Barbara Bortenschlager führte Mitglieder des Heimatvereins durch Kirche, Bierkeller und Gelände in Attel

Rund 30 interessierte Mitglieder des Heimatvereins kamen am Wochenende nach Attel und wollten die Klosterkirche, die dazugehörenden Bierkeller und auch den neu gestalteten Dachstuhl der Kirche erkunden. Und dieser Nachmittag wird wohl allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben.

Nachdem Inge Löfflad vom Vorstand des Wasserburger Heimatvereins die Anwesenden herzlich begrüßt hatte und auch erklärt hatte, dass der Heimatverein sich freue, dass doch so viele gekommen seien, merkte sie auch an, dass de Kosten für die Führung vom Heimatverein getragen würden, also niemand etwas zahlen müsse für die Führung durch Attel.

Danach begann die Kirchenführerin von Attel, Barbara Bortenschlager, die Anwesenden durch das Gelände zu führen. Der Weg führte schließlich in die ehemalige Klosterkirche St. Michael, die auf den Grundmauern der romanischen Basilika aus dem 12. Jahrhundert errichtet wurde. Beim genauen Betrachten der Inschriften in der Rokoko-Kirche, die seit 1806 die Pfarrkirche von Attel ist, entdeckt man die Jahreszahl 1713. Zu dieser Zeit ist also die Pfarrkirche in ihrer heutigen Form entstanden.

In der Kirche warf Barbara Bortenschlager aber ein ganz besonderes Augenmerk auf jenes Kruzifix in einem Seitenaltar, das mit einer geheimnisvollen Geschichte verbunden ist: 1628, also mitten im Dreißigjährigen Krieg, wurde das Kreuz in Elend am Inn angespült. Und hier konnte jeder der Anwesenden spüren, dass Barbara Bortenschlager mit Herz und Seele ihre Aufgabe ausfüllt: Dieser Kreuzaltar muss dringend renoviert werden, und die Kosten belaufen sich auf gute 70.000 Euro. Selbst wenn ein großer Anteil dieser Kosten vom erzbiuschöflichen Ordinarit getragen werde, sei man doch auch auf Spenden angewiesen. Die Summe sei nicht einfach zu stemmen und 2028, also in vier Jahren, wenn sich der Fund dieses geheimnisvollen Kreuzes zum 400. Male jähre, wolle man mit der Rastaurierung fertig sein.

Man konnte förmlich spüren, dass die Erhaltung dieses Kreuzes in diesem Altar in dieser Kirche für Barbara Bortenschlager ein Herzensprojekt ist.

Sie führte dir Gruppe weiter am Hauptaltar vorbei, stieg die Gruppe auf die Empore hinauf, wo in dieser Kirche ein Rundgang möglich ist. So kann man die Kirche von oben aus mehreren Perspektiven aus ergründen, erkennen, vielleicht auch verstehen.

Die Besucher waren auf jeden Fall in hohem Maße angetan von den Eindrücken, die sie an diesem Tage mitnehmen durften. Die ausführlichen und kenntnisreichen Erläuterungen von Barbara Bortsnschlager taten ein Übriges.

Zu guter Letzt stieg die Gruppe noch in den in den letzten 15 Jahren komplett neu gestalteten Dachstuhl der Kirche auf und dort konnte man sehr gut den Aufwand nachvollziehen, der notwendig war, die Kirche und ihren Charakter restauratorisch erhalten zu können.

Zum Schluss ging die Gruppe nochmals an dem historischen Kreuz, das 1628 angeschwemmt worden war, vorbei und Barbara Bortenschlager bedankte sich für die Aufmerksamkeit. Als die begeisterten Besucher ihr ein Trinkgeld gaben, dankte sie sehr herzlich und erklärte sofort unumwunden, dass sie dieses Geld für die Restaurierung des historischen Kreuzes verwenden wolle. So spürten alle an diesem Nachmittag, dass Kenntnis und Einsatz für historisches Gut wichtig sind, aber ohne Begeisterung und Herzblut der Erfolg kaum möglich sein dürfte.

Es war ein hochinteressanter Nachmittag, der anschließend bei einer Tasse Kaffee oder einem Bier im Fischerstüberl Attel ausklang.

RP