maß an Fleiß und, wie immer im Leben, ein Quäntchen Glück. Nun bleibe ich in der wirtschaftlichen Richtung. Bedingt durch mein interkulturelles und sprachliches Interesse werde ich ab Oktober Internationale BWL an der OTH Regensburg studieren.“

 

Stefanie Jung (Schnitt 1,2, FOS 12 Wirtschaft, 18 Jahre, Steinhöring):

„Mir bereitet es große Freude, jeden Tag etwas Neues zu lernen und mich gemeinsam mit Mitschülern und Lehrern mit diesen Themen näher auseinanderzusetzen. Insbesondere möchte ich meinen Lehrern für die schönen zwei Jahre danken. Ich habe meine Mittlere Reife als Jahrgangsbeste abgeschlossen und der Übertritt auf die FOS war somit für mich ohne weiteres schaffbar. Ich glaube, mit die wichtigsten Faktoren sind, dass ich sehr zielstrebig, organisiert und strukturiert bin. Außerdem lege ich sehr viel Wert auf Mitarbeit im Unterricht, um mir dadurch sofort aktiv den behandelten Stoff einzuprägen. Nun geht es für mich erstmal weiter in die 13. Klasse, um das allgemeine Abitur abzulegen und danach etwas im wirtschaftlichen Bereich zu studieren.“

 

Michael Pirchner (Schnitt 1,3 FOS 12 Technik, 18 Jahre, Obing):

„An der FOS hat es mir deutlich besser gefallen als an der Realschule. Die kleinere Klasse, der Umgang zwischen Schülern und Lehrern und die Erfahrungen, die wir im Praktikum machen durften, haben die Zeit an der FOS zu einem schönen Erlebnis gemacht. Ich habe meistens schon im Unterricht den Stoff verstanden und wenn nicht, habe ich vor Prüfungen über die Themen Theorien aufgestellt und konnte meine Wissenslücken schließen. Auch Diskussionen mit Klassenkameraden haben geholfen, den ein oder anderen Punkt zu sichern. Zudem habe ich immer die Hausaufgaben erledigt und Dinge auswendig lernen fällt mir leicht. Ich mache nun eine Ausbildung zum Chemielaboranten, da ich mich für Chemie begeistere und momentan keine Ambitionen habe zu studieren.“