Neuer Supermarkt, neuer Kita-Standort und auch noch ein Ärztehaus? Pläne gestern vorgestellt
Es wird sich so Einiges ändern im Ort Pfaffing in naher Zukunft – so viel steht fest. Denn im Rahmen der Bürgerversammlung am gestrigen Dienstag-Abend (wir berichteten bereits) hat es Rathauschef Josef Niedermeier öffentlich gemacht: Das große, neue Gesamtkonzept mit vier Haupt-Einheiten für Pfaffing: Das Einkaufen, das Lernen, das Wohnen und das Gesundwerden und -bleiben. Die Anwesenden hörten jedenfalls aufmerksam zu und staunten, als von einem „Bildungs-Campus“ für Pfaffing (siehe Foto) die Rede war und Worte wie „Smart-City“ beim Thema Digitalisierung groß auf der Leinwand auftauchten.
Fotos: Renate Drax
Hat viel vor in den kommenden Monaten: Pfaffings Bürgermeister Josef Niedermeier.
Zum Einkaufen der Zukunft in Pfaffing
Schon lange wurde gemunkelt, wie es wohl weitergehen werde mit dem so beliebten Edeka-Markt im Ortszentrum an der Hauptstraße von Angela und Franz Friedl. Die große Frage seit Monaten: Aber wie ein dringend notwendiges Lebensmittel-Geschäft im Ort Pfaffing halten?
Die Lösung, bei der alle an einem Strang ziehen, so die große Freude laut Bürgermeister:
Da „Scheierl“, wie das Traditions-Geschäft noch gerne von den Einheimischen genannt wird – er wird quasi umziehen und größer. Ein „Vollsortimenter“ nämlich vom Konzern Edeka ist nun fest nördlich vom Rathaus vorgesehen. Mit Edeka als Erbauer und der Familie Friedl als Betreiber. Nahtlos soll es funktionieren …
Ein großer Parkplatz soll drumherum entstehen, wie der Bürgermeister gestern schilderte. Wenn möglich werde noch heuer der Bebauungsplan zur entsprechenden Änderung anstehen, so dass es mit dem Bau für Edeka vielleicht in einem Jahr losgehen könne, sagte Niedermeier gegenüber der Wasserburger Stimme.
Ein paar Details zur Entscheidungs-Findung:
Ein großes Dankeschön ging hier gestern an die Kirche mit Pfarrer Josef Huber (Bild unten 2. von links), der an der Bürgerversammlung teilnahm. Denn der Grund rund ums neue Gesamtkonzept im Bereich Rathaus – er gehört dem Erzbistum. Auch hier seien alle Verhandlungen bislang absolut reibungslos verlaufen, so Niedermeier erfreut – man sei sich quasi einig.
Der auch in der Diskussion gewesene Standort südlich des Pfaffinger Hofs sei schnell aus dem Rennen gewesen, hatte Niedermeier zuvor bekanntgegeben.
Hier wird hinter dem Rathaus ein neuer Edeka-Markt als „Vollsortimenter“ in Pfaffing entstehen. Viel größer als bisher und mit modernster Technik beispielsweise im Kassenbereich (Möglichkeit des Selbst-Scannens der Ware), wie der Bürgermeister betonte.
Die weiteren Bausteine des neuen Gesamtkonzepts
Zum Lernen in Pfaffing
Das Wort Bildungs-Campus benutzte Bürgermeister Josef Niedermeier gestern Abend sichtlich gerne im Zusammenhang mit den Plänen eines Neubaus des extrem in die Jahre gekommenen, katholischen Kindergartens. Aus dem Ortszentrum heraus soll das Kinderhaus der Kirche neu hinter der Schule entstehen – siehe Lage-Bild ganz oben.
Campus soll also heißen: Alles beinand.
Schule und Sport-Möglichkeiten plus evangelische Kita wenige Meter entfernt und der neue Natur-Kindergarten (er soll im September beginnen) auch nicht allzu weit angesiedelt sowie eben neu das katholische Kinderhaus. Auch hier sei man sich mit der Kirche bereits einig.
Zum Wohnen im Alter in Pfaffing
Hier gab es gestern Abend keine neuen Informationen – nach den aktuellen Handlungs-Empfehlungen aus dem Arbeitskreis Generationen (wir berichteten mehrfach). Auch hier werde sich viel bewegen in naher Zukunft.
Zur Gesundheits-Versorgung in Pfaffing
Sonderapplaus gab es allem voran für Dr. Michael Hartmann (er war selbst nicht anwesend), der alleine als Allgemeinarzt die 4.000-Einwohner-Gemeinde stemme.
Da seien andere Ortschaften besser aufgestellt, so Niedermeier gestern. Glücklich schätze man sich, dass neben der Apotheke nun auch noch ein Facharzt für Orthopädie im Ortszentrum sei – Dr. Jörg Schüler. Für ihn hat die Gemeinde eigens Praxisräume erstellt.
Ein Projekt mit Studenten habe nun für Pfaffing ergeben, dass im ehemaligen Rauchbart-Haus an der Hauptstraße zum Beispiel ein Ärztehaus gut aufgehoben sei. Niedermeier betonte, auch dieses Thema werde man weiter zeitnah verfolgen.
Apropos Studenten:
Ein weiteres Projekt mit der Hochschule hatte sich der Dorfmitte Pfaffings angenommen und eine Begrünung der Hauptstraße vorgeschlagen sowie einen angelegten Rundweg durchs Zentrum und auch einen Wochenmarkt.
Siehe auch
Pfaffinger hatten das Wort – Wasserburger Stimme – Die erste Online-Zeitung nur für die Stadt und den Altlandkreis Wasserburg
Schade um die Ortsmitte …
Jup
Finde es nicht gut.
Außerhalb ist z.B. für Anwohner vom Buchenring sehr weit fußläufig …
Vielleicht bekommen wir dann auch noch eine S-Bahn-Verbindung.
Sobald Forsting ein S-Bahn-Halt ist, hat man ja quasi einen zumindest in der Nähe, aber wie lange das wohl noch dauern wird …
Respekt an die Pfaffinger (…) .
Schön, dass man sich hier auch mal um die Infrastruktur für die Bürger kümmert und nicht einfach nur stumpf neuen Wohnraum schafft – wie in Wasserburg.
Ich finde zwar nicht, dass neue Wohnungen in irgendeiner Form ein Gegenargument für bessere Infrastruktur sind, bin aber auch der Meinung, es müsste mehr für die Infrastruktur in Wasserburg gemacht werden.
Bei Sachen wie Netzausbau, Angebot an Supermärkten, Naherholung und Bildungseinrichtungen ist Wasserburg zwar super dabei, aber der Verkehr ist einfach ein absolutes Chaos.
Durchfahrtsverkehr müsste in der Altstadt komplett verboten werden und es müsste viel mehr Raum für Fußgänger geschaffen werden.
Mehr Zebrastreifen, weniger verteilte, sondern mehr zentralisierte Parkplätze, keine im nichts endenden Gehwege usw. …
@Johannesburg: Irgendwie 🤔🤔 ging es doch in diesem Artikel um Pfaffing? 🤔
Allmählich darf man fragen, welche Seilschaften zu solchen Entscheidungen führen.
Als ob es in Pfaffing nichts Wichtigeres gibt, als mehr Fläche zu versiegeln für einen neuen Supermarkt.
Zumal der Betreiber der gleiche bleibt.
Beim Wasserspeicher werden die Bürger zur Kasse gebeten und für den Campus ist dann Geld vorhanden?