Feuerwehr Waldhausen feiert mit 1.700 Gästen aus 100 Vereinen – Löschwasser kam vom Himmel

Die Besucher strömten aus allen Richtungen nach Waldhausen, um mit der Feuerwehr das 150-jährige Bestehen zu feiern. Knapp 100 Vereine, darunter rund 80 Feuerwehren gaben der Waldhauser Wehr die Ehre. Unter ihnen auch die Freiwillige Feuerwehr aus Waldhausen im Strudengau, der Schnaitseer Partnergemeinde. Diese war mit zwei Busse mitsamt der Musikkapelle und Bürgermeister Franz Gassner zum Feiern gekommen.

Bereits am sehr frühen Morgen wurde das Erinnerungsfoto des Jubelvereins, zunächst mit den Namensvettern aus dem Strudengau und danach mit dem Patenverein Grünthal, aufgenommen. Da nieselte es nur leicht, aber nachdem wenig später immer mehr Regen vom Himmel kam, wurde beschlossen auf den Kirchenzug zu verzichten und den Gottesdienst im Festzelt abzuhalten. Am Zelteingang begrüßten die beiden Waldhausener Fahnen die ankommenden Vereine, die von der österreichischen Kapelle vom Parkplatz zum Zelt geleitet wurde.

Auf der Bühne begrüßte Festleiter Johannes Seidl namentlich alle eintreffenden Gastvereine sowie die Bürgermeister Franz Gassner aus Waldhausen, Christian Seidl aus Unterrreit und Hans Schmidhuber aus Kienberg. Vom Landkreis waren die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber sowie Kreisbrandrat Christoph Grundner, Kreisbrandinspektor Sepp Egginger und Kreisbrandmeister Martin Hochreiter gekommen.

Nach den Weißwürsten, den frischen Brezen, der einen oder anderen Maß Radler, sowie Kaffee und Kuchen, übergab der Vorsitzende Robert Urbauer Pfarrer Maria Friedl das Wort. Der Gottesdienst wurde vom Schnaitseer Musikverein unter der Leitung von Christoph Müller umrahmt. Der Pfarrer blickte zunächst auf das Jahr 1868 zurück, als in Bayern der Landesfeuerwehrverband gegründet wurde. „Schon damals herrschte bei einem Alarm ein Ausnahmezustand. Und so ist es auch noch heute. Auch wenn viel geübt wird – ein Einsatz ist immer schwierig. Unsere Feuerwehrler lassen alles liegen und stehen und rücken aus, um Mitmenschen zu helfen. Sie retten, löschen, schützen und bergen überall dort wo sie gebraucht werden.“

Der Pfarrer hob die Feuerwehr als die Einrichtung hervor, die unter den Menschen das größte Vertrauen genieße. „Alle die sich der Feuerwehr anschließen sind bereit zu helfen. Und das müssen sie immer weniger in Brandfällen, sondern vielmehr auch bei Unglücken aller Art“. Immer werde die Feuerwehr gerufen und sie komme zuverlässig. Darum auch das große Vertrauen, das in sie gesetzt werde. Ihre Prämisse sei „Unsere Freizeit ist Ihre Sicherheit“. Sie riskieren ihre Unversehrtheit körperlich sowie seelisch und sogar ihr Leben. Und ganz persönlich an die Jubelfeuerwehr gerichtet rief er: „Danke für eure Unterstützung, für eure Hilfsbereitschaft, die allen Menschen unserer Pfarrei zugute kommt.“

Langen Applaus bekam der Pfarrer für seine Predigt. Noch einmal brandete der Applaus auf als der Pfarrer beim Friedensgruß rief: „Die Welt braucht Frieden, überall dort wo Menschen zusammenleben.“

Bürgermeister Thomas Schmidinger blickte auf die zweieinhalb Jahre Zeit der Vorbereitung für das Jubiläum. Er dankte allen, die sich ehrenamtlich, neben ihren Feuerwehraufgaben in die Vorplanung  eingebracht haben. „Der Erfolg gibt euerer Arbeit recht. Jeder Tag an diesen zwei Wochenenden war ein Erlebnis. Euer Engagement, euer Zusammenhalt ist ein Beispiel für viele Bürger. Bleibt´s beinand, helft´s zamm und vor allem kemmts oiwei wieder vo de Einsätze guad hoam.“

Auch die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber gratulierte im Namen von Landrat Siegfried Walch und hob den Geist der Selbstlosigkeit, den Idealisms und die Solidarität in den Wehren hervor.

Bürgermeister Christian Seidl aus Unterreit nannte das Jubiläum auch einen Verdienst der früheren Generationen. Wie schnell die Feuerwehr im Einsatz ist, bewies die Grünthaler Wehr noch an diesem Sonntagmorgen als sie zu einem Garagenbrand ausrücken musste.

Franz Gassner, Bürgermeister aus Waldhausen im Strudengau, gratulierte ebenfalls und erinnerte an die vielen Freundschaften, die mittlerweile in den beiden Gemeinden entstanden seien. „Da kommt heute das Jubiläum  zum Auffrischen gerade recht.“

Das letzte Grußwort kam von Kreisbrandrat Christoph Grundner, der treffend feststellte, dass nach so einer famosen Predigt des Pfarrers eigentlich alles gesagt sei. Er gratuliert im Namen der Kreisbrandinspektion.

Nachdem der Regen einfach nicht lockerließ, musste auch der Festzug ausfallen. Und so beendeten der Segen für alle und die Bayernhymne die beeindruckende Jubiläumsfeier der Waldhauser Feuerwehr.

uk

Am Ehrentisch links von vorne Vorsitzender Robert Urbauer, Kreisbrandinspektor Sepp Egginger, Kreisbrrandmeister Martin Hochreiter,  stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und Bürgermeister Thomas Schmidinger, sowie rechtes von vorne Festleiter Johannes Seidl, Dritte Bürgermeisterin Anita Meisl, Waldhauses Bürgermeister Franz Gassner mit Gattin und Hans Hüttl vom Hofbräuhaus Traunstein

Die jüngsten Feuerwehrler aus Grünthal, der Karl und der Maxi, hatten abseits des Geschehens ihr Vergnügen.

Die beiden Bürgermeister Thomas Schmidinger (Schnaitsee) und Franz Gassner (Waldhausen) mit der Fahnenabordnung der Feuerwehr aus Österreich.

Schon um 7 Uhr frisch und munter: Die beiden Patenbräute Andrea Zeiler (links) aus Grünthal und Eliza Stecher aus Waldhausen