Staatsregierung stellt wichtige Weichen für die Technische Hochschule Rosenheim
Das Bayerische Kabinett hat in seiner jüngsten Sitzung zwei bedeutsame Entscheidungen für die Entwicklung der TH Rosenheim gefällt. Zum einen gab es die Mittel für das geplante Technologietransferzentrum (TTZ) im Berchtesgadener Land frei. Zum anderen wurde im Ministerrat beschlossen, dass an der Hochschule ein Promotionszentrum „Advanced Building Technologies“ eingerichtet wird.
Das TTZ wird den Themenschwerpunkt Baubiologie und Wohngesundheit haben. Unter der Trägerschaft der TH Rosenheim und in enger Kooperation mit der Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH soll das wissenschaftliche Zentrum als Bindeglied zwischen angewandter Forschung und Wirtschaft fungieren. „Das TTZ wird als wichtiger Impulsgeber das umfassende Know-how der Hochschule im Bereich gesundes und nachhaltiges Bauen in die regionale Wirtschaft bringen. Es bietet den Unternehmen einen bedarfsorientierten Zugang zu anwendungsbezogener Forschung und Entwicklung“, so Professor Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim.
Das TTZ entsteht in Zusammenarbeit mit zahlreichen heimischen Firmen, darunter die Max Aicher Gruppe und der Schön Klinik als zentrale Partner. „Damit können wir unsere ansässigen Unternehmen in der Forschung und bei der Fachkräfteentwicklung unterstützen sowie die Gründung neuer Unternehmen in der Region vorantreiben“, unterstreicht Landrat Bernhard Kern (CSU).
Die Technologietransferzentren sind Bestandteil der Technologie-Offensive „Hightech Transfer Bayern“ des Freistaats. In diesem Jahr werden vier neue TTZ eingerichtet, neben Freilassing auch in Kemnath (Landkreis Tirschenreuth), Weiherhammer (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) und Ochsenfurt (Landkreis Würzburg). Insgesamt investiert der Freistaat dafür rund 25 Millionen Euro an Anschubfinanzierung.
Promotionszentrum: Wichtige Impulse für die Transformation der Baubranche
Ebenfalls auf den Weg gebracht wurde im Kabinett die Einrichtung des Promotionszentrums „Advanced Building Technologies“ an der TH Rosenheim. Es wird in einem ganzheitlichen Ansatz Antworten auf dringliche Forschungsfragen entlang des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden liefern. Dazu zählen Bauprodukt-Herstellung, Logistik, Planung, Vorfertigung, Bau, Nutzung, Umnutzung, Rückbau/Wiederverwendung bis hin zu Entsorgung. Auch Querschnittsthemen wie Digitalisierung, Automatisierung und unternehmerische Kompetenzen werden mit betrachtet.
„Die Baubranche und der Gebäudebetrieb sind europaweit für etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs sowie jeweils 35 Prozent der CO2-Emissionen und des Abfallaufkommens verantwortlich. Entsprechend müssen zwingend klimafreundliche sowie ökonomisch und sozial verträgliche bautechnische Lösungen gefunden werden. Mit dem Promotionszentrum können wir für diese Transformation wichtige Impulse geben“, verdeutlicht TH-Präsident Köster.
Seit 2023 können an den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und Technischen Hochschulen (TH) eigenständige Promotionszentren eingerichtet werden. Elf dieser Zentren gibt es bereits, jetzt kommen sieben neue hinzu, darunter das in Rosenheim. Dort können Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in bestimmten Fachgebieten direkt den Doktorgrad erlangen, ohne dass eine kooperative Promotion mit einer Universität erforderlich ist.
Foto: Schulterschluss zwischen dem Landkreis Berchtesgadener Land und der TH Rosenheim für die Einrichtung eines Technologietransferzentrums: Landrat Bernhard Kern, Hochschulpräsident Prof. Heinrich Köster, Vorsitzender des Hochschulrates Klaus Stöttner und Vizepräsident Prof. Dr. Peter Niedermaier (von links).
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