Lehrerverband warnt vor der weiteren Verwendung des Ruhe-Zeichens in Grundschulen

Es soll eine harmlose Geste sein, die Kinder daran erinnern soll, den Mund zu schließen und die Ohren zu spitzen: In vielen Klassenzimmern der Grundschulen – und auch in Kitas – wird der „Schweigefuchs“ gezeigt.

Für Generationen von Kindern ist es schlicht ein Zeichen gewesen, mit dem Erwachsene in der Kita oder der Grundschule Ruhe eingefordert haben.

Wenn Daumen, Ring- und Mittelfinger zusammengeführt sowie Zeigefinger und kleiner Finger nach oben gestreckt werden, bildet die Hand den sogenannten Leise- oder Schweigefuchs. Heißt: Mund zu, Ohren auf – zuhören.

Nur: Die Geste ist genau die gleiche, wie der der „Wolfsgruß“, ein Erkennungszeichen der „Grauen Wölfe“, einer rechtsnationalistischen Gruppierung aus der Türkei. Dass der türkische Fußball-Spieler Merih Demiral (26) bei seinem zweiten Tor im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen Österreich diesen zeigte, hat eine Kontroverse ausgelöst. Lehrerverbände warnen nun vor der weiteren Verwendung des „Schweigefuchs“-Zeichens in den Schulen.

Sollte diese Geste an den Schulen als Ruhezeichen also einfach nicht mehr verwendet werden?

Die Kinder und Lehrer sollten kreativ werden und sich ein neutrales Symbol überlegen, dass nun eingesetzt werden könnte, heißt es vom Lehrerverband.

Bereits vor sechs Jahren hatte das Ministerium in Baden-Württemberg aufgerufen gehabt, in Klassenzimmern auf das Handzeichen zu verzichten, nachdem Eltern darauf hingewiesen hatten, dass die Geste missverstanden werden könnte – insbesondere von Kurden, die sie als Provokation empfinden würden, hieß es.

Nachdem heute zwischen 9 und 10.30 Uhr an allen Grundschulen im Altlandkreis tatsächlich keine einzige Schulleitung einer Grundschule per Telefon zu erreichen war – entweder es hieß, „befindet sich im Unterricht“ oder ein eingeschalteter Anrufbeantworter sprach mit einem – und auch alle Schulräte in Rosenheim sich gerade in einer Besprechung befanden, hier unser Tipp als Alternative – siehe Bild oben.